Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

17 Wochen Baby frustriert?

Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth
Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: 17 Wochen Baby frustriert?

AnneB79

Sehr geehrter Hr. Posth, unser Sohn gibt uns zur Zeit Raetsel auf. Er wirkt unglaublich frustriert. Er versucht sich umzudrehen(Ruecken, Bauch) schafft es nicht, wir hefen,versucht dann voraerts zu robben, schafft es nicht, wir versuchen irgendwie zu helfen. Jedesmal wenn er etwas nicht schafft schreit er ganz wuetend (so hoert es sich fuer uns Erwachsene zumindest an), dabei schafft er es sich mit wenig Hilfe hinzusetzen(sitzen sebst nur mit Unterstuetzung)und sich dann sogar mit den Beinen abzudruecken, um zu stehen, das will er dann auch den ganzen Tag. Nachts schlaeft er auch seit ein paar Tagen schlechter, so das ich ihn in unser Bett hole und dort dauerstille ( schlaeft eigentl. im Babybalkon). Auch ist er seit ein paar Tagen selbstgekochten Karottenbrei, ist begeistert, wird aber vollgestillt. Unser Sohn wir ansonsten forumsgerecht erzogen. Frage: wann und wie koennen/sollen wir unserem Sohn in den frustrierenden Sit. helfen? Wie koennen wir damit umgehen? Vielen dank, Herzlich, Anne.


Liebe Anne, was bei Ihrem Sohn geschieht ist Folgendes. Sein neurophysiologisch-neuromotorisches Programm läuft offensichtlich vorzeitig ab, die neuromuskuläre Reife ist aber noch nicht so weit, diese Bewegungsmuster auch wirklich zu erzeugen. So mag es Sportlern gehen, die bestimmte Übungen theoretisch schon können, aber von ihrem Bewegungsapparat noch nicht komplett ausführen können. Sportler wissen dann aber, wenn sie tüchtig trainieren wird es bald gelingen. Das weiß der Säugling aber noch ganz und gar nicht. So erlebt er nur die Diskrepanz zwischen seinem Bestreben und seinem Unvermögen. Ein bisschen von dieser Diskrpanz ist entwicklungsförderlich und somit normal. Bei Ihrem Sohn ist sie aber zu groß. Nur viel helfen können Sie ihm nicht. Ein bisschen Unterstützung hilft ihm zwar, aber das "Dilemma" beginnt gleich wieder von vorne. So können Sie eigentlich nur auf die weitere Entwicklung warten, die alle Probleme automatisch lösen wird. Ich hielte es für verfehlt, deswegen mit neurophysiologischer Therapie nachzuhelfen. Viele Grüße


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