Melissa91
Guten Tag, meine Tochter 4J isst sehr selektiv. Gemüse nur Gurke, Brot nur Kartoffelbrot oder Knäckebrot. Zum Mittagessen gehen Reis mit Sojasauce, Nudeln mit Pesto und Maultaschen, gelegentlich Spinat und Fischstäbchen. Manchmal schwarze Oliven. Als Fleisch mag sie Lyoner oder Salami. Obst bekomme ich überhaupt nicht in das Kind, auch nicht als Saft. Ganz selten Milch als Getränk. Sonst nur Wasser. Süßigkeiten mag sie immer, bekommt sie aber nur, wenn von dem was oben genannt ist eine ausreichende Menge aufgenommen wurde. Ihr Gewicht ist mit 16kg auf 101cm auch denke ich in Ordnung. In letzter Zeit jedoch erhöhte Infektanfälligkeit ( ist aber auch ihr erstes Kitajahr) Ich koche jeden Mittag für die Familie eine frische kindgerechte Mahlzeit, von der sie aber nur die Beilagen wie trockene Nudeln essen will. Wenn es nicht aussortiert werden kann, darf sie Brot haben. Dies machen wir nun schon seit sie 2 Jahre alt ist so. Es hat nie dazu geführt, dass sie das normale Essen mitisst und so langsam wird man innerlich ungeduldig, weil die Ernährung doch recht einseitig auf mich wirkt. Es sorgt für sehr viel Stress am Essenstisch, weil sie bei allem Bäh schreit und ihre Extrawurst einfordert. Zudem steht sie beim Essen immerzu auf und spielt zwischendurch, sodass die Mahlzeiten bis zu einer Stunde auf dem Tisch stehen und sie immer wieder hin geht. Ich schwanke zwischen: einfach nur noch die Extrawurst zubereiten und alle essen in Frieden während sie eben 1 Stunde braucht mit Spielen zwischendurch und ich koche somit 2 Gerichte ODER die Strategie : Es wird gegessen was da steht innerhalb von x möglichen Minuten und wir halten die Motzerei aus nach dem Motto ,,ist noch kein Kind vor dem vollen Teller verhungert“. Und der Teller kommt dann weg nach 30 Minuten. Was sollen wir probieren? Wir sind total ratlos. Der Tipp vom Kinderarzt lautete damals, gelassen bleiben irgendwann wird sie unser Essen spannend finden. Aber wir warten darauf seit Jahren und haben Angst sie entwickelt ein gestärktes Essverhalten. Wir wissen schon gar nicht mehr was förderlich wäre. Ich habe scho. Überlegt sie im Kindergarten Mittagessen zu lassen um den Druck für uns heraus zu nehmen… dann habe ich aber gar keinen Überblick mehr was sie isst und ob sie Süßigkeiten am Nachmittag haben könnte. Können Sie uns einen Tipp geben?
Sie tanzt Ihnen ja ganz eindeutig auf der Nase herum und hat die Situation im Griff. Das ist ein pädagogisches Problem. Wenn Sie sich nicht durchsetzen wollen, müssen Sie es so weiter machen. Wenn Sie es ändern wollen, geht es nur mit dem einfachen, einheitlichen Angebot. Wenn sie es nicht mag und nicht isst, ist es ihr Problem. Dann kommt das Essen wieder weg und es gibt bis zur nächsten Mahlzeit nichts. Sie können ja schon ein wenig auf die Zutaten eingehen, die sie mag. Aber es geht ja nicht, dass man zwei Essen kocht(!). Wenn Sie es ohne Hilfe nicht schaffen, sollten sie sich psychologische Unterstützung suchen. Gruss S. Wirth