Frage im Expertenforum Frauenarzt an Dr. med. Helmut Mallmann:

Totgeburt

Dr. med. Helmut Mallmann

Dr. med. Helmut Mallmann
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Totgeburt

Mitglied inaktiv

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Sehr geehrter Herr Dr. Mallmann, durch Zufall habe ich auf diese Homepage geklickt. Ich war früher einmal Patientin bei Ihnen, bin dann aber aus Köln verzogen. Ich weiss, dass Sie hier eigentlich nur Antworten zur Verhütung geben, doch ich möchte Sie bitten, einmal eine Ausnahme zu machen u. mir weiterzuhelfen. 1999 habe ich meinen ersten Sohn gesund geboren ( zu dem Zeitpunkt war ich noch bei Ihnen in Behandlung). Anfang 2003 wurde ich erneut schwanger ( bin mittlerweile umgezogen u. befand mich in einer neuen Frauenarztpraxis). In der 29. Woche wurde ein Doppler gemacht ( da ich vermehrt Fruchtwasser hatte, sowie Torch- Serologie, Zuckertest). Alles war in Ordnung. Allerdings stellte der Arzt beim Doppler einen asymetrischen uteroplazentaren Flow fest. ( Werte : uterina links : PI 1,00 ; RI 0,57 sowie uterina rechts: PI 0,57 ; RI 0,41). Er gab an, dass es sich um kein Notching handelt. Daher wurde auch nicht weiter kontrolliert. In der 31. Woche hatte ich dann eine Gewichtsabnahme von mehr als 2 kg. Zu dem Zeitpunkt ging ich nur noch zur Hebamme zur Vorsorge. Als ich ihr sagte, ich würde mir sorgen machen, wehrte sie ab, dass würde nichts machen. Trotzdem liess mich mein Gefühl nicht los, dass etwas nicht stimmt, doch auch als ich Dienstag, den 30.09. ( 36. Woche) im Krankenhaus war, sagte man mir, es wäre alles ok ( CTG wurde gemacht u. auch mein Puls verglichen). Donnerstagnacht ( 02.10. bekam ich Wehen, fuhr mit der Hebamme dann ins Krankenhaus, wo mein Sohn nach der Geburt plötzlich tot vor mir lag). Anhand des Pathologieberichtes wurde festgestellt, dass das Kind schon länger tot war ( im Krankenhaus hatte man meine Herztöne, statt die des Babys gemessen). Zudem hatte die Plazenta bereits angefangen sich zu lösen u. es war Mekonium im Fruchtwasser. Es muss eine Nabelschnurumschlingung gegeben haben, aber der Hauptgrund war eine Plazentainsuffizienz, da das Kind auch retadiert war. Die Hebamme, die die Nachsorge bei mir gemacht hat, sah sich alle Berichte an u. meinte es sei skandalös, wie lang diese Fehlerkette gewesen sei u. dass mein Kind noch leben könnte, wenn der Arzt nur das Notching eingegeben hätte. Dann wäre weiterhin die Durchblutung kontrolliert worden u. es wäre nicht zu der Plazentainsuffizienz gekommen. Da der Arzt es aber nicht angeben hat, sollte ich nun einen Gutachter einschalten, der den ganzen Vorgang untersucht. ( Arzt- kein Notching eingegeben, Hebamme - Gewichtsverlust nicht kontrolliert, Krankenhaus- Herztöne verwechselt). --- Wahrscheinlich würde ich gar keinen Gutachter einschalten, mir geht es einfach nur um die Wahrheitsfindung. Momentan bin ich wirklich verzweifelt u. da ich immer grosses Vertrauen in Sie hatte und glücklich bin, Sie durch Zufall hier gefunden zu haben, möchte ich Sie bitten, mir doch ein paar Fragen zu beantworten. 1. Handelt es sich bei den o.g. Werten um ein Notching? 2. Hätte es weiterhin kontrolliert werden müssen? 3. Was können die Ursachen für ein solches Notching sein u. kommt es automatisch in einer weiteren Schwangerschaft wieder zu einer nicht richtig durchbluteten Arterie? 4.Hätte mich die Hebamme nicht sofort zum Arzt schicken müssen, als ich ihr mehrmals die Gewichtsabnahme sagte u. sie diese auch feststellte? 5. Wie kann es passieren, dass man meine Herztöne mit denen des Kindes verwechselt hat? 6. Nach der Geburt hatte mein Sohn ein " Ei" mit Flüssigkeit gefüllt am Kopf ( wei z.b. nach einer Saugglockengeburt), welches sich immer bei Bewegung des Kindes hin u. her bewegte ( lief bis ins Gesicht). Kann dies von der Geburt her selber sein ( durch den Geburtskanal u. hat sich einfach nicht zurückgebildet)? Oder ist es ein Anzeichen für eine Krankheit? 7. Man sagte mir unterschiedliche Zeiten , bis man wieder schwanger werden dürfte. Wie lange sollte man warten u. gibt es ggf. Komplikationen bei einer raschen Schwangerschaftsfolge? 8. Ich habe wahnsinnige Angst, dass mir noch einmal so etwas passieren könnte. Ist so etwas wahrscheinlich? 9. Für mich ist das psychisch eine wahnsinnige Belastung. Wie lange brauchen andere Frauen, um so ein Ereignis einigermassen zu bewältigen? Den Schock werde ich wahrscheinlich nie vergessen, zumal ich mein Kind aufnehmen wollte u. plötzlich sah, wie es tot vor mir lag. Auch die Hebamme war sehr geschockt, weil sie ebenfalls im Glauben war, ein gesundes Kind in Empfang zu nehmen. Nur der Oberarzt sah sofort, dass das Kind schon länger tot war ( Hautablösung am Brustkorb). Ich wäre Ihnen wirklich dankbar, wenn Sie mir Auskunft über o.g. Fragen geben würden, da ich momentan sehr verzweifelt bin u. niemanden weiss, den ich fragen könnte. Vielen Dank im Voraus. Und viele liebe Grüsse. Angela M.


