Mitglied inaktiv
Lieber Herr Professor Jorch, ich möchte mich heute nochmal mit einer "Ernährungsfrage" an Sie wenden. Unsere Tochter (unkorrigiert 9 Monate; korrigiert 6 Monate) bekommt seit November Beikost - mit Erfolg. Sie isst 160-190gr Gemüse-bzw. Gemüsefleischbrei als Mittagsmahlzeit, bekommt 3 Flaschen Pre-Milch bzw. Muttermilch (zw.120-150 ml, pro Mahlzeit). Jetzt habe ich auch begonnen, Getreidebrei mit Banane gemischt am Abend zu geben. Als Getreide verwand ich zuckerfreien Dinkelzwieback (fein gemahlen) und Babygries - beides Produkte aus dem Bioladen ohne sonstige Zusätze. Unser Baby reagierte nach ein paar Tagen mit Husten, den ich erst für ein Erkältungssymptom hielt, was er aber nicht war. Der Husten trat auch nur abends und nachts auf, also unmittelbar nach Einnahme der Breimahlzeit. Instinktiv habe ich dann den Getreidebrei weggelassen und stattdessen nur Möhrenbrei abends gegeben - und der Husten verschwand. Meine Frage ist jetzt, ob ich weiterhin nur Gemüsebrei geben kann, oder ob es zu Mangelerscheinungen führen kann, wenn mein Kind kein Getreide bekommt? Weiterhin würde ich gerne wissen, ob man zu einem solchen Zeitpunkt schon von einer Allergie bzw. Allergiegefährdung sprechen kann und, falls ja, wie dann die weitere Vorgehensweise (Allergietest? Behandlungsmöglichkeiten?) wäre? Vielen Dank für Ihre Mühen und Ihre Antwort Felicia mit Nika (24 SSW)
Weglassen von Getreide allein im 1. Lebensjahr führt nicht zu Mangelerscheinungen. Bei Veranlagung zu Glutenintoleranz (Zöliakie) kann das sogar das Ausbrechen der Krankheit mindestens verzögern. Eine Zöliakie kann man heute durch Bestimmung von entsprechenden Antikötrpern im Blut mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit ausschließen bzw. nachweisen, insbesondere, wenn schon Getreide gegeben wurde. Man kann aber einfach abwarten und schauen, wie sich die Ernährung gestaltet. Meistens werden heute viel zu früh und unnötig Antikörper bestimmt(ist einträglich für den Arzt und beruhigt die Eltern). Wenn die Werte dann vorliegen (Kuhmilchantikörper, Pollenantikörper, Milbenantikörper) ist man häufig auch nicht weiter als vorher hinsichtlich des weiteren Verhaltens.