Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Dr. Jorch, meinem Sohn wurde neben dem Nabelarterienkatether ein ZVK gelegt. Könnten sie mir erklären, was genau ein ZVK ist. Der Arzt hat mir nur gesagt, dass es ein zentraler Venenkatheter ist, der länger als normale Kanülen hält. Jetzt habe ich gehört, dass der Schlauch bis fast ins Herz gehen soll. Stimmt das? Wie wird denn sowas gelegt? Ist das nicht gefährlich? Lg Kati
Wie der Name schon andeutet, handelt es sich bei einem ZVK um einen dünnen Kunststoffschlauch ("Katheter"), der an unterschiedlichen Körperstellen in ein zum Herzen hinführendes Blutgefäß ("Vene")eingeführt wird und dann bis (kurz vor) das Herz ("zentral")geschoben bzw. eingeschwemmt wird. Ein ZVK beim Neugeborenen wird gewöhnlich eingeführt - über eine Hautvene am Arm, Bein oder Kopf - Nabelvene - durch Punktion großer herznaher Venen (V. subclavia = unter dem Schlüsselbein, V. jugularis = am Hals, V. femoralis = in der Leistenbeuge) Gefahren sind u.a.: - Fehlpunktion mit inneren Blutungen (besonders bei Blutgerinnungstörungen) - Entstehen von Blutgerinnseln (Thrombosen) am in der Vene liegenden Katheter - Einschleppen von Bakterien (Sepsis) Selten kann es zu Verletzungen der Lunge (Pneumothorax) bei Subclaviapunktion und Durchbohren der Herzwand durch die Katheterspitze kommen. Letztlich ist aber eine Intensivtherapie bei Neugeborenen und Frühchen ohne ZVK häufig nicht machbar. Auch kurze in die Hautvenen eingeführte Kanülen ("PVK") können Infektionen verursachen. Nicht vergessen sollte man ferner, dass PVK´s nicht selten später sichtbare Hautnarben hinterlassen, die an Handrücken und Stirn besonders unschön sind.