Frage im Expertenforum Entwicklung des Babys in der Schwangerschaft an Dr. med. Helmut Mallmann:

Stress und Ängste

Frage: Stress und Ängste

Vanillai

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Sehr geehrter Herr Dr. Mallmann, meine Frage ist eher allgemein - es geht um das Thema Stress und Ängste in der Schwangerschaft. Da ich selbst (besonders im 2. Trimester) Ängste hatte, habe ich versucht, den aktuellen Wissensstand darüber zu erkunden - als Laie sind aber Studienergebnisse oft schwer bzw. falsch zu interpretieren, auch sind natürlich kaum wirklich wissenschaftliche Artikel über das Internet verfügbar. Ich bin über die Ergebnisse gestoßen von 1. Matthias Schwab, Neurologe vom Universitätsklinikum Jena: er sagt, dass Stress das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom begünstigt; die Betroffenen können sich dabei schlechter konzentrieren und seltener ruhig verhalten als andere Altersgenossen. Selbst der Intelligenzquotient lag niedriger. Auch ist die Rede von späteren Depressionen, Demenz und Schizophrenie 2. Psychologin Bea van den Bergh von der Tilburg University in Belgien sieht besonders SSW 12-22 als kritisch an. Kinder seien später besonders schwierig, unkonzentriert und rastlos. 3. Wisborg et al. (dänische Studie) sagen, dass Stress Frühgeburten und ein geringeres Geburtsgewicht begünstigen - es aber ebenfalls sein kann, dass sich Frauen mit Stress einfach anders verhalten als Frauen ohne Stress Genau hierbei stellt sich für mich wieder die Frage, inwieweit die Ergebnisse zu interpretieren sind und nicht durch andere Faktoren „verzerrt“ werden. Es heißt ebenfalls, dass Cortisol absolut notwendig für den Reifeprozess ist - also alles eine Frage der Menge? Außerdem produziere man ab der 2. SS-Hälfte das Enzym 11-Beta-HydroxysteroiddehydrogenaseTyp 2, wodurch das kindliche Gehirn weniger den mütterlichen Stresshormonen ausgesetzt werden soll. Wird dieses Enzym tatsächlich erst ab genau der 2. SS-Hälfte produziert? Wie verläuft die Entwicklung des Gehirns in der Schwangerschaft - ist auch hier das 1. Trimester (Organogenese) die kritische Phase oder werden die Weichen eher in der spätere Phase gestellt? Andere Studien berichten, dass Stress in der Schwangerschaft durch eine innige Mutter-Kind-Beziehung nach der Geburt gänzlich ausgeglichen werden. Was halten Sie von dieser These? Ich danke Ihnen vielmals für Ihre Einschätzung!


Dr. med. Helmut Mallmann

Dr. med. Helmut Mallmann

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Das sind alles Zahlenspiele. Unter Stress scheinen diese Erscheinungen häufiger zu sein. Das heißt nicht das jedes Kind unter Stress die Folgen zu tragen hat. Natürlich entwickelt sich das Gehirn auch schon im ersten Trimester. Ich denke, dass nicht nur nach der Geburt solche „Defizite“ abgebaut werden können sondern auch schon in der Schwangerschaft. Sie können immer bei meinen Einschätzungen lesen, dass ich den Frauen empfehle, sich in ein ruhiges Plätzchen zu suchen und sich dem Kind zuwenden und mit ihm sprechen. Natürlich wird es für das Kind besser sein, wenn es nicht zu viel Stress erfährt. Aber stellen Sie sich vor, was mit den Frauen in Kriegssituation war, da dürften ja nur Psychophaten geboren sein. Gruß Dr. Mallmann


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