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Sehr geehrter Herr Prof. Jorch, unsere Zwillinge (Junge und Mädchen) kamen nach 26+6 SSW zur Welt. Zustand nach Blasenspung beim führenden Zwilling (Mädchen), 2. Zwilling Hydramnion (Junge). Mädchen APGAR: 5/7/9, 36 cm 950 g , Junge 6/6/6/, 38cm, 1060g. Kinder sind schnell intubiert worden. Schon bald (nach ca. 20 Stunden) zeigten sich Pneumothorax mit Drainagen (beidseitig) und 'Umbau' der Lunge, Ephysem beim Mädchen, Gehirnbluten Stufe VI beim Jungen. Die Beatmung war oszillierend, unser Sohn bekam ein O2/NO Gemisch. Der Anblick der Röntgenbilder erinnert an die Beschreibung des Wilson-Mikity-Syndroms (netzförmige Strukturen). Die Liste der Behandlung ist lang. Nach 3 Wochen bat man uns, die Einwilligung zu geben, die Behandlung einzustellen. Die Zwillinge sind in unseren Armen gestorben. -Chromosomale Gründe für Fehlbildung scheiden aus (AC war i.O.). Auf Obduktion haben wir verzichtet, da uns keine weiteren Erkenntnisse in Aussicht gestellt wurden. Es wurde von den Kinderärzten eine konnatale Infektion angenommen. Von 2. Arztmeinung noch im KH bestätigt anhand der Röntgenbefunde und Labordaten. Erreger konnten weder bei mir noch bei meinen Kindern nachgewiesen werden. Meine Frage: Was erzeugt eine Reaktion wie ein Wilson-Mikity-Syndrom? Woher kommt ein spontaner Lungenumbau? Waren die Kinder schon im Mutterlaib totkrank (Arzthypothese Neonatologie), oder ist der Grund schlicht Unreife (Arzthypothese Gynäkologie)? Danke im Voraus, Manuela Asche-Holstein
Wir Neontologen neigen dazu, bei unerwartet schlechtem Verlauf an eine Infektion zu denken. Aber natürlich kann Unreife allein alles erklären, da es sowohl Frühgeborene gibt, die unerwartet fit sind, wie solche die unerwartet krank sind. Die Kriterein für eine Infektion sind eigentlich klar: Man müßte wenigstens Entzündungszeichen oder Keime nachgewiesen haben.
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