Frage im Expertenforum Frühgeburt an Prof. Dr. med. Gerhard Jorch:

Stimmlippenlähmung nach Ductus-Operation

Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

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Kinderarzt und Neonatologe

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Frage: Stimmlippenlähmung nach Ductus-Operation

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Sehr geehrter Herr Dr. Jorch, gerne würde ich Ihnen eine Frage zu meiner Tochter (nun korr. 3,5, Frühchen aus der 29. Schwangerschaftswoche) stellen: Meine Tochter musste nach der Geburt ca. vier Wochen beatmet werden, bis schließlich nach einem operativen Verschluss des Ductus die Extubation gelang. Nach der Extubation war sie ca. einen Tag lang stimmlos, danach war ihr Weinen nur sehr leise und rau. MIt zunehmendem Alter wurde die Stimme zwar lauter, ist aber weit davon entfernt, eine normale Lautstärke aufzuweisen, wobei die Sprechstimme besser ist als die Schreistimme. Johanna hat keine Probleme mit der Atmung und verschluckt sich auch beim Essen und Trinken nicht besonders häufig. Körperlich ist sie sehr zart (ca. 94 cm groß, knapp 11 kg schwer). Nun wurde sie kürzlich endoskopisch untersucht und dabei zeigt es sich, dass die linke Stimmlippe "paramedian mit wenig Exkavation stillsteht, die rechte normal ab- und adduziert" (so steht es im Bericht). Leider war nach der Untersuchung wenig Zeit, sodass ich einige Fragen nicht stellen konnte. Mir wurde nur gesagt, dass so eine Stimmlippenlähmung irreversibel und eine Therapie nicht möglich wäre. Johanna würde ihr Leben lang stimmlich sehr eingeschränkt bleiben. Ist eine Logopädie bzw. ein Stimmtraining also nicht sinnvoll? Kann gar nichts zu Steigerung der Lautstärke getan werden? Und kann man eine Prognose abgeben, wie sich die Stimme - aller Wahrscheinlichkeit nach - in Zukunft entwickeln wird? Vielen herzlichen Dank für Ihre Mühe!


Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

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Ich bin kein Spezialist für die therapeutischen Möglichkeiten bei einem solchen Befund. Nach meinem kinderärztlichen Verständnis aber würde ich die Hoffnung nicht aufgeben. Das Problem besteht ja darin, dass die Stimmritze wegen der Lähmung des linken Stimmbandes nicht zu einem engen Spalt verengt werden kann, der für die Stimmbildung erforderlich ist. Sowohl durch logopädiasches Training als auch durch einen operativen Eingriff am gelähmten Stmmband müßte aber dieses Problem voll oder teilweise kompensiert werden können. Wahrscheinlich nicht jetzt sondern später, weil eine künstliche Verengung der Stimmritze bei den derzeit kleinen anatomischen Verhältnissen Atemnot verursachen könnte. Lassen Sie sich logopädisch und HNO-ärztlich beraten!


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