Jamila79
Guten Tag Herr Dr.Jorch, ich hatte mich vor zwei Wochen schon einmal bzgl. der Frühgeborenenanämie bei meiner Tochter (geboren 31+2 SSW, aktuell 12 Wochen alt) gemeldet. Sie hatte zwei Wochen nach der KH-Entlassung noch eine Bluttransfusion erhalten müssen, da der HB auf 6,1 gefallen war. Nun war ich diese Woche mit ihr zur Kontrolle beim Kinderarzt (vier Wochen nach der Transfusion). Der HB war gut, lag bei 11,3. Da meine Tochter aktuell Verdauungsbeschwerden hat, setzte der Arzt das Ferro sanol komplett ab. Zuerst habe ich mich darüber gefreut, da die Tropfen sie doch sehr plagen. Im Nachheinein habe ich nun Bendenken,ob die Entscheidung die Eisensubstitution jetzt schon abzusetzen richtig ist. Zumal ja bereits eine Transfusion nötig war. Leider hat mein KIA kaum Erfahrung mit Frühgeborenen, ist aber der einige Arzt hier im ländlichen Raum. Daher hätte ich gerne ihre Meinung zum Sachverhalt gehört. Meine Fragen: Ist es richtig, die Eisentropfen in unserem Fall und speziell bei Frühgeborenen bereits im 3.Lebensmonat abzusetzen? Ich habe gelesen, das einige Ärzte auch die Gabe bis zum 1.Lebensjahr empfehlen? Als HB-Normwerte aheb ich 12-14 gelesen. 11,3 wäre also etwas erniedrigt. Könne die Tropfen trotzdem weggelassen werden? Aktuell erhält meine Tochter seit 1 Woche keine Eisengabe mehr. Vielen Dank für Ihre Bemühungen! Grüße Jamila79
Man kann das so machen unter der Vorstellung, dass der Tiefpunkt überwunden und mit der Transfusion Eisen übertragen wurde. Blut ist nämlich reich an Eisen.
Tigger2212
hi jamila, ich wollte dir nichts zur medizinischen seite schreiben, sondern kurz ein beispiel von meinen kinder: - mein großer, 29+6, hatte mehrere transfusionen und schliesslich eisen für ein jahr mit niedrigstem hb etwa 8, ei einer op mit 10 monaten dann hab 11, klinisch ok. - meine kleine, 31+0 ist im kh um die transfusionen drumrumgekommen, entlassen wurde sie mit hab 8 und hochdosiert eisen. 4 wochen später war sie bei 6,8. das eisen hat sie garnicht vertragen, noch sehr viel schlechter als mein sohn. ich habe dann auslassversuche gemacht, da ging es ihr besser, dann wieder mit eisen eingeschlichen - sofort wieder dauergeschrien, gespuckt, nicht zugenommen; ich hab mich mit kia dann fürs absetzen entschieden, wir wollten die 6,0 abwarten und dann eben transfundieren. dazu kam es zum glück nie - sie hat sich ne weile um die 7 gehalten mit leicht steigender tendenz, da hat mein kia die kontrollen eingestellt. jetzt, mit einem jahr, sieht sie fit und rosig aus, eine kontrolle ist nicht nötig. es geht auch ohne eisen, mit muttermilch, später fertignahrung (die ich nach eisengehalt gekauft habe, obwohl der sich nur leicht unterscheidet). wollte dir nur mal mut machen, falls ihr mit dem eisen garnicht klarkommt. den rest überlasse ich prof jorch ;o)
Tigger2212
für meinen kinderarzt entscheidend war bei meiner tochter, dass sie ohne eisen gut zugenommen hat, und nur mäßig tachykard war (dauermonitor aus anderen gründen), ausserdem der klinische aspekt (rosig als es aufwärts ging).
Tigger2212
sorry, mir fiel noch was ein: durch die lange anämie hatte meine tochter 1,2 mio thrombozyten und hat letztlich eine thrombose im linken arm bekommen. es gibt also leider noch weniger offensichtliche risiken des niedrigen hb. aber ob das eisen was daran geändert hätte, ist fraglich.
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