Tochter (6 Monate) trinkt immer noch alle 3 Stunden

Fachärztin Louise-Caroline Büttner Frage an Fachärztin Louise-Caroline Büttner Fachärztin, Neonatologin

Frage: Tochter (6 Monate) trinkt immer noch alle 3 Stunden

Guten Tag, meine Kleine ist jetzt 6 Monate alt und wiegt 6.100 g. Sie wurde in der 35 SSW geboren und bekam erst Pre Nahrung und dann 1er Nahrung. Nun ist es so, dass sie immer noch alle 3 Stunden trinken möchte. Auch in der Nacht. Ich bin langsam am Ende mit meinen Kräften :-( Ist das normal in dem Alter? Sie schreit wie am Spies, trinkt dann aber nur wenig, höchsten 130 ml, meist weniger oder auch nur das halbe Fläschchen. Was raten Sie mir, soll ich so weitermachen? Ist das bei anderen Frühchen auch so? Ich danke Ihnen schon vorab. Herzliche Grüße

von Barron am 05.06.2020, 17:33



Antwort auf: Tochter (6 Monate) trinkt immer noch alle 3 Stunden

Guten Tag, es ist sehr individuell, wie lange und oft ein Säugling in der Nacht noch trinken möchte. Es hat nicht immer damit zu tun, dass das Kind ein Frühchen war, d.h. das gibt es auch bei Reifgeborenen. Sicher kann es bei Ihrem Kind auch ein Stück Gewohnheit sein. Ich gehe davon aus, dass bei Ihrem Kind vorallem in den ersten Lebenstagen und -wochen sehr darauf geachtet wurde, dass die regelmäßigen Mahlzeiten eingehalten wurden, eben auch in der Nacht. Der Gewichtsverlauf wurde engmaschig überprüft, damit Ihr Kind nicht zuviel abnimmt. Alle drei Stunden musste Ihr Kind damals trinken, d.h. Ihr Kind ist möglicherweise immer noch an die 8 Mahlzeiten gewöhnt. Vorallem, wenn Sie beschreiben, dass es im Grunde nicht die ganze Mahlzeit trinkt. Dies zeigt ja, dass der Hunger nicht im Vordergrund steht. Ich kenne nicht die genauen Daten Ihres Kindes. Daher habe ich nur grob überschlagen und gesehen, dass Ihr Kind mit 6 Monaten und 6,1kg über der 10. Perzentile liegen müsste. Bei Frühgeborenen, aber auch bei allen Reifgeborenen, wird bei jeder U-Untersuchung u.a. das Gewicht gemessen und im U-Heft dokumentiert. Hinten Im U-Heft wird es zusätzlich in die Perzentilenkurven eingetragen. Hier sind Sie sicher in kinderärztlicher Betreuung, denn der Gewichtsverlauf spielt hier auch eine Rolle. Ihr Kind sollte die ganze Zeit zugenommen haben und perzentilengerecht gewachsen sein. Ich gehe davon aus, dass dies der Fall ist. Dann sind natürlich die nächtlichen Mahlzeiten alle drei Stunden nicht mehr erforderlich für die Gewichtszunahme und -entwicklung. Sie schreiben, dass Ihr Kind aktuell 1er Nahrung erhält. Im 6.Monat beginnt man (zw. 4.- 6.Monat) mit der Einführung der Beikost. Nach und nach wird eine Milchmahlzeit durch Brei ersetzt. Diese Umstellung kann auch dazu führen, dass Ihr Kind nach einer Breimahlzeit gut gesättigt ist und die Umstellung auf z.B. 6 Mahlzeiten leichter gelingt. Die Einführung von Beikost bedeutet auch, dass ihr Kind nicht mehr "isst und trinkt" über die Milch. Säuglinge, die Beikost erhalten, bekommen Wasser zum trinken. Sie werden langsam daran gewöhnt, zu essen (Brei) und zu trinken (Wasser). Dies war ja bisher alles in einem über die Milch (Muttermilch oder Formula). Dann wäre eine Möglichkeit, Ihrem Kind Nachts eine Flasche Wasser anzubieten als Übergang zum Durchschlafen, zumindest für 4-5 Stunden am Stück. Denn wenn es nicht zunehmen muss und es z.B. gut gesättigt ins Bett gebracht wurde, ist es vielleicht nur noch die Gewohnheit. Dann kann das Fläschchen Wasser leichter bereit stehen und Sie müssen nicht jede Nacht ein Milchfläschchen anrühren. Vielleicht hat Ihr Kind auch einfach Durst. Es gibt Kinder, aber auch Erwachsene, die immer mit einer Flasche Wasser neben dem Bett schlafen. Dies werden Sie herausfinden. Verzweifeln sie nicht, es wird besser. Es ist eine harte Zeit, ich weiß, denn der Schlafmangel bzw. die Unterbrechungen im Schlaf zehren sehr. Gut wäre, wenn Sie es einrichten können, dass Sie auch einmal durchschlafen können. Ein Partner, eine Oma/Opa oder eine Freundin könnte Nachts auf Ihr Kind aufpassen und das Fläschchen reichen. Sie und Ihr Kind werden davon profitieren! Viele herzliche Grüße und alles Gute, Louise-Caroline Büttner

