Frage im Expertenforum Frühgeburt an Prof. Dr. med. Gerhard Jorch:

aortopulmonale Kollerterale

Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

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Kinderarzt und Neonatologe

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Frage: aortopulmonale Kollerterale

Jazz160499

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Hallo, bei meinem Sohn (34+5SSW) wurde nach der Geburt ein POF und aorto-pulmonale Kollaterale festgestellt. Was ein POF ist, ist mir bekannt aber leider habe ich vergessen was mir zum aorto-pulmonale Kollaterale gesagt wurde. Hat das mit dem POF zu tun? Mir wurde nur gesagt es sei nichts dramatisches und es würde sich meist verwachsen. In 6-8 Monaten sollen wir zur Kontrolle zum Kardiologen. Ich habe nur Angst das er operiert werden muß. Er ist jetzt 5 Monate. Er wächst prächtig und ist fit. Vielen Dank.


Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

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Ich bin kein Kinderkardiologe, habe aber längere Zeit in einer Kinderkardiologie als Intensivmediziner und Neonatologe gearbeitet. Ich kenne den Begriff aortopulmonale Kollaterale ("MAPCAS") von (1) künstlichen, d.h. operativ gelegten, Gefäßverbindungen zwischen der Körperhauptschlagader (Aorta) und der Lungenschlagader (A. pulmonalis) bei angeborenen Herzfehlern mit verminderter Lungendurchblutung und (2) natürlich vorhandenen solchen Gefäßverbindungen. Hier kann ja nur das letztere gemeint sein. Solche Gefäßverbindungen können unterschiedlich groß sein. Ihre Bedeutung reicht somit von bedeutungslos, weil klein, bedrohlich, weil groß, bis hin zu lebensnotwendig, weil verbunden mit einem Herzfehler mit verminderter Lungendurchblutung (z.B. schwere Pulmonalstenose). So wie Sie es schildern, scheint am ehesten Variante (1) zuzutreffen. Übrigens ist ein persistierender Duktus arteriosus (PDA) streng genommen auch eine aortopulmonalen Kollaterale. Wenn es sich darum gehandelt hat, hätte aber sicher der Kardiologe diesen Begriff genutzt. Ich bin gespannt, was gemeint war. Berichten Sie mal darüber.


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