Frage im Expertenforum Geburt an Dr. med. Stefan Kniesburges:

Placenta Accreta - Abtragung des Myometriums bei Ausschabung?

Dr. med. Stefan Kniesburges

Dr. med. Stefan Kniesburges
Chefarzt und Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Frage: Placenta Accreta - Abtragung des Myometriums bei Ausschabung?

winterwunder123

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Guten Tag, einige Wochen nach der Entbindung meiner Tochter wurden bei mir Plazentareste in der Gebärmutter festgestellt. Nach der daraufhin erfolgten Ausschabung konnte die Blutung nicht gestoppt werden, so dass am selben Tag nochmals eine Ausschabung erfolgte. Mir wurde gesagt, dass ich eine Placenta Accreta hatte (im Arztbericht stand später aber nur etwas von einer Placenta Adhaerens). Dies ist nun alles schon einige Jahre her und ich habe mittlerweile die Unterlagen der Eingriffe beim Krankenhaus angefordert. Bei der histologischen Begutachtung des Abratats ist mir Folgendes im Text aufgefallen: Ausschabung 1: "Kritischer Bericht: Es handelt sich um Plazentareste und regenrierendes Endometrium. Keine Malignität, keine Spezifität" Ausschabung 2: "Kritischer Bericht: Es handelt sich um Blutkoagel sowie Myometriumsanteile, weitere Anteile der Plazentareste sind hier nicht mehr erkennbar." Wie ist Letzteres zu bewerten? Verstehe ich es richtig, dass bei der 2. Ausschabung auch Myometrium abgetragen wurde? Ist dies normal (notwendig?) bei placenta accreta/placenta adhaerens? Kann dies bei erneutem Kinderwunsch zu Problemen führen? (Meine Regelblutung ist seit der Schwangerschaft auch deutlich schwächer als vorher). Ich dachte, dass es bei Ausschabungen wichtig sei, das Myometrium NICHT zu verletzen? Laut Bericht war bei der zweiten Ausschabung ja gar kein Plazentamaterial mehr da, woher kamen dann die starken Blutungen? Vielen Dank für Ihre Einschätzung!


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Hallo, offenbar sind die Kollegen wegen der Blutung von einer Plazenta accreta ausgegangen und haben deshalb bei der 2. Kürettage sehr kräftig kürettiert und dabei auch oberflächlich Muskulatur mit erfasst. Dass letztendlich keine Plazentareste mehr da waren, wusste man ja erst nach der 2. Histologie. Insofern ist auch die Änderung der Diagnose nach Kenntnis des 2. Befundes nachvollziehbar. Es gibt keine Möglichkeit für den Operateur während einer Ausschabung sicher festzustellen, ob er schon in der Muskelschicht ist oder nicht, deshalb kann man dem Operateur in dieser Situation meiner Meinung nach keinen Vorwurf machen. Natürlich ist das nicht erstrebenswert und kann Schädigungen der Schleimhautregeneration oder Verklebungen der Gebärmutterhöhle verursachen, was dann auch die Möglichkeit einer weiteren Schwangerschaft beeinflussen kann. Um solche Veränderungen festzustellen, müsste man eine Gebärmutterspiegelung durchführen. Was genau die Ursache der starken Blutung nach der ersten Ausschabung war weiß ich nicht. Vielleicht sind dabei einfach nur Gefäße im Bereich der Plazentahaftstelle eröffnet worden. Dennoch war es bei einer so starken Nachblutung richtig, noch einmal zu kürettieren, um die Blutung zu stoppen. Dr. S. Kniesburges, St. Marienkrankenhaus Ratingen


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