von Fachärztin Louise-Caroline Büttner am 06.06.2020



Antwort auf: Tochter (6 Monate) trinkt immer noch alle 3 Stunden

Mein Neffe (Anfang 38SSW geboren) wurde 8 Monate voll gestillt. Danach bekam er Pre und mit Beikost wurde begonnen. Vorher ging Beikost nicht, wg. schwerer Muskelhypotonie seinerseits. Trotz Beikost kam er alle 2 Stunden und das bis er fast 1,5 Jahre war. Danach wurden es 3-4 Stunden, aber da aß er auch mehr. Mit ca.9/ 10 Monaten hat er Fencheltee bekommen, welchen er nur warm trank. 100ml zum Essen waren möglich. Mit ca.2 Jahre wurde die 1er Milch probiert in der Hoffnung, dass er länger schläft. Trotz mehrwöchigen Nutzen veränderte sich bei ihm gar nichts. Sein Geschwisterchen (zu dem Zeitpunkt 6 Monate) wurde nach einer Zeit dadurch unruhiger, schlief schlechter. Der Kinderarzt wies darauf hin, dass der Zuckergehalt in der 1er höher ist und riet zum Wechsel zu Pre. Das wurde gemacht und das Baby wesentlich ruhiger und schlief fiel besser. Das Geschwisterkind bekam ab den 4.Monat Beikost. Es vertrug es gut, stillte sich mit 6 Monaten selbst ab. Heute ist es gerade 1,5 Jahre und schläft seit 1 Monat nachts durch (ca.19-5:30 Uhr). Die Flasche am Abend ein Muss und wenn es morgens auch noch Eine bekommt schläft es bis 8, 9 Uhr weiter (was es nicht soll, weil der Tag dann total quer ist). Mein Neffe (fast 3) bekommt abends seine Milch und kommt trotzdem nachts mehrfach. 2mal ist due Regel, öfter jederzeit möglich. Ich glaube, dass Kinder da verschieden sind. Manche schlafen früh durch, andere spät. Genauso ist es mit dem Essen. Das Baby hat teilweise auch nur 100ml Milch getrunken. Dann kam es meist nach 60-90 Minuten wieder. Trank es mehr konnten es 3 Stunden werden, bis es wieder Hunger hatte. Mit zunehmenden Essen wurde die Trinkmenge weniger. Ich würde auf Pre zurück gehen und evtl. einen anderen Sauger nutzen. Mein Neffe hat den 1er, Baby von Anfang an auch. Mit dem Teesauger (weiß gerade nicht, ob die wirklich so heißen) kam er gar nicht zurecht und Baby wurden die garnicht angeboten. Biete vielleicht mal Fencheltee. Probiere aus ob warm oder kalt. Mein Neffe trank ihn nur warm. Kalt ließ er ihn stehen. Schläft sie mit bei euch im Zimmer? Evtl. ist das Schlafen im eigenen Zimmer besser. So war es zumindest bei meinem Neffen, denn nach ca. 1 Monat im eigenen Zimmer schlief er statt 2 bis zu 4 Stunden am Stück. Die Idee mit Wasser finde ich super. Das machen wir bei meinem Neffen auch so. Ich wünsche Dir viel Kraft. Es ist kräftezehrend, doch glaub mir, die Zeit geht vorüber. Kann der Papa nicht mal nachts aufstehen? So könntest du mehr Stunden am Stück ruhen.

von Ani123 am 20.06.2020, 23:25



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