Ängstliche Mutter2016
Guten Tag Herr Dr. Nohr, ich war immer verunsichert, was die Entwicklung meines Sohnes, 2,5 Jahre alt, angeht. Er war von Geburt an anders und gleichzeitig normal. Die Us waren immer O.K. Das sind auch die Gründe, aus denen ich beim Kinderarzt kein echtes Gehör finde. Mein Sohn hat uns im ersten Jahr nie intensiv angeschaut und sehr selten Blickkontakt aufgenommen. Lautiert, gelächert und gelacht hat er. Im Verlauf des zweiten Jahres hatte ich nie das Gefühl, dass er alles versteht so wie andere Eltern es beschreiben. Wobei er dann doch ab und zu gut reagiert hat. Dann kam wieder gefühlt gar nichts an. Manchmal schaute er uns richtig ratlos an. Bei der U7 konnte er trotzdem mehr als 50 Wörter, auch Zweiwortsätze, und nannte sich beim Namen. Mit jetzt knapp Zweieinhalb spricht er zumeist in Dreiwortsätzen, kennt viele Worte und kann - wenn er sich konzentriert - längere Sätze bilden. Doch das Grundproblem bleibt. Jetzt äußert es sich dadurch, dass er viele Fragen ignoriert oder nur mit Ja und Nein antwortet, nie mehr. Es ist permanent das Gefühl da, dass man nur selten ganz zu ihm durchdringt. Ansonsten ist er altersgerecht entwickelt. Haben Sie eine Idee/ Erklärung für mich? Vielen Dank und freundliche Grüße
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, ich verstehe Ihre Frage so, ob Ihr Kind auf der Beziehungsebene und emotional gut entwickelt ist. Das wird ja bei den Vorsorgen eher nebenbei gesehen. Seine kognitive Entwicklung scheint ja altersgerecht zu sein. Dazu einige Fragen: Geht er in die Kita, also wie ist sein Verhalten mit anderen Kindern? Spielt er gerne mit Ihnen oder Kindern, hat er Liebelingsbeschäftigungen? Reagiert er bei Va und Mu gleich, gibt es Unterschiede? Wie sehen andere nahe Menschen sein Verhalten? Wie trennt er sich von Ihnen, schläft er alleine? Hat er Lieblingspersonen? Dr.Ludger Nohr
Ängstliche Mutter2016
Lieber Herr Dr. Nohr, Ich hatte/habe eigentlich immer den Verdacht, dass es an seiner kognitiven Entwicklung liegt ... Zu den Fragen Er geht in die Kita und spielt dort - wie in dem Alter üblich - mit anderen Kindern, wenn es sich ergibt. Er hat auch zwei Jungen, mit denen er besonders gern zusammen ist und auch nach Ihnen fragt. Am liebsten spielt er mit Autos Er verhält sich bei uns Eltern ähnlich Die Erzieherinnen finden ihn normal. Es ist eine integrative Kita, weshalb ich auch immer hoffe, dass die Erzieherinnen patenter sind, wenn es um das Erkennen von Entwicklungsverzögerungen sind. Er weint manchmal beim Abschied in der Kita Er schläft im Familienbett. Ein liebevolles Familienleben war immer das, was wir wollten, deswegen haben wir auch immer versucht, Blickkontakt zu ihm aufzubauen. Als Baby ist er aber förmlich ausgewichen. Gekuschelt hat er hingegen immer sehr gern. Wir waren vor allem überrascht, als er anfing zu sprechen. Wir hatten ja befürchtet, dass er so gut wie kein Sprachverständnis hat. Vielen Dank und Grüße
Ängstliche Mutter2016
Letzte Antwort: Abgesehen von uns Eltern, mag er seine Omas sehr.
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, bis auf die sparsame Kommunikation, die in diesem Alter nicht selten ist, sehe ich keine manifesten Hinweise auf Verzögerungen oder Einschränkungen. Es ist immer wichtig, die eigene Wahrnehmung ernst zu nehmen und sie mit anderen zu kommunizieren/vergleichen. Damit wird die Sichtweise breiter und man ist beruhigter und kann die Entwicklung abwarten. Das würde ich in diesem Fall tun. Und wenn sich Ihre Sorgen verfestigen, ist ein Extra-Termin für diese Frage bei Ihrem Kinderarzt der erste Schritt. Dr.Ludger Nohr
Ängstliche Mutter2016
Lieber Herr Dr. Nohr, vielen Dank für Ihre Einschätzung und die Mühe! Das hat mir sehr geholfen! Freundliche Grüße
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