Kerstin44
Guten Morgen Herr Dr. Mallmann, ich bin in der 37. Woche schwanger und mache mir große Sorgen um die Entwicklung meines Kindes. Seit Anbeginn der Schwangerschaft, vor allem in der ersten Hälfte der Schwangerschaft, stand ich unter Dauerstress und konnte dagegen kaum etwas tun. Zum Hintergrund: Mein dreijähriger Sohn hat eine Gallengangatresie und musste wegen innerer Blutungen die meiste Zeit des Jahres im Krankenhaus sein. Dies war sehr belastend für alle, vor allem für mich, da ich am meisten bei ihm war. Dort wurde er vielen schmerzhaften Prozeduren unterzogen, hatte strenge Diätvorschriften und ständig einen Venenkatheter (und das neu legen war immer ein besonders schlimmes Drama). Ich stand daher unter Dauerstrom, ständig in Angst, dass der Katheter rausgeht, weil mein Sohn eigentlich einen starken Bewegungsdrang hat. Das Schlafen auf einem Klappbett und dann hatten wir noch die Grippe B und Corona, während ich im ersten Trimester war. Da die Situation im Laufe der Wochen immer schlimmer wurde, gab es auch zunehmend Stress mit dem Klinikpersonal und ich hatte oft Streits, hing vor Verzweiflung nur am Handy und war einfach vollkommen daneben. Ende August (also als ich etwa in der 19. SSW war) wurde mein Sohn dann endlich transplantiert, wobei es massive Komplikationen gab und er fast verstorben wäre. Er lag tagelang im induzierten Koma und erholte sich dann nur langsam. Auch danach gab es noch viele Situationen, die meine Kapazitäten übersteigen haben (v.a. traumatische Erlebnisse im Krankenhaus), aber auch die erste Zeit zu Hause war mehr als extrem, da alle Familienmitglieder komplett emotional durchgeschüttelt waren. Mittlerweile, also seit etwa Beginn des letzten Trimesters, hat sich die Situation beruhigt und ich würde sagen, dass ich "normal" gestresst bin, fühle, dass sich mein Cortisolhaushalt etwas runter reguliert hat. Aber ich mache mir große Sorgen und auch Vorwürfe, dass ich es nicht besser geschafft habe, das Baby zu schützen und z.b. zu meditieren oder auch die Medikamente zu nehmen (Loperazam, Victan oder auch Quetiapin), die man mir verschrieben hat. Ich habe gelesen, dass vor allem die Entwicklung des Gehirns zwischen 10. und 20. SSW ganz entscheidend ist und genau da war ich wirklich komplett fertig und mit dem Puls auf 180, jeden Tag! Gibt es irgendwas, mit dem ich/Sie mich beruhigen können? Ich mache mir so große Sorgen und Vorwürfe. Viele Grüße Kerstin Deine Schwangerschaftswoche: 37
Na ja, das waren ja stressige Zeiten. Aber Sie sollten die Zeit nutzen und noch ruhige Momente mit Ihrem Kind finden. Suchen Sie sich eine ruhige Platz, wo Sie Ihren Kind etwas vorsingen, mit Ihm sprechen, ihn streicheln usw...... Die Ungeborenen können auch Stresszeiten, die die Mutter durchgemacht hat „korrigieren“. Und überlegen Sie einmal welchem Stress Mütter im Krieg ausgesetzt sind. Da geht es täglich um Leben und Tod. Und da kommen auch glückliche Kinder auf die Welt. Nichts desto trotz will ich Stress in der Schwangerschaft nicht verharmlosen, aber man kann es noch „korrigieren“. Auch nach der Geburt sollten Sie Ihrem Kind diese ruhigen Momente schenken. Vielleicht können Sie sich auch Hilfe bei einem Psychologen holen. Manchmal ist es hilfreich, wenn ein Dritter von außen eine Situation beurteilt und Hilfestellung gibt. Überlegen Sie es sich einfach. Ich drücke Ihnen die Daumen !! Gruß Dr. Mallmann
Kerstin44
Ich vergaß zu erwähnen, dass die Kopfgröße in allen drei Ultraschallen am unteren Ende des Normalbereichs lag. Das hat natürlich nicht zu meiner Beruhigung beigetragen. Ist das ein eventueller Hinweis darauf, dass die Gehirnentwicklung nicht optimal verlaufen ist?
Nein, die Kopfgröße hat in einem solchen Fall nichts mit der Gehirnentwicklung zu tun. Das Kind hat einfach einen etwas kleineren Kopf. Und der ist wie Sie es beschreiben im Normbereich. Norm ist Norm. Alles Gute !!!
Kerstin44
Sehr geehrter Herr Dr. Mallmann, vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort. Mein Baby ist nun da und bis jetzt wirkt sie ruhig und zufrieden. Ich werde das Beste versuchen, ihr ein geborgenes Zuhause einzurichten und hoffe, dass sich auch damit noch viel "korrigieren" lässt! Liebe Grüße Kerstin
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