Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Scheidenpilz

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Scheidenpilz

Mitglied inaktiv

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Liebe Martina Vorab: Bin in der 30. SSW. Offenbar ist der in der Schwangerschaft besonders häufig vorkommende Scheidenpilz ein Tabu. Darüber zu lesen gibts jedenfalls wenig. Nun, habe vor ca. sechs Wochen einen solchen eingefangen (Pilz und Bakterien). Meine Ärztin hatte mir Scheidenzäpfchen und eine Creme - auch für den Partner - verschrieben. Dennoch glaube ich, dass mein Ausfluss zu dunkel und zu stark ist (riecht nicht, aber manchmal juckts mich). Muss ich einen Scheidenpilz um jeden Preis loswerden oder kann ich auch Essigspülungen und Nature-Joghurt vorziehen?


Martina Höfel

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Liebe Diana, die Haut im Intimbereich ist nicht nur sehr empfindlich, es befinden sich dort auch viele Schweißdrüsen eines besonderen Typs, sogenannte apokrine Schweißdrüsen. Solche Drüsen befinden sich auch in den Achselhöhlen. Sie sondern ein Sekret mit vielen fettartigen und geruchsaktiven Stoffen ab, die zu unserer persönlichen Duftnote beitragen. In den Hautfalten des Intimbereichs kann sich zudem Feuchtigkeit halten, was die Entstehung von Ekzemen und Pilzinfektionen begünstigt. Die Schleimhaut des Intimbereichs ist mit unzähligen Mikroorganismen besiedelt, von denen einige für ein saures Milieu sorgen und eine wichtige Schutzfunktion ausüben. So wird verhindert, daß sich krankmachende Keime wie Hefepilze dort ansiedeln können. Zum Teil zersetzen diese Mikroorganismen Ausscheidungen des Menschen und können damit für einen unangenehmen Geruch sorgen. Intimpflege wird von manchen Menschen vernachlässigt, während andere die Pflege übertreiben und oft auch ungeeignete Substanzen verwenden. Da die Haut im Intimbereich zur Feuchtigkeit neigt, sollte man Unterwäsche aus saugfähiger Baumwolle bevorzugen. Das feuchtwarme Hautmilieu wird auch durch enge Hosen gefördert. Weite, luftige Kleidung aus Naturfasern kann vielen Hautproblemen in diesem Bereich vorbeugen. Verwenden Sie für die Intimpflege nur Wasser. Seife beeinträchtigt den Säuremantel der Haut und tötet die Mikroorganismen, die normalerweise die Haut besiedeln. Durch Beseitigung dieser Schutzbarriere kann eine Infektion mit Pilzen oder Bakterien begünstigt werden. Geeigneter sind synthetische Waschprodukte, sogenannte Syndets, die schwach sauer reagieren (pH-Wert etwa 5). Solche Syndets sollten, wenn überhaupt, nur schwach parfümiert sein. Falls Sie ein Deodorant für den Intimbereich verwenden wollen, so darf dies keinesfalls Alkohol enthalten, da dieser die Schleimhaut reizt und austrocknet. Spülungen der Scheide sind für die normale Körperpflege nicht notwendig. Sie stören nur die natürliche Scheidenflora, die vor Infektionen schützt. Manche Frauen werden immer wieder von Pilzinfektionen der Scheide heimgesucht. Beispielsweise sind Diabetikerinnen häufig betroffen, da der Zuckergehalt des Uris ein günstiges Milieu schafft. Aber auch Frauen mit gesundem Stoffwechsel können befallen werden, wenn die natürlichen Schutzfaktoren wegfallen. Die natürliche Scheidenflora kann z.B. durch eine Antibiotikabehandlung oder übertriebene Intimhygiene geschwächt werden. Bis sich die Bakterienflora der Scheide davon erholt hat, ist das Risiko einer Pilzinfektion erhöht. Auch die Einnahme von hormonhaltigen Arzneimitteln wie der "Pille" kann ebenso wie die hormonelle Umstellung bei Schwangerschaft und Geburt eine Pilzinfektion begünstigen. Zur Erneuerung einer geschädigten Scheidenflora helfen Vaginaltabletten, die normalerweise in der Scheide vorkommende Bakterien enthalten, Vaginalcremes und -gele sowie Ovula und Milchsäurezäpfchen. Diese Medikamente sind rezeptpflichtig. Bei wiederholten Pilzinfektionen kann auch eine Mitbehandlung des Partners ratsam sein. So, dass war erstmal das allgemeine. Bitte behandeln Sie sich und Ihren Partner mit der Creme etc. Erst dann können Sie zur Unterstützung den Joghurt-Tampon zur Aufrechterhaltung des Scheidenmilieus nutzen! Bitte den Pilz und die Bakterien auf jeden Fall behandeln, da die Bakterien die unangenehme Eigenschaft haben, die Fruchtblase anzudauen und so für Frühgeburtlichkeit verantwortlich gemacht werden. Auf Essig würde ich verzichten, da die Schleimhaut sehr aufgelockert ist (Reizung?). Liebe Grüße Martina Höfel


Mitglied inaktiv

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hallo! wenn dein arzt einen abstrich gemacht hat und bakterien gefunden wurden würde ich die creme auf jeden fall nehmen! sicher hast du eine kombi bekommen! creme mit zäpfchen. der pilz kann sich auf dein baby übertragen! die farbe des ausflusses verrät nicht immer was über pilz und co! und wenn es schon etwas juckt ist joghurt zu leicht! den kannst du verwenden wenn der pilz weg ist! ich kann dir für die zukunft eine ganz tolle intim wasch- lotion empfehlen:dercome femme von dr.wolf ! kostet um die 9€. 200ml reichen über 3monate! die ist mit molke versetzt ohne seife. ist extra auf die frau abgestimmt. seit dem ich sie nehme habe ich keinen pilz mehr bekommen! l.g. mel.


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