elli1982
Sehr geehrter Dr. Jorch, ich habe schon einmal eine Frage zu meiner zu früh geborenen Tochter (32. SSW) gestellt. Nun habe ich eine Frage zu meinem zu früh geborenen Sohn (35. SSW). Er ist bei 34+0 geboren, war 46 cm groß und 2245 g schwer. Er war zwei Wochen auf der Frühchenstation, alles ganz unkompliziert. Er ist mit 10 Monaten gerobbt, mit 12 Monaten gekrabbelt und hat sich hochgezogen. Erst mit 17 Monaten ist er gelaufen. Nun bemühen sich mein Mann und ich uns seit seiner Geburt sehr um ihn. Wir schauen uns mit ihm Bücher seit frühester Kindheit an, lesen ihm vor, singen, spielen erste Spiele (Obstgarten), besuchten im ersten Lebensjahr z.B. Pekip und haben schon immer einen regelmäßigen Tagesrhythmus mit entsprechenden Ritualen. Er ist ein ganz pfiffiges Kerlchen geworden. Seit 4 Monaten (mit etwa 2 Jahren) besucht ernun vormittags eine Krippe und hat sich (den Erzieherinnen zufolge) sehr gut eingelebt und in die Gruppe integriert. Er läuft mit den anderen mit, tobt und macht jeden Quatsch der anderen mit. Auch verbringt er feste Nachmittage bei den Großeltern, die ihn ihrerseits wieder anregen. Nun meine Frage: Er ist jetzt 26 Monate alt. Körperlich hat er die Wochen zu früh aufgeholt (94 cm, 15,5 kg). Aber er spricht nur 2 Wort Sätze (z.B. Baby ham ham). Seit neuestem fängt er an Wörter, die wir im vorsagen nachzusprechen (Bein, Arm ...) ABER: In der Krippe können einige 2 Jährige schon fließend sprechen. Habe ich irgendwas versäumt?? Auch habe ich manchmal das Gefühl als würde er stottern. Kann das sein? (hilfe!) Er sagt manchmal ganz normal opa und dann wieder o o o opa. ist das normal? ich habe da ein wenig sorge?. Bei der U7 vor 2 MOnaten wurde nichts gesagt, nur dass wir zu u7 a sollen. Aber das ist erst im Sep 12. Vielen Dank für Ihre ANtwort. E. (29. J)
Etwa 10 % aller Kinder, besonders Jungen, starten nicht mit 2 Jahren mit explosiver Vergrößerung des aktiven Wortschatzes sondern bis zu 1 Jahr später. Früher haben wir Kinderärzte diese "late talker" für eine harmlose Normvariante gehalten, weil wir die Erfahrung gemacht haben, dass die meisten später ganz normal sprechen. Nun weisen uns aber Logopäden darauf hin, dass "late talker" doch häufig auch später Defizite aufweisen, und man früh intervenieren müsse. Mindestens der Nutzen dieser Schlußfolgerung ist jedoch m.E. nicht gut belegt. Andererseits ist Training immer gut, es sei denn, man überfordert da Kind damit.
elli1982
Was ich vergaß zu erwähnen. Er versteht eigentlich alles, was man ihm sagt. Sein passiver Wortschatz scheint also nicht gering zu sein, nur der aktive Wortschatz lässt so auf sich warten.
elli1982
Vielen Dank für Ihre Antwort. Ich denke, dass wir dann noch ein wenig abwarten werden. Mal schauen, vielleicht fängt er ja doch noch an zu sprechen;). Bücher anschauen, singen, vorlesen ... werden wir fortsetzen. Heutzutage werden Kinder meiner Meinung nach viel zu häufig gleich therapiert, wenn etwas nicht funktioniert. Ach ja, beim Augen- und Ohrenarzt war ich mit ihm auch schon ... wollte einfach sicher gehen, dass da alles okay ist. War es auch - von daher müssen wir ihm vielleicht einfach noch etwas Zeit geben. Er wird ja von Kindern aus der Krippe, seinen Großeltern und uns als Eltern angeregt. Mehr geht meiner Meinung schon gar nicht mehr. Viele Grüße
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