Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Zurückweisungsempfindlichkeit

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

zur Vita

Frage: Zurückweisungsempfindlichkeit

AnnasMama

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Guten Tag Frau Henke, meine Tochter (fast 5 Jahre) zeigt eine starke Zurückweisungsempfindlichkeiten. Jedes Mal, wenn man ihr etwas nicht erlaubt oder sie auf etwas neutral hinweist, schreit sie, dass man mit ihr "geschimpft" hätte (was nicht war ist) und bricht heulend zusammen. Sie hat und hatte keine Wutanfälle wie andere Kinder in ihrem Alter. Ich dachte, das wäre daher eine in diesem Alter noch normale Reaktion. Jetzt habe ich gelesen, dass das auch ein Zeichen von AdHS sein könnte. Sollte ich mit ihr zum Psychologen / Psychiater oder reicht erstmal beobachten? Vielen Dank im Voraus.


Ingrid Henkes

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Guten Tag, das Verhalten Ihrer Tochter ist kein Hinweis auf ADHS. Sie befindet sich in einem Machtkampf mit Ihnen und will gesetzte Grenzen nicht akzeptieren. Das ist bei Fünfjährigen durchaus normal. Ihre Tochter kann Frustrationen noch nicht gut ertragen und muss mit Ihrer Unterstützung Frustrationstoleranz erst entwickeln lernen. Trösten Sie Ihre Tochter, wenn sie etwas nicht darf. Das ist für sie ja noch schwer auszuhalten. Ihre Tochter verlagert ihren Ärger über ein Verbot auf Sie, indem sie behauptet, Sie hätten mit ihr geschimpft. Damit hätten Sie in ihren Augen "Mitschuld" an ihrer Situation. Sie können dieses Verhalten akzeptieren, weil es Ihrer Tochter das Ertragen der gesetzten Grenze erleichtert. Psychologische oder psychiatrische Hilfe benötigt Ihre Tochter nicht. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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