Frage im Expertenforum Babypflege an Katrin Simon:

Wieviel Geduld kann man von einem 1 jährigen verlangen?

Katrin Simon

 Katrin Simon
Kinderkrankenschwester, Pflege- und Heilpädagogin

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Frage: Wieviel Geduld kann man von einem 1 jährigen verlangen?

Mitglied inaktiv

Hallo Katrin! Erstmal auch von mir noch herzliche Glückwünsche zur Hochzeit! Allzeit ein glückliches Zusammenleben. Nun meine Frage: Kann man von einem Kind (1 Jahr) erwarten das er sich ca. 15 min. gedulden kann? Mein Sohn (eigentlich sehr pflegeleicht) macht immer ein riesen Theater wenn man etwas zu essen macht. Wenn er sieht das man Brot schmiert o.ä. gibt es immer ein riesen Gebrüll. Auch wenn ich Mittagessen vorbereite und er gerade vorher z.B. eine Banane gegessen hat dann macht er das selbe Specktakel. Wir haben feste Essenszeiten eingefüht und wenn er in einem anderen Zimmer ist und spielt sieht es auch nicht so aus als ob er Hunger hat. Ich hätte es gerne das er sich solange geduldet bis alle am Tisch sitzen und zusammen anfangen zu essen. Ist das zu viel verlangt? Vielen Dank im voraus! Nicole mit Dominik


Katrin Simon

Katrin Simon

Liebe Nicole, danke für die Glückwünsche :-). Ein Einjähriger kann sich sehrwohl für 15 Min. gedulden. Wie diese Geduldsphase allerdings ausschaut ist sehr unterschiedlich. Versuche Deinen Sohn in das Zubereiten und Vorbereiten der Mahlzeit mit einzubeziehen. Gib ihm eine kleine Aufgabe z.B. etwas auf den Tisch legen. Oder er darf sogar auf einem Stuhl oder Hocker neben Dir stehend "mithelfen" die Mahlzeit zuzubereiten. Z.B. mit einem Löffel in einer Schale rühren oder mit Deiner Hilfe die Brote mit Wurst oder Käse belegen... Ich denke auch nicht, dass Dein Sohn vorrangig Hunger hat. Sondern, dass er einfach neugierig ist. