Frage im Expertenforum Entwicklung des Babys in der Schwangerschaft an Dr. med. Helmut Mallmann:

Vorbeugung Fehlgeburt sinnvoll?

Dr. med. Helmut Mallmann

Dr. med. Helmut Mallmann
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Vorbeugung Fehlgeburt sinnvoll?

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Guten Morgen Herr Dr. Mallmann,  vielen Dank das sie sich die Zeit für eine Antwort nehmen.  Ich brauche dringend eine kompetente zweite Meinung und weis nicht was ich machen soll….. zu den Fakten:   -ich bin 34 Jahre  -keine Vorerkrankungen außer Schilddrüse in der Familie  -ich bin derzeit in der 6ssw -habe Hashimoto seit meiner Jugend, habe einen tollen, kompetenten Endokrinologen  und bin sehr gut eingestellt und überwacht. -2017 hatte ich eine verhaltene Fehlgeburt die in der 11ssw festgestellt wurde, aber wohl bereits in der 9ssw stattgefunden hatte. Auffällig war an der Schwangerschaft bereits von Anfang an ein niedriger Progesteron wert, weswegen ich Progesteron eingenommen habe.  -2019 wurde ich wieder Schwager und hatte eine Komplikationslose Schwangerschaft mit komplett unauffälligen, normalen Werten, gute Progesteron werte, die Schilddrüse machte sich keine Probleme, gute Zuckerwerte etc. meine Tochter wurde gesund im Mai 2020 geboren.     - Anfang 2024 gezwungenermaßen Wechsel meiner Frauenärztin    -Juni oder Juli 2024 bekam ich die Diagnose „leichte“ PCO- Syndrom (ohne Zysten und ohne erhöhten Testosteron Wert) die Diagnose bekam ich durch meinen Endokrinologen, meine Frauenärztin bestätigte sie. Das erklärte warum es mit einem zweiten Kind seit einem Jahr nicht klappen wollte. Ich sollte es zuerst mal mit Myo-Inositol, abnehmen und Ernährungsumstellung versuchen. Ich verzichtet auf Kohlenhydrate und Zucker und nur einen Monat später bekam ich regelmäßig meine Periode und hatte wieder Eisprünge.  -Ende August 2024 hatte ich dann einen "spontan Abort" wenn man das überhaupt so nennen kann... sehr früh ziemlich zeitgleich mit meiner Periode vielleicht 1-2 Tage später Ich dachte zuerst ich bekomme normal meine Periode und ich weis nicht mehr warum genau, aber es hatte sich einfach anders angefühlt und deshalb habe ich trotz Blutungen einen Test gemacht und da war ein Mini blasser Strich ähnlich wie bei der jetzigen Schwangerschaft bei ca ES+10 oder +11. Sonst hätte ich nichtmal bemerkt das ich "schwanger" war. Als ich einige Tage später die Praxis aufsuchte sah der Ultraschall gut aus und bestätigte einen sehr frühen Abgang. Ich war wegen der lang andauernden Blutungen und unterleibschmerzen dann doch bei meiner Frauenärztin. Meine Frauenärztin und ich deuten es in diesem Moment auch vorsichtig als „gutes“ Zeichen, da es nun nach so kurzer Zeit ohne Medikamente „fast“ geklappt hatte…..  -Nun bin ich Schwager geschätzt Mitte der 6ssw. Heute bei der Untersuchung war alles gut und zeitgerecht. Jedoch soll ich nun Vorsoglich Progesteron 2x täglich und ASS 150 nehmen. Die Begründung meiner Frauenärztin war wegen der Vorgeschichte mit zwei Fehlgeburten ist das zum Erhalt der Schwangerschaft dringend notwendig, obwohl sogar der Verdacht besteht dass ich ASS nicht vertrage soll ich es zumindest versuchen. Mein Progesteron Wert wurde nicht gar geprüft und bei meiner Tochter war er damals ja auch sehr gut. Ich bin einfach so verunsichert vorallen wegen dem ASS macht das wirklich Sinn, auch wenn man nicht weis ob eine Gerinnungsstörung vorliegt? Ich dachte vorallen bei "Fehlgeburten" die so früh mit Periode stattfinden liegen oft andere Ursachen vor?!  mich bin echt überfordert was ich nun machen soll. Entschuldigung für den langen Text und vielen Dank für ihre Einschätzung. Liebe Grüße Philine  Deine Schwangerschaftswoche: 6


Das ist schwer zu beurteilen. Es wird unterschiedlich diskutiert. Die Progesterongabe ohne Progesteronbestimmung ist in Ordnung, da die Progesteronwerte im Blut stark schwanken und nicht verlässlich sind. Progesteron wird bei wiederholten Fehlgeburten und Blutungen in der Schwangerschaft empfohlen. ASS soll die Durchblutung des Mutterkuchens verbessern. Je nach Befund könnte das sinnvoll sein. Aber das lässt sich aus der Ferne nicht beurteilen. Vielleicht veranlassen Sie einen Ultraschall in einer Praxis oder Klinik für Pränatalmedizin und besprechen dann dort das Vorgehen.   Gruß Dr. Mallmann


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