Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Abstillen und Fremdbetreung gleichzeitig

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Abstillen und Fremdbetreung gleichzeitig

Karolcia2a

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Hallo Frau Henkes,  meine Tochter ist 13 Monate alt. Sie ist ein sehr fröhliches, aufgewecktes und liebevolles Mädchen. Ich muss in 3 Wochen wieder nach der Elternzeit in Teilzeit arbeiten gehen und sie wird von meiner Schwiegermutter, die sie gut kennt, betreut. Meine kleine würde aber nie regelmäßig von jemandem anderen als ich oder mein Mann betreut. Sie ist ab und zu für circa 2 Stunden bei Oma ohne uns gewesen, aber es ist nur ein paar mal passiert und hat immer gut geklappt.  Ich habe meine Tochter bis vor 5 Tage gestillt, aber dadurch sie nachts die ganze Zeit nuckeln wollte und ich habe keinen Schlaf bekommen, habe ich mich entschieden sie abzustillen. Es hat ziemlich gut geklappt. Tagsüber sucht sie gar nicht nach Brust, ist aber oft sehr unruhig und aufgeregt. Ich habe das Gefühl, dass es ihr noch fehlt. Wir kuscheln dann aber viel. Nachts wacht sie 3-4 mal und sucht nach Brust, aber nach paar Minuten lässt sich durch Körperkontakt beruhigen.  Jetzt habe ich riesen Sorgen und schlechtes Gewissen, dass ich schlechten Zeitpunkt fürs abstillen ausgesucht habe. Ich habe Angst, dass es für sie zu viel wird gleichzeitig abstillen und in kurzer Zeit täglich 4,5 Stunden ohne mich zu sein. Ich habe sie abgestillt, weil ich nicht mehr konnte, aber im Nachhinein bin unsicher geworden ob es richtige Entscheidung war.  Ich bitte Sie ganz herzlich um Ihre Einschätzung.  Schöne Grüße 


Ingrid Henkes

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Guten Tag, ich denke, dass Sie sich wegen der Gleichzeitigkeit von Abstillen und Fremdbetreuung keine Sorgen machen müssen. Ihre Tochter scheint das Abstillen gut zu akzeptieren. Als Einjährige braucht sie das Stillen nicht mehr zur Ernährung. Die bedeutsame Nähe können Sie ohne Stillen aufrechterhalten. Ihre Tochter kennt bereits die Betreuung durch die Oma und wird sie sicher weiterhin gut akzeptieren. Für sie hat es auch keine Bedeutung, dass sie bald mehr Stunden bei der Oma bleiben wird. Einjährige haben noch kein Zeitgefühl. Wichtig ist das Gefühl des Geborgenseins bei der Oma. Möglicherweise ist es sogar hilfreich, dass Sie Ihre Tochter nicht mehr stillen. Das konnten nur Sie alleine. Andere Beruhigungsmöglichkeiten kann Ihre Schwiegermutter ebenfalls anwenden. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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