Frage im Expertenforum Geburt an Dr. med. Stefan Kniesburges:

Kaiserschnitt/Wendung/BEL-Geburt

Dr. med. Stefan Kniesburges

Dr. med. Stefan Kniesburges
Chefarzt und Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Frage: Kaiserschnitt/Wendung/BEL-Geburt

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Die drei oben genannten Möglichkeiten stehen für mich gerade zur Verfügung. Bin jetzt 34. SSW und mein Sohn hat sich "noch" nicht (hoffe doch er macht es noch) gedreht. Welches von den Dreien ist denn die ungefährlichste Variante für mein Baby? Und wie sieht es mit mir aus? Haben Sie irgendwo eine gute Internetseite, wo diese drei Geburtsarten (OK Wendung ist keine Geburtsart, aber trotzdem) gut beschrieben sind? LG Michèle


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Hallo, in der 32. SSW liegen noch etwa 20 % der Kinder in BEL, während es nach der 37. SSW. noch 7% und am Termin noch 5% sind. Sanfte und ungefährliche Methoden die Kindslage in eine Schädellage zu wandeln sind die indische Brücke und die Moxibustion. Diese Methoden helfen aber leider nur in wenigen Fällen. Eine weitere Möglichkeit ist die äußere Wendung, bei der man versucht das Kind durch äußere Handgriffe in eine Schädellage zu drehen. Eine äußere Wendung sollte immer nur in einer Klinik unter CTG und US-Kontrolle durchgeführt werden. Außerdem ist oft die intravenöse Gabe eines wehenhemmenden Mittels erforderlich, um die Gebärmutter maximal zu entspannen. Da es in seltenen Fällen auch zu einer vorzeitigen Lösung des Mutterkuchens kommen kann, ist außerdem eine Sectiobereitschaft erforderlich. Wenn bestimmte Vorraussetzungen erfüllt sind (keine Fußlage, Kind nicht zu groß, normale Beckenanatomie), spricht in der Regel auch nichts gegen eine vaginale Geburt aus BEL, die fast immer genauso problemlos, wie Schädellagengeburten verlaufen. In vielen Kliniken wird allerdings bei Erstgebärenden zur primären Sectio geraten. Das resultiert aber mehr aus Gerichtsurteilen als auf medizinischen Erkenntnissen. Da die Komplikationsraten bei geplanten Sectiones mittlerweile sehr niedrig sind, entscheiden sich auch immer mehr Paare zu einer Sectio bei Vorliegen einer Beckenendlage, so dass die Erfahrungen in der Entwicklung von Beckenendlagen in den Kliniken immer weniger werden. Wie jede einzelne Klinik das handhabt ist unterschiedlich. Letztendlich sollte die Entscheidung in einem gemeinsamen Gespräch zwischen Geburtsklinik und Patientin getroffen werden, das in der ca 36. SSW stattfinden sollte. In spezielle Website zu diesem Thema ist mir nicht bekannt. Ich bin sicher, dass Google aber reichlich Treffer zu diesen Stichworten produzieren wird. Dr. S. Kniesburges, St. Marienkrankenhaus Ratingen


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