Sehr geehrter Herr PRof. Dr. Jorch,
ich habe gelesen das ein gewisses Risiko zum SIDS mit einer Änderung des Lebensrythmuses (Besuche,Feiern,Reisen) hereingeht. Ist dies tatsächlich wahr?? Heißt das soviel wenn wir abends z.B. auf ein Grillfest eingeladen sind dann das Risiko für einen SIDS Fall für mein Kind steigt????
Dann wollte ich noch fragen mein Sohn heute 6 Monate alt ob das höchste Risiko zum SIDS bereits vorbeit ist oder das Risiko im 7. und 8. Monat noch einmal steigt?? Ist eigentlich auch da was dran das es eher Jungen als Mädchen trifft und das sogar Plötzliche Gewittereinbrüche/Wetterwechsel es mehr SIDS-Fälle gibt, bzw. das Risiko steigt??
Viele Fragen, Entschuldigung
Vielen Dank für Ihre Mühe
Melanie
Mitglied inaktiv - 02.09.2002, 22:08
Antwort auf:
SIDS/Änderung der Lebensweise
Das "Grillabend"-risiko scheint es wirklich zu geben. Jedenfalls haben wir unter den von uns untersuchten SIDS-Fällen immer wieder solche im Zusammenhang mit einer Famileinfeier oder Fremdbetreuung gehabt. Das Risiko nimmt ab dem 4. Monat deutlich ab. Der Wiederanstieg um den 8. Monat herum ist mit genauen statistischen Mitteln nachweisbar, ist aber so gering, daß er in bezug auf die Vorbeugung keine Bedeutung hat. So ist z.B. der Anstieg um den 8. Monat herum deutlich geringer als der Abfall vom 4. auf den 5. Monat. Jungen haben ein etwa 10 % höheres Risiko wie bei fast allen Gesundheitsstörungen. Auch dieser Aspekt ist zwar wissenschaftlich, aber nicht praktisch wichtig. Für Zusammenhänge mit Wetterwechsel gibt es bisher keine eindeutigen Belege. obwohl man sich das denken könnte.
von
Prof. Dr. med. Gerhard Jorch
am 03.09.2002