Non-stop-Programm??

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Non-stop-Programm??

Liebe Frau Schuster, ich lese regelmäßig Ihre Antworten besonders auf die Beiträge von "Trotzkopfeltern", und bin jetzt etwas verunsichert. Mein Sohn Tim ist jetzt 10 Monate alt und ich würde ihn nicht unbedingt als Trotzkopf bezeichnen, aber er weiß schon sehr genau, was er will und was nicht. Um ihm etwas zu verbieten, reicht normalerweise ein Nein. Seit ca. 2 Wochen ist er zunehmend unzufrieden, quängelt viel und hätte am liebsten rund um die Uhr Programm. Er hat ein recht abwechlungsreiches Leben, denn er ist vormittags bei meinen Eltern, die einen sehr lieben Hund haben, und nachmittags unternehme ich immer etwas mit ihm. Wenn er dann mal eine halbe Stunde in den Laufstall soll, ist das zuviel verlangt? Er brüllt dann so herzzereißend, daß man sich kaum darüber hinwegsetzen kann. Sie raten den Müttern oft, mit den Kleinen viel zu schmusen, sie in den Artm zu nehmen. Ich würde das sehr, sehr gern mit Tim machen und versuche es auch mehrmals am Tag, doch schmusen läßt er nur zu, wenn er müde ist. Ansonsten schiebt er mich weg und will nur runter vom Arm / Schoß und laufen, laufen, laufen. Soll ich mich aufdrängen? Auch gestreichelt werden will er nicht, er schiebt dann meine Hand weg. Besten Dank für Ihren Rat. Beate

Mitglied inaktiv - 05.08.2001, 12:43



Antwort auf: Non-stop-Programm??

Hallo Beate Möchte Ihr Sohn nicht auf Ihren Arm und lehnt er Ihre körperliche Zuwendung ab, sollten Sie ihn nicht dazu drängen. Er wird sich Ihre Aufmerksamkeit und Anerkennung auf andere Art und Weise holen, da Sie sich viel mit ihm beschäftigen. Haben Sie einmal kurzfristig keine Zeit für ihn, informieren Sie ihn darüber und machen Sie ihm in seinem Laufstall ein konkretes Spielangebot. Halten Sie möglichst Blick- und/oder Sprachkontakt zu ihm, damit er sich nicht hilflos zurückgelassen fühlt. Reagiert er positiv auf Musik, trägt eine CD sicherlich zu einer Ablenkung vom Weinen bei. Setzen Sie ihn auch mal während Ihrer Anwesenheit in den Laufstall und beschäftigen Sie sich gleichzeitig mit ihm, damit er ihn als schützendes "Nest" und nicht als Strafe empfindet. Alles Gute und: bis bald?

von Christiane Schuster am 06.08.2001