Frage im Expertenforum Frühgeburt an Prof. Dr. med. Gerhard Jorch:

Frage zur Schwangerschaftsdatierung

Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

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Kinderarzt und Neonatologe

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Frage: Frage zur Schwangerschaftsdatierung

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Sehr geehrter Herr Jorch, unser Sohn kam in der 32+3 SSW spontan zur Welt und war für die Woche recht groß - 1980g und 47.5cm. Er konnte von Anfang an saugen und nach gegebenen Lungenreife kurz vor der Geburt konnte er auch selbständig atmen. Inzwischen ist Georg 17. Monate alt. Er konnte mit 8 Mon. krabbeln und mit 12 Mon. (alles unkorr.) frei gehen, sein Sprachverstand (bei Zweisprachigkeit) ist super und er kommuniziert gut mittels ein paar Wörter und viele Handzeichen. Er ist also zeitgerecht entwickelt. Eine Freundin von mir ist Kinderärztin und meinte, dass die Schwangerschaft wahrscheinlich falsch datiert war, da er bei der Geburt eher groß war und gut entwickelt (saugen usw.). Es wurde aber in der 6., 10. und 12. Woche Ultraschall gemacht und daher meine ich, dass eine falsche Datierung unwahrscheinlich ist. Was meinen Sie? Es beschäftigt mich jetzt, da wir über ein Geschwisterchen denken - ich hoffe natürlich, dass das nächste Kind termingerecht kommt! Ich kam übrigens selber 3 Wochen vor dem Termin, meine Schwester auch früher, die Schwester meiner Mutter brachte ihre Kinder auch deutlich vor dem Termin zur Welt. Kann das auch eine Rolle spielen? Vielen Dank für Ihre Antwort.


Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

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Die bei Ihnen durchgeführten Frühultraschalluntersuchungen erlauben eine Bestimmung des Schwangerschaftsalters mit einer Genauigkeit von +/- 3 Tagen. Genauer ist nur die taggenaue Kenntnis des Empfängnistermins (z.B. bei in vitro Fertilisation oder genauer eigener Buchführung über die erfolgten und nicht täglichen Geschlechtsverkehre). So sehr übermaßig war Ihr Sohn im Übrigen nicht. Wahrscheinlich gehört er einfach zu den Frühentwicklern. Die statistische Wiederholungswahrscheinlichkeit für eine Frühgeburt dürfte etwa beim Dreifachen liegen, dass sind in Prozent etwa 5-10 %.


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