Dr. med. Helmut Mallmann

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Liebe Angela, versuche die Frage noch heute zu beantworten. Bin sehr in Zeitnot. Sie können mich auch anrufen.Ansonsten Antwort morgen. Gruß Mallmann


Dr. med. Helmut Mallmann

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Liebe Angela, aus der Ferne ohne Einsicht in die Unterlagen und genaue Kenntnis der allgemeinen Umstände ist eine Beurteilung kaum möglich. Aber eine grundsätzliche Anmerkung: Das Notching ist aus den Werten nicht zu erkennen. Es ist eine Veränderung im Kurvenverlauf. Eine Wiederholung in der nächsten Schwangerschaft ist nicht zwingend. Natürlich würde man in einer erneuten Schwangerschaft enge Kontrollen empfehlen, sowohl des Dopplers als auch des kindlichen Wachstums im Ultraschall. Wie das mit dem CTG passieren konnte ist mir unklar, da müsste man das CTG sehen. Die „Beule“ am Kopf Ihres Kindes wird sehr wahrscheinlich durch die Geburt erfolgt sein. Mit der nächsten Schwangerschaft ist so eine Sache. Zentral für diese Frage dürfte Ihre Psyche sein, wann Sie sich wieder stark genug fühlen. Das kann schon ein paar Monate dauern. 6 bis 9 Monate würden mich nicht wundern. Noch etwas persönliches: Ich möchte Ihnen mein Beileid aussprechen und bei Allem was Sie juristisch überlegen, empfehlen, an sich zu denken. Was Ihnen gut oder zusätzlich weh tun könnte. Bedenken Sie das dies hier ein öffentliches Forum ist und ich auch nur dementsprechend antworten kann. Auch wenn so manches noch gerne sagen möchte. Sie wissen ja wo meine Praxis ist. Ich stehe Ihnen gerne zu einem persönlichen Gespräch zur Verfügung. Gruß Dr. Mallmann


Mitglied inaktiv

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Vielen lieben Dank!!!! Werde mich die nächsten Tage bei Ihnen in der Praxis melden. Viele Grüsse, Angela M.


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