ElBe7
Guten Abend Herr Prof. DR. Radke, unser Säugling ist nun zwei Monate alt. Er spuckt sehr häufig und auch noch Stunden nach der Nahrungsaufnahme. Momentan bekommt er HA Pre und abgepumpte Muttermilch. Er hat zeitweise nur HA Pre und keine Muttermilch bekommen da war es minimal besser aber nicht weg. Er krümmt sich häufig und weint viel. Wir können ihn so gut wie garnicht hinlegen auch nicht erhöht da sofort der Mageninhalt rauskommt. Der Pförtner und die Gewichtszunahme sind unauffällig. Jedoch leidet er in unseren Augen. Er erschrickt und verkrampft zeitweise panisch wenn ihm Magensaft hochkommt. Auch hält er dann die Luft an. Was können wir noch tun? Danke im voraus und freundliche Grüße
Es gilt ,zwischen Reflux (meist normal) und Refluskrankheit zu unterscheiden. Nach Ihrer Beschreibung könnte tatsächlich eine Refluxkrankheit vorliegen. Besonders bei männlichen Säuglingen ist auch an eine Magenpförtnerverengung zu denken, besonders, wenn das heftige Spucken schon in der 1 oder 2. Lebenswoche begonnen hat. Mein Tip: Besprechen Sie das mit Ihrem Kinderarzt, ggf. ist die Vorstellung bei einem Kindergastroenterologen notwendig. Eine Refluxkrankheit sollte ausgeschlossen werden. Ggf. ist eine Magenspiegelung durchzuführen oder aber eine probatorischen Behandlung mit einem Säureblocker. Mit Ultraschall kann man schnell eine Magenausgangsverengung feststellen. Das Wechseln der Nahrung bringt oft nichts, es sei denn es liegt eine Kuhmilchunverträglichkeit vor. Auch diese kann zu häufigem Spucken führen. Bis zur Diagnostik können Sie eine Behandlung mit Gaviscon advance versuchen, z.B. 2 Teelöffel ca. 10 min vor jeder Flasche. Alles Gute!