Frage im Expertenforum Entwicklung des Babys in der Schwangerschaft an Dr. med. Helmut Mallmann:

Endometriose oder doch Entzündung?

Dr. med. Helmut Mallmann

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Endometriose oder doch Entzündung?

Joso

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Guten Tag Herr Dr. Mallmann. Ich bin irgendwie mittlerweile echt verweifelt. Zu Beginn meiner Periode (13. Lebensjahr) und ca. Bis ich 17 war, war meine Periode, bis auf seltene leichte Rückenschmerzen beschwerdefrei. 2016, als ich 13 war wurde ich wegen verlängerter Regelblutung ind akuten Unterbauchschmerzen ins Krankenhaus eingewiesen, dort wurde mir eine stielgedrehte Zyste im Rahmen einer Bauchspiegelung entfernt. Sonst traten aber davor und danach keinerlei Beschwerden auf. Als ich dann 17 war, musste aufgrund meiner Beziehung eine hormonelle Verhütung her. (Einige Pillen hatte ich vorher schon ausprobiert, aber nichts so wirklich vertragen) Also viel meine Wahl auf den Verhütungsring. Direkt im erstem Zyklus bekam ich eine Blasenentzündung. Nach einiger Recherche laß ich, dass sowas wohl öfter vorkäme und beschloss daraufhin doch lieber etwas anderes in Betracht zu ziehen. Meine erste natürliche Regelblutung nach dem Ring war so schmerzhaft wie nie zuvor. Nicht mal ansatzweise so schlimm wie die Stieldrehung der Zyste. Ich schob es erstmal auch eventuelle hormonelle Schwankungen und wartete ab. Nebenbei machten sich Juckreiz und brennen am Scheideneingang bemerkbar, woraufhin ich dann nach ca. 4 Monaten doch meinen Frauenarzt aufsuchte. Sie schaute kurz, meinte aber es wäre alles in Ordnung und es könne vom rasieren kommen. Zu meinen Schmerzen riet Sie mir nur Schmerzmittel einzunehmen, es sei „normal“. Es dauerte ca. 1 Jahr, bis ich zu der Ansicht kam, dass dies nicht normal sein kann und holte eine 2. Meinung ein. Dort wurde direkt eine vaginale Infektion festgestellt. Daraufhin 2 Tage Antibiotika in Zäpfchen Form. Da ich die Schmerzen irgendwann nicht mehr aushielt, griff ich auf das EvraPflaster zurück, welches ich auch erst einmal gut vertrug. Die Ärztin meinte deswegen, solange ich aktuell keine Schmerzen mit dem Pflaster hätte, würde Sie es erstmal dabei belassen. Meine Schmerzen kamen aber trotz dem Pflaster langsam wieder und insgesamt ging es mir immer schlechter. Darüberhinaus war dies keine Dauerlösung für mich. Also ging ich noch einmal zu einem anderen Arzt. Das Pflaster habe ich nun auch seit 2 Monaten abgesetzt. Meine Ärztin stellte Verdacht auf Endometriose oder PCO. Mir wurde Blut abgenommen. Werte sind aber alle Top. Auch Entzündungswerte sind in Ordnung. Ich habe aber schon vermehrten Ausfluss würde ich sagen, welcher aber nicht unangenehm riecht. Meine Schmerzen sind unerträglich, strahlen punktuell bis in den Rücken aus. In die Beine auch. Sie starten meistens rechtsseitig und gehen dann bis in die Mitte und nach links über. Stechend und später krampfhaft, sind sie trotz Wärmflasche nach spätestens einer Stunde nach Beginn der Periode nicht mehr auszuhalten. Begleitet wird das ebenfalls von Übelkeit und Schweißausbrüchen. Sie sind aber immer recht kurz. Also wenn ich eine Schmerztablette nehme, verschwinden sie irgendwann und kommen dann bis zur nächsten Periode nicht wieder. Mein Unterbauch ist schon Druckempfindlich würde ich sagen. Tastuntersuchungen sind schon schmerzhaft. Jedoch weiß ich nicht in wie fern das normal ist. Frauenärztin hat festgestellt, dass meine Gebärmutterschleimhaut wohl einen ungewöhnlichen „Knick“ macht. Sonst keine unregelmäßige oder ungewöhnlich starke Blutung. Jetzt meine Fragen? Könnte die vaginale Infektion aufgestiegen sein? Kann man eine Gebärmutter oder Eierstock Entzündung auch haben, wenn die Blutwerte in Ordnung sind? Wie wird sowas diagnostiziert? Oder wird es doch eher Endometriose sein? Danke für ihre Zeit. Mit freundlichen Grüßen


Dr. med. Helmut Mallmann

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Zu Ihren Fragen: Könnte die vaginale Infektion aufgestiegen sein? Auch wenn eine bakterielle Vaginose nicht aufsteigt, kann sie zu erheblichen Symptomen führen. Kann man eine Gebärmutter oder Eierstock Entzündung auch haben, wenn die Blutwerte in Ordnung sind? Ja, das ist möglich. Bei Chlamydieninfektionen finden Sie üblicher Weise keine Veränderung der Entzündungsparameter. Wie wird sowas diagnostiziert? Wenn alles in Ordnung ist und die Gebärmutter und Eierstöcke druckschmerzhaft sind, besteht ein erhöhtes Risiko für eine Chlamydieninfektion, eine Bakterielle Vaginose erkennt man im Mikroskop. Oder wird es doch eher Endometriose sein? Auch eine Endometriose ist als Erklärung denkbar. Um das zu klären ist allerdings eine Bauchspiegelung notwendig, da sollten alle anderen Optionen vorher ausgeschlossen sein. Gruß Dr. Mallmann


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