Mitglied inaktiv
Hallo! Ich habe meine Tochter im Krankenhaus Wolfsburg entbunden. Die Geburt wurde eingeleitet (mit irgendeinem Gel, das 2mal innerhalb von 4 std. vor den MM gespritzt wurde). Ich lag vorher 2 Wochen im Krankenhaus (Tokulysedauerinfusion), da man i.d. 33.SW festgestellt hatte, daß meine Tochter nicht mehr wuchs. Wenn ich das richtig verstanden hatte, war das Plazentainsuffizienz. Die Geburt war zum Glück eine schnelle Sache: morgens die Einleitung und abends 19.40 Uhr war meine Tochte da. Leider empfand ich diese ´wenn auch kurze` Zeit als nicht sehr angenehm, da ich fast die ganze Zeit am CTG liegen mußte, und zwar die ganze Zeit auf der Seite liegend. Ich durfte gegen Abend noch ein Bad nehmen, die Wehen sind dadurch ziemlich heftig geworden und dann durfte ich mich wieder auf die Seite zum CTG legen. Die Untersuchungen der Hebamme waren sehr schmerzhaft, es hat sie wohl nicht weiter interessiert, obwohl ich es ihr gesagt habe. Die Herztöne meiner Tochter waren die ganze Zeit über o.k. Und als der MM vollständig geöffnet war, hieß es nur: "So, jetzt auf den Rücken legen!" Ich habe natürlich alles so gemacht, wie man es mir gesagt hat, aus Angst, daß etwas passieren könnte. Es war meine erste Geburt, ich war irgendwie von den Schmerzen usw. überwältigt. Aber, irgendwie denke ich, daß ich die Wehen und die Zeit am CTG vielleicht auf einem Pezi-Ball oder am Hängeseil besser überstanden hätte. Nichts von den ganzen tollen Sachen, die vielleicht helfen, wurden mir angeboten. Nun meine Fragen: ist der Ablauf einer eingeleiteten Geburt, wie in meinem Fall, normal? Darf man sich da nicht anders hinlegen und kann man ein CTG nicht auch im Sitzen oder auf dem Rücken liegend machen? Mich beschäftigt diese ganze Sache ziemlich stark und ich hätte gerne Gewißheit, ob es nicht anders ging oder ob es einfach nur an der weniger empfehlenswerten und warscheinlich bequemen Hebamme und dem zuständigen Arzt lag. Vielen Dank für Ihre Antwort!!!
Dr. med. Stefan Kniesburges
Hallo, da bei Ihnen wohl eine Risikoschwangerschaft vorlag, wurde sicherheitshalber eine CTG-Dauerüberwachung durchgeführt. Diese diente der Sicherheit Ihres Kindes, hat aber den Nachteil, dass sie die Bewegungsfreiheit etwas einschränkt. Trotzdem ist es auch mit dem Dauer-CTG möglich unterschiedliche Positionen (Ball, Seil, Sprossenwand) zur Schmerzerleichterung unter der Geburt einzunehmen. Die einzige Position, die nicht eingenommen werden sollte ist die Rückenlage, da sie zu Behinderung des Blutrückflusses aus der Gebärmutter führen kann. Auch zur Geburt wäre z.B. eine aufrechte Position möglich gewesen (Ausnahme: operative Beendigung der Geburt). Die CTG-Dauerüberwachung halte ich für korrekt, dass aber Hebamme oder Geburtshelfer/in nicht auf Ihre Wünsche und Bedpürfnisse eingegangen sind, ist bedauerlich und mit Sicherheit verbesserungswürdig. Ob das jetzt an der gerade diensttuenden Hebamme lag oder aber an der geburthilflichen Einstellung der Abteilung, weiß ich nicht. Sollte letzteres der Fall sein, würde ich Ihnen für das nächste Kind eine andere Klinik empfehlen. Dr. S. Kniesburges, St. Anna Hospital