Frage im Expertenforum Babypflege an Katrin Simon:

Wutattacke wie gehe ich damit um ? gern an alle

Katrin Simon

 Katrin Simon
Kinderkrankenschwester, Pflege- und Heilpädagogin

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Frage: Wutattacke wie gehe ich damit um ? gern an alle

casetri

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Hallo Katrin, Ich brauche deinen Rat...mein Sohn ist 18 Monate und ist eigentlich ein sehr ausgeglichenes Kind und nicht schwierig....aber er fängt seit kurzem an wenn er seinen Willen nicht bekommt, sofort zu weinen und zeigt Wut, z.B umsiech hauen oder so.....er steigert sich immer richtig rein und weint bitterlich....lässt sich dann auch schlecht ablenken.....aber ich kann ihn ja nicht alles geben was er möchte nur das ruhe ist ....:-(((....ich erkläre auch warum ich was nicht will oder er nicht darf ...was er aber noch nicht so versteht mit 18 Monaten.... wie gesagt er fängt zur zeit sehr schnell an zu weinen ....... danke i.v


Katrin Simon

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Liebe casetri, willkommen liebe "Trotzphase" :-). Da schleicht sie sich so langsam ein oder besser, sie macht sich ganz schön deutlich bemerkbar. Die Trotzphase als solches ist wichtig und gut. Ich beschreibe sie gern als eine Art " Miniaturpubertät". Da Ablösen von den Eltern, das Meinungbilden, das Grenzenausloten, die Art und Weise um etwas zu bitten, wenn man etwas erhalten will, das Herauskristallisieren von dichteren Freundschaften.... Das Seelenleben, das kognitive Erleben und das Körperliche Heranwachsen ( auch bei den kleinsten) beeinflussen diese Trotzphase. Genau wie Du beobachtest: mit Argumenten oder Erklärungen kann man meist nicht überzeugen ( ähnlich wie in der Pubertät; gelle?). Und auch das ist bei den kleinen gut, denn sie fühlen die Situation und können i.d.R. ihre Stimmung/ ihre Meinung genauso wenig differenziert zum Ausdruck bringen. ICH WILL die Schokolade und DARF sie nicht, ergibt ein Unmutgefühl was heissen KÖNNTE ( ich hab aber Hunger, ich mag das Süße und möchte es jetzt, ich will etwas besitzen....)- all diese möglichen Wesensregungen äussern sich dann u.U. in einem riesen Wutausbruch. D.h. Dein Sohn muss so begleitet werden, dass er wieder auf ein Gefühl trifft, was ihm hilft, aus dem Wutausbruch herauszukommen. Es hilft daher also nicht ( obwohl es in einem hochkeimt!!!) selbst zu schimpfen, zu toben... Es braucht Ruhe. Tröste Deinen Sohn, gib ihm auch verbal zu verstehen, dass Du ihn verstehen kannst, dass er so wütend ist. Nimm ihn in den Arm, halte ihn fest. Will er das nicht, dann lass ihn toben- schaue, dass er sich nicht verletzt. Streichle ihn, bleib ruhig, reiche ihm die Hände. Manchmal muss man sein Kind beherzt in den Arm nehmen und festhalten und summen/ wiegen. Und vor allem- konsequent bleiben. Die Zeit ist reif, um gewohntes zu überdenken und auch Alternativen zu erfinden. Möchte Dein Kind z.B. grundsätzlich laufen, obwohl ihr in Eile seid- so hilft es ein Schema zu durchbrechen und einfach fortan 15 Min. eher loszugehen. Oder möchte Dein Kind helfen den Tisch zu decken und Du hast Angst, dass es Geschirr zerschlägt, dann ist die Frage, ob das Geschirr seinen Platz in einer Kinderfamilie hat oder ob man auf unzerbrechliches vorübergehend umsteigt etc. Dein Kind spürt den Halt- es ist erschöpft nach solch einer Episode. Meist schmusen die Kinder dann, brauchen viel Schutz und Kuscheleinheiten. Dann kann es wieder übergehen in das Tagesgeschehen. Es ist eine unwahrscheinlich anstrengende Zeit für alle; aber sie ist sooo wichtig. Viele Grüße von Katrin


casetri

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vielen dank für die tipps ...ich werde sie so gut es geht umsetzen und tief durchatmen ...grins..... glg


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