Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Ängstliches Kind

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Ängstliches Kind

Pirol77

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Sehr geehrter Herr Dr.Nohr, Ich habe zwei Kinder (7, fast3). Mein Sohn war schon immer sensibel und ängstlich. Er wurde vom Schulbesuch zurückgestellt und geht noch zum Kindergarten. Er wird bedürfnisorientiert behandelt. Er hat z.b. Angst innerhalb der Wohnung allein auf die Toilette zu gehen. Im Kindergarten fällt es ihm sichtlich schwer dort in der Küche allein nach einem Teller zu verlangen. Bei der Schuluntersuchung war er so aufheregt, dass die Schulärztin nun denkt, dass er immer sehr zappelig ist, was aber nicht so ist. Mit fremden Erwachsenen traut er sich kaum zu reden. Im Dunkeln in der Wohnung müssen alle Türen zu unbeleuchtet Zimmern geschlossen sein. Wie kann ich am besten damit umgehen und ihn in seiner Selbstständigekit unterstützen? Seine Schwester fast 3 Jahren ist auch sehr schüchtern Erwachsenen und fremden Kindern gegenüber. Im Herbst beginnt der Kindergarten. Wie kann ich meine Tochter unterstützen ein wenig mutiger zu werden? Ich bin zum größten Teil für die Kinder zuständig. Der Papa bringt sich wenig ein, ist mit seiner Arbeit sehr belastet und neigt zu Traurigkeit, was unsere Beziehung nicht besser macht.


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Hallo, was Sie beschreiben, ist ja ein familiäres Problem, viele sind irgendwie ängstlich oder leidend, auch die Beziehungen leiden darunter. Das bedeutet, dass die allgemeinen Tips, wie man ängstliche Kinder stärken und ermutigen kann (sollte man natürlich trotzdem tun), wahrscheinlich nicht ausreichen werden. Mein Vorschlag wäre deshalb, einen Termin in einer Familienberatungsstelle (meist städtisch und kostenlos) zu machen. Dort arbeiten in der Regel Kindertherapeuten, Erwachsenentherapeuten und Familientherapeuten zusammen. Das würde ermöglichen, ein Konzept für die Einzelnen und die Gesamtfamilie zu entwickeln. Es ist nämlch längerfristig wenig effektiv, nur an einer Stelle des Systems was zu tun. Ist das nicht möglich, könnte auch ein niedergelassene/r KindertherapeutIn befragt werden, weil auch bei Kindertherapien immer die Familie miteinbezogen wird. Es geht also um ein Konzept, was aber jemand erarbeiten soll und kann, der/die sich mit Ihnen ein Bild der Problematik erstellt. Nur Mut dazu, Sie bleiben an jeder Stelle Herrin des Geschehens, was heißt, dass Sie niemand zu nichts zwingen kann (und will). Dr.Ludger Nohr


Mamamaike

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Hallo, was Du beschreibst, schränkt sein Leben ja doch sehr ein. Hast Du schon mal über eine unterstützende Therapie beim Kinderpsychologen nachgedacht? Viele Grüße


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