Rose223
Liebes Expertenteam, gestern hatte ich eine Untersuchung bei der Frauenärztin. Sie stellte fest dass ich nur noch wenig Fruchtwasser hatte. Sie führte einen Lackmus Test durch, der zeigte ph 4 an. ich sollte auch husten, um zu schauen, ob Fruchtwasser zu sehen ist, aber auch das traf nicht zu. Sie wies mich zur weiteren Abklärung sofort in eine Klinik ein. Hier führte man einen Amniotest durch.!der zeigte schwach positiv an (ich hatte auch leichte Blutubgen wegen meiner Ektopie). die Ärztin sagte, dass dies den Test jedoch nicht verfälschen würde. Nun wurde mir gesagt, dass wenig Hoffnung bestünde, da ich erst in der 20SSW bin und ich mir Gedanken über einen Abbruch machen sollte. damit habe ich überhaupt nicht gerechnet. Ich konnte auch in meinen Einlagen die Flüssigkeitsabgang feststellen. Stehen die Chancen denn wirklich so schlecht ? Das Baby ist zeitgerecht entwickelt und bewegt sich auch noch. Ich bringe es niemals über das Herz die Schwangerschaft abzubrechen.
Fachärztin Louise-Caroline Büttner
Hallo, ein vorzeitiger Blasensprung mit Fruchtwasserabgang birgt Gefahren für das ungeborene Kind: Die Infektion, die Ihr Baby bekommen kann, da die Barriere Fruchtblase nicht mehr intakt ist. Andersrum kann eine Fruchtwasserinfektion die Ursache des vorzeitigen Blasensprungs sein. Nach der Geburt kann die Infektion von Atemstörungen bis hin zur Hirnblutung beim Frühgeborenen führen. Das Oligohydramnion, es wird definiert über den Fruchtwasser-Index oder die Messung des Fruchtwasservolumens (= single deepest pocket). Die Fruchtwassermenge ist beim vorliegen eines Oligohydramnions deutlich zu gering, nämlich unter 1x2cm. Dies kann zu Fehlbildungen von Nieren und Harnwegen beim Fetus führen. Ein Oligohydramnion vor der 20.SSW kann postnatal zu einer schweren Lungenhypoplasie führen. Auf der anderen Seite bedingt ein vorzeitiger Blasensprung nicht automatisch eine Infektion des Feten. Auch kann es sein, dass trotz vorzeitigem Blasensprung Ihr Kind immer gerade noch genau so viel Fruchtwasser hat, um seine Lunge normal zu entwickeln, ebenso seine Nieren. Es hängt u.a. von dem Ausmaß des Oligohydramnions ab und ob sich eine Infektion entwickelt. Sie müssen jetzt sofort keinen Abbruch vornehmen lassen. Natürlich ist dies eine kritische Situation, aber es gibt auch Verläufe, in denen man einen vorzeitigen Blasensprung noch lange hingezogen hat. Lassen sie sich gut beraten und überwachen hinsichtlich der Infektion und der Fruchtwassermenge. Eine Möglichkeit wäre, ein Perinatalzentrum Level 1 aufzusuchen und sich dort untersuchen zu lassen. Denn dort arbeiten die Frauen- und Kinderärzte, die , wenn es zu einer Frühgeburt käme, diese auch versorgen könnten. D.h. diese Ärzte haben viel Erfahrung hinsichtlich Fragestellungen in extrem frühen Schwangerschaftswochen. Alles Gute wünscht Ihnen, Louise-Caroline Büttner
sunnydani
Ich bin zwar kein Experte, aber ich kann dir von meiner persönlichen Erfahrung berichten: Ich hatte bei 19+1 einen vorzeitigen Blasensprung bei einem meiner Zwillingsjungs. Ich musste ab da ins KH und mir wurde die Möglichkeit eines Abbruchs auch gesagt, aber ich hätte das niemals gemacht. Mir wurde gesagt, man kann die Schwangerschaft so lange aufrecht halten, bis die Entzündungswerte in meinem Blut steigen (also ich eine Infektion bekomme) oder ich Wehen bekomme. Ich bekam Antibiotika und die Ärzte gaben mir wenige Chancen, dass wir es bis zur Übelebenfähigkeit schaffen würden. Wir kamen dann noch sechs Wochen weiter, ich bekam die Lungenreife, aber dann leider auch eine Infektion und die Kinder mussten bei 25+2 geholt werden. Wir kamen aber zum Glück so weit, dass sie eine Überlebenschance hatten. Lass dich gut behandeln und dir alles erklären und reagiere nicht voreilig! Mit Glück kann man auch mit vorzeitigem Blasensprung noch sehr weit kommen. Unser Ziel wäre es gewesen bis 32+0 zu kommen, das haben wir leider nicht geschafft! Alles Gute!
NaturePower
Ich hatte einen frühen vorzeitigen Blasensprung bei SSW 18+1 und ich kann sagen, wir haben es bis SSW 36+6 geschafft! Ich lag zu Beginn 2 Wochen in der Frauenklinik Heidelberg. Dort bekam ich 1 Woche lang eine Antibiose. Die CRP Werte blieben konstant gut. Es ging kein Fruchtwasser mehr ab. Der Riss in der Fruchtblase hatte sich scheinbar wieder geschlossen. Das Fruchtwasser hatte sich vollständig von alleine wieder aufgefüllt. Mir ging es den Umständen entsprechend gut. Da ich zu dem Zeitpunkt ein dreijähriges Kind zuhause hatte und die Besuchsregelungen durch Corona in dieser Situation einfach nur furchtbar waren, habe ich mich nach zwei Wochen KH gegen ärztlichen Rat entlassen. Die Blutwerte habe ich ambulant 3 mal in der Woche kontrollieren lassen (mein Vater ist Laborarzt). So konnte ich die Bettruhe zuhause fortsetzen. Die gesamte restliche Schwangerschaft ging kein fruchtwasser mehr ab. Also habe ich mich getraut die Bettruhe zu lockern und habe ganz kleine Spaziergänge gewagt. Mein Mann hat mir alles abgenommen und mein einziger Job war es, unser Kind "auszubrüten". Jetzt ist er 1 Jahr alt und kerngesund.