Frage: Spiele?

Lieber Dr. Jorch, wir haben Zwillingssöhne, mittlerweile ca. 4,5 Jahre, geboren in der 29. SSW. Bei einem Sohn lag eine Plazentainsuffizienz vor, deshalb mussten beide früher entbunden werden. Bei unserem Sohn mit Plazentainsuffizienz gab es eine schwere Neonatalzeit, langer Krankenhausaufenthalt (ca. 3 Monate), moderate BPD, 2 Wochen intubiert, lange C-PAP-Maske, Gewicht bis jetzt unter der 3. Perzentile, Wachstum knapp unter der 10. Perzentile. Beide haben keine Behinderungen. Unser Kinderarzt, welcher auch Neonatologe ist, hat uns mitgeteilt, dass wir mit unseren Kindern konzentrationsfördernde Spiele spielen sollte, da die Aufmerksamkeitsspanne bei Frühgeborenen herabgesetzt ist und sie dadurch schulische Schwierigkeiten bekommen könnten. Wie ist ihre langjährige Erfahrung in diesem Bereich? Kann die schulische Leistung tatsächlich verbessert werden, wenn wir jetzt täglich mit den Kindern solche Spiele spiele? Wie würden Sie Ihr Kind in diesem Alter fördern, wäre es frühgeboren? Wie lange muss sich ein Kind in diese Alter überhaupt kontenzieren können? Vielen lieben Dank für Ihre Antwort schon im Voraus, Maria

von Maria1976 am 02.12.2015, 20:50



Antwort auf: Spiele?

Meine 9 Kinder waren nicht frühgeboren, wir haben sie aber in der Familie trotzdem gefördert: Vorlesen, singen, gemeinsam spielen. Man sollte meines Erachrens aber nicht zu schulisch aufziehen. Das Lebensglück und der Lebenserfolg wird weniger dadurch bestimmt, ob die Kinder in der Schule 1 Jahr früher oder später lesen kernen, sondern durch ihr Selbstvertrauen und ihre soziale Einbindung. Schulen Sie Ihre Kinder nicht früher ein als es sein muss.

von Prof. Dr. med. Gerhard Jorch am 05.12.2015