BirgitB
Guten Tag Herr Prof. Jorch, unsere Tochter (24 Wochen, korr. 18 Wochen, geb. 33+5) hat durch ihre "Lieblingsseite" eine Plagiozephalie links entwickelt (Gesichtsasymmetrie besteht - wenn überhaupt - nur minimal, die Ohren sind allerdings verschoben beim Blick von hinten oben). Wir machen KG seit Geburt, den Kopf bewegt sie (mittlerweile) zu beiden Seiten, im Wachzustand ist Ansprechen, Spielen etc. von rechts kein Problem und beim (beobachteten) Schlafen lege ich sie in Seitenlage rechts... Leider schafft sie die Bauchlage (noch) nicht altersentsprechend und nicht lange am Stück (sonst durch KiÄ / KG keinerlei Defizite motorisch oder kognitiv, total fittes und liebes Kind) und dreht nachts immer wieder das Köpfchen auf die linke Seite. Dazu folgende Fragen: 1) Wenn ich Sie in vorherigen Fragen richtig verstanden habe, halten Sie von der Helmtherapie 'nichts', oder? Sie sprachen dabei auch von unklaren Risiken - beziehen Sie sich dabei auf SIDS oder noch andere Gefahren? 2) Neben dem kosmetischem Problem wird man vor Folgeschäden (Druck der Schädelbasis auf Kleinhirn, Kieferprobleme etc.) gewarnt - was halten Sie davon? 3) Neben Spielen etc. von rechts, häufigerem Tragen und Lagerung rechts tagsüber beim Schlafen sowie Üben der Bauchlage - haben Sie noch einen weiteren Tipp, um entgegenzuwirken? Ist durch diese ganzen Maßnahmen in diesem Alter noch mit Besserung zu rechnen (ohne Helm)? Falls es sich nicht verwächst, kommt man dann mit der Helmtherapie natürlich zu spät... Ich mache mir große Vorwürfe, nicht noch mehr getan zu haben um dieser Entwicklung gegenzusteuern (wobei ich vor einer nächtlichen Lagerung seitlich oder mit Keilkissen o.ä. aufgrund der SIDS-Gefahr einfach zu große Angst habe...), vielleicht können Sie mir in diesem Thema weiterhelfen. Vielen herzlichen Dank!
Das ganze Thema ist durch Angst und unbewiesene Behauptungen besetzt. Machen Sie sich wegen der Gesundheit Ihres Kindes keine unnötigen Sorgen. Der Plagiozephalus wächst sich weitgehend aus bzw. wird später weder gesundheitlich noch ästhetisch eine Bedeutung haben. Eine Ausnahme bilden die seltenen nicht lagebedingten und angeborenen vorzeitigen Verknöcherungen der Schädelnähte. Das Vorliegen einer solchen lässt sich aber aus Ihrem Text nicht herauslesen.