Chancen unserer Frühchen (24 +5)

Prof. Dr. med. Gerhard Jorch Frage an Prof. Dr. med. Gerhard Jorch Kinderarzt und Neonatologe

Frage: Chancen unserer Frühchen (24 +5)

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Jorch Habe gerade Ihr Forum gefunden, nach dem ich schon Ihr Buch gelesen habe, möchte ich einfach mal eine Einschätzung eines außen stehenden haben: Wir haben vor vier Wochen Zwillinge bekommen: Geburtsdaten:24 SSW +5; Lungenreifespritzen konnten für zwei Tage gegeben werden Geburtsgewicht:580 Gramm (nach zwei Tagen 400) und 660 Gramm (nach zwei Tagen 540). Tubusbeatmung die ersten 14 Tage (die erste Woche praktisch ohne Sauerstoff), seit dem CPAP (25 – 35 % Sauerstoff), insgesamt stabil, mit wenigen Abfällen. Keine Infusionen mehr, Versorgung komplett über Magensonde. Keine Hirnblutungen; Darmtätigkeit funktioniert gut, Gewicht aktuell 870 und 820 Gramm. Einzige Komplikation bisher: letzte Woche Ductus OP, nach einem Tag konnte der Tubus wieder entfernt werden (Werte waren zu gut). Die allgemeine Aussage der Ärzte und Schwestern ist, dass die beiden es sehr gut machen. Vor vier Wochen haben wir nicht zu hoffen gewagt, dass die beiden überhaupt eine Chance haben. Im Moment haben wir das Gefühl, dass die beiden es schaffen, möchten uns aber nicht zuviel Hoffnung machen! Vielleicht können Sie mir Ihre Einschätzung mitteilen. Vielen Dank

Mitglied inaktiv - 16.05.2007, 08:32

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Antwort auf: Chancen unserer Frühchen (24 +5)

Es sieht wirklich sehr gut aus. Mit 4 Wochen ist der Zeitpunkt für die meisten schwerwiegenden Komplikationen schon vorüber. Immer noch möglich ist eine Sepsis (nach meiner Erfahrung bis etwa 6 Wochen nach Geburt)und der Nachweis einer Frühgeborenenretinopathie (Netzhautschaden), die sich meistens nicht vor 32 SSW und spätestens bis 44 SSW zeigt. In etwa 2 Wochen wird die erste augenärztliche Untersuchung stattfinden.

von Prof. Dr. med. Gerhard Jorch am 17.05.2007

Antwort auf: Chancen unserer Frühchen (24 +5)

Vielen Dank für die schnelle Antwort!! Und fürs Mut machen!

Mitglied inaktiv - 17.05.2007, 22:11

Antwort auf: Chancen unserer Frühchen (24 +5)

Sehr geehrter Herr Prof.Dr. Jorch. ich/wir hätten gerne mal eine allgemeine Einschätzung zum Zstand unserer (acht) Lebenswochen alten Tochter Emily. Sie wurde am 12.04.2007 in der 24+1 SSW nach einer Lungenreife Dosis geboren. In der zweiten Nacht nach ihrer Geburt, hatte Emily eine Ventrikelblutung I-II Grades.Nachneiner Woche schwere Sepsis mit Schmerzen und totaler Angespanntgeit der Gliedmaßen und ständigem weinen und nicht schlafen, nach Morphingabe und Antibiose überstanden, hat aber zur Folge das Emily ziemlich Inaktiv mit Ihren Beine ist und seit dem immer eine Spitzfußhaltung einnimmt, die sich aber bei der KG wieder korrigieren läßt so lange man die Füße in der normal Stellung hält, bei KG nach Voijta können die Reflexe zwar ausgelöst werden, aber nur mit kleinen Ergebnissen (d.h. Emily bewegt zwar die Beine und reagiert auf die Reflexausslösung aber nicht im vollem Maße). Nach 14 Tagen Beobachtung wurde der Einsatz einer Rickamkapsel angedeutet, kurz darauf Darmpeforation NOT-OP , in deren Verlauf auch die Kapsel eingesetzt wurde. 5 Tage später Ductus wieder offen, Indomethacin schlägt nicht an, wieder OP zum verschließen des Ductus. Nach weiteren sieben Tagen wurde festgestellt das die Kapsel d.h. der Schlauch zu groß ist für Emilys Köpfchen (Schlauch ist vom linken Ventrikel in den dritten gerutscht), wieder OP wegen Kapselaustausch. Ur Zeit ist es Verhälnismäßig ruhig geworden, Emily hat es bei der dritten Extubation geschafft bis jetzt 10 Tage mit CPAP zu atmen hat eine O2 Bedarf zwischen 21-30% und macht auch kaum noch Bradykardien. Sie hat einen ausgepräten Greifreflex der Händchen und verbindet mittlerweile das Schullern während des Sondieren mit Nahrungsaufnahme, sie "sucht" auch etwas zum Schnullern wenn man sie über die Wange streichelt und vor allem wenn sie hungrig ist. Es wurde uns gesagt das man nicht genau sagen kann in welchem Maß Emily und ob überhaupt beeinträchtigt sein wird, aber ich würde gerne wissen was Sie nach diesem Bericht für eine Meinung von unsere Tochter haben.Und wie sie die allgemeine Situation einschätzen bei Emily. Ich weiß Sie können auch nicht in die Zukunft sehen

Mitglied inaktiv - 06.06.2007, 08:26

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