Sehr geehrter Dr. Mallmann,
ich habe seit 2016 einen immer wieder kehrenden auffälligen PAP Abstrich sowie einen positiven HPV Test ( High Risk ).
Nun habe ich Gestern einen Anruf erhalten, dass bei Mir eine Konisation durchgeführt werden soll. Seitdem stelle ich Mir tausend Fragen...wie der Eingriff abläuft, ob die Schmerzen / Blutungen danach stark sind und ob ich meinen Sohn ( 11 KG ) wie gewohnt betreuen kann.
Wie sinnvoll erachten Sie ausserdem eine HPV Impfung nach dem Eingriff ? Meinen Partner habe ich Ja sicherlich ebenfalls mit den Viren infiziert.
Vielen herzlichen Dank für Ihre Mühe.
von
Magdalen@
am 30.08.2023, 14:34
Antwort auf:
Konisation
Wer wen mit HPV angesteckt hat, ist müßig zu ergründen, denn man weiß nie wer zuerst den Infekt hatte.
Eine Impfung ist eine Option, die man erwägen sollte. Fragen Sie vorher bei Ihrer Krankenkasse nach, ob sie die Kosten übernehmen.
Eine Konisation ist unter normalen Umständen nicht so eingreifend, aber es besteht, für 10 bis 14 Tage eine erhöhte Blutungsgefahr. In dieser Zeit sollte Sie sich schonen. Meist erfolgt der Eingriff in Vollnarkose.
Aber besprechen Sie das mit Ihrem Frauenarzt Frauenärztin, denn ich weiß nicht, was wirklich bei Ihnen geplant oder notwendig ist.
Gruß Dr. Mallmann
von
Dr. med. Helmut Mallmann
am 30.08.2023
Antwort auf:
Konisation
Auffällige Pap-Abstriche können auch durch nicht geeichte Hormonkonstellationen entstehen (bspw. kein "Pillenzyklus"). Vor allem durch zu wenig Östrogen. Die Studienlage beinhaltet immer ca. 50% Frauen, die die Pille nehmen. Das führt zu Verzerrungen.
HPV kann den Pap-Abstrich verändern, muss aber nicht. Ein veränderter Pap-Abstrich und ein positives HPV-Ergebnis müssen nicht miteinander korrelieren. Daher kolposkopiert man z.B. um andere Ursachen auszuschließen.
Heutzutage geht die neue Früherkennung sofort von Krebs bei auffälligen Befunden aus und es wird sicherheitshalber operiert. Das bringt leider auch viel Geld in die Krankenhäuser etc.
Daher muss jeder selbst entscheiden, wie er mit dem Thema Vorsorge ohne gute Aufklärung umgeht. Es hilft, die gleichen Bücher wie die Studenten zu lesen.
Hinweis: Eine Konisation schützt nicht vor späterem, nur vor aktuellem Krebs. Es kann zu einer Verengung an der OP-Narbe kommen, wodurch dieser Bereich später nicht mehr untersucht werden kann, aber trotzdem entarten kann. Bei sehr auffälligen Befunden ist eine Konisation trotzdem ratsam, um evtl. Krebs zu verhindern.
Dies Info soll keine Panik verbreiten, nur informieren.
von
ingeborg987
am 08.09.2023, 12:23