Himbeerjoghurt
Lieber Herr Dr. Nohr, mein Sohn ist 16 Monate alt und hat sich leider am Wochenende den Arm gebrochen. Der Arm ist (hoffentlich) gut durch die Ärzte versorgt. Leider hat er panische Angst vor Ärzten und Untersuchungen allgemein. Er steigert sich immer richtig rein wenn er untersucht werden soll. Während dem Röntgen und den Behandlungen habe ich ihn immer auf dem Arm, so dass die Ärzte und Schwestern ihre Arbeit machen können. Dabei muss ich ihn immer festhalten, weil er panisch schreit, weint und sich windet. Schade ich unserer Beziehung/Bindung wenn ich ihn in diesen Situationen festhalte? Er klammert sich immer an mich und ich kann ihn trotzdem nicht aus der Situation “retten“, da ich ja weiß, wie wichtig die Behandlung ist. Stört das sein Vertrauen in mich? Ich versuche für ihn da zu sein und ihn zu trösten. Aber das kommt in diesen Situationen nicht mehr bei ihm an. Mittlerweile will er schon nicht mehr seine Jacke ausziehen wenn wir im Krankenhaus sind, damit niemand an seinen Arm kann. Und es stehen noch mehrere Untersuchungen, tlw. mit Röntgen bevor. LG
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, solche Situationen sind immer eine Belastung für die Beziehung, da das Kind nicht verstehen kann, warum Sie das Problem nicht "wegmachen". Aber die Enttäuschung der Allmachtsvorstellungen steht irgendwann sowieso an. Und es gibt keine Alternative, die weniger belastet. Ich glaube, dass bei aller Enttäuschung Ihr Kind merkt, dass Sie nichts "Böses" wollen, Sie für ihn da sind, das Leid mit ihm teilen. Das wiederum stärkt die Beziehung. Hilfreich ist hierbei eine eigene klare Haltung an der das Kind spüren kann, dass es um was Notwendiges/Unabweisbares geht. Dann wächst man längerfristig an diesen gemeinsamen Erfahrungen. Dr.Ludger Nohr