Julia S
Sehr geehrter Herr Prof. Wirth, meine Tochter (aktuell 11 Wochen alt) hat seit der 6. Lebenswoche Blut im Stuhl (einzelne Fäden aufgelagert, nicht Hb-relevant, Gerinnung unauffällig). Es besteht eine familiäre Prädisposition zu Allergien, ich sollte außerdem erwähnen, dass ich Kollegin bin (Assistenzärztin Pädiatrie). Nach Rücksprache mit einem Gastroenterologen habe ich sämtliche Kuhmilchprodukte weggelassen. Hierunter verschwanden innerhalb einer Woche der massive Reflux und das Überstrecken nach dem Trinken komplett, die Stühle blieben allerdings übelriechend, grün-gelb, schleimig und auch immer mal wieder mit frischen Blutfäden. Daraufhin ließ ich auf Anraten auch Hühnereiweiß als das zweite häufige Allergen weg. Hierunter zeigte sich nach 2 Wochen keine Besserung. Sie nahm nach zunächst guter Gewichtsverlauf in dieser Phase auch schlecht zu (150g in 3 Wochen mit Abfall von der 85. auf die 50. Perzentile). Das Gedeihen ist nun wieder etwas gebessert, bei den früheren 200g pro Woche sind wir aber noch nicht. Seit nunmehr 2 Wochen lasse ich nun die 6 Hauptallergene in meiner Ernährung weg (Kuhmilchprotein, Hühnereiweiß, Soja, Nüsse, Fisch und sämtliche Getreide außer Hirse und Hafer, außerdem lasse ich noch Sesam weg). Meine Ernährung sieht aktuell so aus: Morgens glutenfreie Haferflocken mit Trockenobst und Weintrauben, Mittags Hirse, Avocado und ein Stück Fleisch, Nachmittags Apfel oder Birne, abends Reis, Gemüse (z.B. Ratatouille) und ein Stück Fleisch. Diese Ernährung führe ich jetzt schon seit zwei Wochen durch, der Stuhl ist aber unverändert. Außerdem noch folgende Info: Ich muss aktuell bei einer Soorinfektion der Brust Fluconazol nehmen und musste bei Mastitis (gleiche Brust) bis heute Cefuroxim nehmen. Meine Tochter musste bis vor 2 Wochen Ampho moronal nehmen. Nun meine Fragen: Müsste unter dieser Ernährung die Symptomatik nicht sistieren und der Stuhl blutfrei sein wenn es eine Allergie wäre? Was kann in meiner aktuellen Ernährung jetzt noch ein Allergieauslöser sein? Kann es sein, dass der Stuhl nie ohne Blut sein wird und die Entzündung fortbesteht? Kann es sein, dass es unter Muttermilch-Ernährung nie besser werden wird egal wie ich mich ernähre? Ich möchte unbedingt weiter stillen und keine Therapienahrung füttern. Kann es sein, dass die Therapie meiner Tochter mit Ampho moronal und jetzt meine Antibiose die Heilung einfach verzögert hat? Diätfehler gab es auf keinen Fall, ich nehme keine Fertigprodukte und schreibe alles auf was ich esse. Ich bin langsam sehr verzweifelt, weil mich das Blut im Stuhl und der Gedanke an eine dauernde Colitis und außerdem ihre Unruhe durch die Blähungen sehr beunruhigt. Ich danke Ihnen sehr für die Antworten! Mit freundlichen Grüßen Julia S
Ihre Diät wird nicht viel helfen. Es ist ja auch alles Spekulation. Entscheidend ist, dass das Kind gut gedeiht. In der Regel handelt es sich um eine Muttermilch-assoziierte Kolitis, die bei gestillten Kindern mit einer recht hohen Stuhlfrequenz auftritt. Wahrscheinlich liegt es an dem recht "scharfen" Stuhl, aber genau weiß man das nicht. Früher haben wir rektoskopiert und alles mögliche gemacht. In aller Regel verschwindet das, wenn man Beikost gibt, daher mit 4 Monaten starten. Ignorieren Sie das bisschen Blut. Voraussetzung ist, dass das Kind gesund ist und gedeiht? Ernähren Sie sich so wie sie es für sich brauchen. Sie können mich gerne anrufen, dann kann ich Ihnen das mündlich erläutern, auch für Ihre FA-Weiterbildung -:). Es gibt durchaus einige päd. Gastroenterologen, die das nicht so entspannt sehen. Gruss S. Wirth
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