Frage im Expertenforum Frühgeburt an Prof. Dr. med. Gerhard Jorch:

Hashimoto/Vitiligo

Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

Prof. Dr. med. Gerhard Jorch
Kinderarzt und Neonatologe

zur Vita

Frage: Hashimoto/Vitiligo

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Sehr geehrter Herr Professor Jorch, unser Sohn 6 4/12 Jahre (ehem. Frühchen 34 SSW), hat seit zwei Jahren Vitiligo und Hashimoto. Wenn der Verlauf der Vitiligo so weiter geht, ist er am Ende des Jahres komplett depigmentiert. Er bekommt Schilddrüsenhormone und Selen. Wissen Sie Rat oder können Sie mir Ansprechpartner nennen, die uns weiterhelfen können. Wir sind verzweifelt. Vielen Dank für Ihre Hilfe!


Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

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Um die Beantwortung Ihrer Frage habe ich den Kinderendokrinologen meiner Klinik gebeten, Herrn PD Dr. K. Mohnike. Hier ist seine Antwort: „Die Schilddrüsenerkrankung Hashimotothyreoiditis ist relativ häufig, auch im Kindesalter nicht so selten. Sie beruht auf einer heute noch nicht genau erklärbaren Antikörperproduktion des Betroffenen gegen Schilddrüsengewebe. Die Erkrankung ist im Kindesalter meist nicht behandlungsbedürftig, zumindest ist der Nutzen einer Selengabe nicht nachgewiesen. Im Verlauf kann eine Schilddrüsenunterfunktion eintreten, die dann mit Thyroxintabletten behandelt werden muss. Es macht keinen Sinn, diese Behandlung bei normaler Schilddrüsenfunktion durchzuführen, z.B. um eine Unterfunktion zu verhindern. Das Kind sollte einem Kinderendokrinologen vorgestellt werden, der die Blutuntersuchung und den Ultraschall veranlasst. Ebenso ist die Ursache der Vitiligo nicht bekannt. Wie bei der Hashimotothyreoiditis wurden Immunreaktionen nachgewiesen, hier autoreaktive T-Lymphozyten gegen Pigmentzellen. Es gibt meines Wissens auch hier keine sinnvolle Behandlung, die den Verlauf stoppt bzw. bessert. Da auch andere Organe, Hormondrüsen (z.B. Nebennierenrinde, Pankreasinselzellen) gelegentlich bei dem gleichen Patienten von Immunreaktionen betroffen sein können, sollte Ihr Arzt auch entsprechende Untersuchungen vornehmen.“


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