Ju-Di
Hallo, ich habe vor 7 Wochen unseren Sohn geboren und hatte dabei einen Dammriss 2. Grades. Ich wollte aber keine Naht (war noch zu sehr unter Schock nach der Geburt), und die Hebammen meinten, eine Naht sei auch nicht zwingend notwendig, es würde auch alleine zuheilen. Nach der Geburt hatte ich ein paar Wochen Bettruhe und schonte mich soviel wie möglich, um dem Riss die Gelegenheit zu geben, schön zu heilen. Als die Hebamme sich in der Zeit den Riss zweimal anschaute, sagte sie, er sei, soweit sie es sehen könne, gut verheilt, sie konnte gar nichts mehr von dem Riss erkennen. Heute war ich beim Frauenarzt, der sich die Sache anschaute, und er meinte, der Dammriss sei "klaffend" und innen gar nicht zusammengewachsen, und ich müsse ins Krankenhaus um das Nähen zu lassen. Meine Hebammen waren, als ich sie darüber informierte, über diesen Befund schon sehr überrascht. Nun ist meine Frage: Wenn es stimmt, wie der FA sagt, dass der Damm innen noch nicht zusammengewachsen ist, kann dieses Zusammenwachsen von selber noch geschehen (dies meinte eine Hebamme)? Oder ist ein chirurgischer Eingriff im Krankenhaus zwingend nötig? Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht mehr, wem ich glauben soll, dem FA oder den Hebammen... würde mich daher über eine dritte Meinung freuen.
Liebe Ju-Di, bei Scheidenrissen, die eine Größe von 2x2cm nicht überschreiten, kann man auf eine Naht verzichten. Ebenso bei Dammrissen 1. Grades (nur Hautbeteiligung). Dammrisse 2. Grades (Haut und Muskelbeteiligung) sollten immer genäht werden. Optimalerweise geschieht dies in den ersten 6-8 Stunden nach der Geburt. Einen Dammriss 2. Grades komplett zu granulieren zu lassen, birgt die Gefahr der Spangen- und Taschenbildung. Ist eine Naht versorgt worden und geht großflächig wieder auf, versorgen wir sie immer chirurgisch. Geht nur ein Teil der Naht wieder auf, kann man überlegen, ob man sie von innen granulieren lässt. Bei Ihnen hört es sich so an, als ob sich die Haut oberflächlich adaptiert hätte, aber in der Tiefe nicht. Wenn Sie sich trauen, dann nehmen Sie sich einen Spiegel (am besten in Gegenwart der Hebamme) und schauen selber. Liebe Grüße Martina Höfel
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