Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

enttäuschtes Kind

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: enttäuschtes Kind

Mitglied inaktiv

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Hallo, ich bin gerade etwas verzweifelt...Es war mit meiner Tochter (20 Monate) "abgesprochen", daß sie sobald wir zu Hause sind, ein Mittagsschlaf gemacht wird. Ich hab sie also sofort ausgezogen und ins Bett gelegt; da hat sie angefangen zu schreien, weil ihr das offensichtlich nicht gepaßt hat. Ich hab ihr gesagt, daß sie, wie besprochen, jetzt schlafen soll und bin `rausgegangen. Sie hat sich bis zur Hysterie völlig eingeschrien, obwohl ich zwischenzeitlich 2-3 Mal bei ihr war. Ich hatte nur noch die Chance sie laut anzuschreien, um sie aus dem Kreislauf herauszuholen. Sie hörte dann auf zu schreien, aber seit dem darf ich sie nicht mehr anfassen und sie hat, wenn sie mich sieht, eine Art Panik im Gesicht. Ich mache mir solche Vorwürfe, sie hatte offensichtlich wirklich Panik und Angst. Was jetzt? Wird sie wieder "normal" aufwachen oder hab ich ihr Vertrauen für einige Zeit verloren? Ist es normal, daß sie sich immer so fürchterlich hysterisch einschreit? Aus einer "Mücke" wird dadurch immer ein "Elefant". Wenn ich sie frage, weshalb sie denn nun eigentlich schreit, wird`s nur noch schlimmer. Überfordere ich sie, verlange ich zuviel, wenn sie mir sagen soll, was sie hat? Ansonsten kann sie doch auch immer genau sagen, was sie will. Es passiert meistens nur, wenn etwas nicht so läuft, wie sie das will oder wir etwas nicht erlauben. Wenn sie ihren "Frust" (???) dann in Worte fassen soll, dann nimmt das Schreien kein Ende, obwohl sie zum Teil nur mit ja oder nein antworten müßte, da ich sie wenn sie erstmal richtig schreit, konkrete Fragen stelle, was ich vermute, warum sie schreit. Ich habe Angst,daß ich was falsch gemacht habe, da diese Panik und Angst aus ihren Augen kommt, aber ich kann auch nicht mehr. Wieso schreit sie so, als würd ich sie umbringen wollen. Bitte helfen sie uns. Steffi


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Hallo Steffi Ihre Tochter hat noch nicht gelernt, ihre Gefühle in Worten auszudrücken. Ihr Selbstbewußtsein ist noch nicht soweit gestärkt, dass sie den Mut hat, einen anderen Willen als den der Mutter sprachlich zu äußern. Deshalb hofft sie weinend auf eine Reaktion von Ihnen. Zeigen Sie Verständnis für ihr Verhalten und reden Sie mit Ihr, wie Sie es ja auch schon getan haben:"Ich weiß, du weinst jetzt, weil...;aber...". Haben Sie sie ein Mal angeschrieen, weil Ihre Nerven am Ende waren, wird das für Ihre Tochter keinen Vertrauensbruch darstellen. Sagen Sie ihr, dass Sie sich nicht ganz richtig verhalten haben, aber: Mütter sind auch nur Menschen!!! Halten Sie sich mit Körperkontakt ein wenig zurück, bis Ihre Tochter von selbst wieder auf Sie zukommt. Zeigen Sie ihr durch Mimik und Gestik, dass Sie sie nach wie vor lieben. Bald wird Ihr Verhältnis wieder so sein wie vor dem Ausrutscher. Seien Sie unbesorgt und machen Sie sich keine Vorwürfe. Sonnige Pfingsten und: bis bald?


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