Mami_seit_2015
Sehr geehrter Herr Dr. Nohr, bereits am 06.03.2018 habe ich Ihnen eine Frage zum Thema Abschiedsschmerz gestellt. Wir haben nun den Abschied morgens öfter "kurz und knackig" gestaltet. Leider hatten wir nicht das Gefühl, dass es dadurch besser wurde. Im Gegenteil: Die morgendliche Abgabesituation hatte sich so verschlimmert, dass mein Mann unsere Tochter nur noch so bringt, dass die Lieblingserzieherin Dienst hat. Das klappt etwas besser. Nun ist es aber so, dass auch der Abschied bei beiden Omas mit Tränen und "Mama-geh-nicht!" vonstatten geht... Ich bleibe dann immer noch eine Weile, bis sie mich gehen lässt. Wenn wir jemanden besuchen gehen, schießen ihr die Tränen in die Augen und sie bittet mich und / oder meinen Mann, nicht zu gehen. Sie scheint gerade eine regelrechte Trennungsphobie zu entwickeln. Wir sind verzweifelt und würden unserer Tochter so gern helfen. Woran kann es liegen, dass Sie solche Verlustängste hat? Liebe Grüße, Julia aus Berlin.
Dr. med. Ludger Nohr
Tatsächlich scheint ihre Tochter grosse Angst zu haben, von ihnen verlassen zu werden oder, es ohne sie nicht auszuhalten. Die Ursachen können vielfältig sein, helfen aber im Moment nicht weiter. Im Augenblick hilft nur, Trennungen, die nicht nötig sind, zu vermeiden.D.h. weiter Großeltern einzubauen aber ohne Trennung. In der KiTa scheint es ja unterschiedliche Heftigkeiten zu geben. Es ist wichtig herauszufinden, welche Situation und Person, welches Hilfsmittel (Schmusetuch der Eltern o.ä.) ihr hilft. Sie wird an der Erfahrung lernen. Und schauen sie, welche Beruhigung und Versicherung sie brauchen, um ihr Kind in guen Händen zu wissen. Das wird seine Zeit dauern. Ich wünsche ihnen die nötige Geduld. Dr.Ludger Nohr