Frage im Expertenforum Ergotherapie bei Kindern an Kristin Windisch:

Ergotherapie 3 Jähriger

Kristin Windisch

 Kristin Windisch
Staatlich anerkannte Ergotherapeutin
Zertifizierte Fachergotherapeutin für Pädiatrie GfpF

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Frage: Ergotherapie 3 Jähriger

BeccaB91

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Guten Tag, unser Sohn wird Ende April 3. Im heutigen Entwicklungsgespräch in der Kita, meldeten die Erzieherinnen zurück, dass er soweit motorisch fit sei, sehr schlau und über einen sehr großen Wortschatz verfüge. Er sei fürsorglich, kümmert sich, spielt gerne fangen und schaut sich Bücher an. An Regeln hält er sich, er zeigt kein Verhalten wie Schlagen etc. Leider findet er sich in der Gruppe nicht zurecht. Es war kurz besser, jetzt wieder schlimmer, seit einem Jahr ist er dort im U3-Bereich mit 15 Kindern. Spielen die Kinder in kleinen Gruppen nimmt er ihnen etwas weg, stellt sich press daneben oder macht etwas kaputt, zb einen Turm. Er weiß nicht, wie er mit ihnen gemeinsam spielen soll. Privat spielt er noch parallel, zeigt aber nicht das eben beschriebene Verhalten, hier wird eher ihm etwas weggenommen. Die Erzieherinnen möchten nun, dass das Spielverhalten durch Ergotherapie verbessert wird. Ist das möglich und notwendig in diesem Alter? Und wie sieht hier der Ansatz aus? Danke!


Kristin Windisch

Kristin Windisch

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Hallo, der erste Schritt wäre hier Intervention durch die Erzieher/innen. Da er sich ja laut ihrer Aussage an Regeln halten kann, wäre eine Unterstützung des Spielverhaltens vor Ort (also in der Kita) durch die Erzieher/innen am sinnvollsten. Ist dies schon erfolgt, reicht aber nicht aus, kann bei Kinderarzt/ärztin Unterstützung in Form von Ergotherapie angefragt werden (falls er/sie das für erforderlich einschätzt, erfahrungsgemäß wird da gern "abgewartet" ob sich mit der Enticklung das Problem von allein löst). Hier fände ich es am sinnvollsten, wenn die Ergotherapie als "Hausbesuch" (also in der Kita) eingesetzt wird. So könnte jemand genaue Beobachtung und Unterstützung vor Ort leisten und zusätzlich befunden, ob noch andere Faktoren vorliegen, die das gemeinsame Spiel mit anderen Kindern erschweren (wie taktile oder auditive Überempfindlichkeit). Das kommt aber auch darauf an, wie stark das Verhalten den Gruppenalltag beeinflusst bzw.wie groß der Leidensdruck da ist, denn das gemeinsame Spiel entwickelt sich in diesem Altersbereich ja gerade erst. Vielleicht ist es auch seine Art der "Kontaktaufnahme" zu anderen Kindern. Unterstützend können Sie private Treffen mit ein bis zwei anderen Kindern aus seiner Gruppe anstreben und dabei beobachten und eingreifen, wie er da gemeinsam spielt. So kann er schon intensivere Kontakte in der Freizeit zu den Gruppenkindern aufbauen, die vielleicht die Spielsituation in der Kita dann entlasten bzw.für ihn einfacher machen? Alles Gute Kristin Windisch


BeccaB91

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Die Erzieherinnen scheinen nicht weiter zu wissen. Er bringt wohl Unruhe in die Gruppe, da das mehrmals täglich vorkommt. Sie halten es für eine Form der Kontaktaufnahme. Wir treffen uns privat auch mit Kindern aus der Gruppe und da ist alles in Ordnung. Sie spielen noch viel parallel nicht wirklich zusammen, was aber m.E. normal ist in diesem Alter. Er spielt allgemein gerne für sich. Dieses störende Verhalten kommt nur in der großen Gruppe vor, außerhalb ist er nicht so zu Kindern. Danke für Ihre Antwort, ich werde die Kinderärztin fragen!


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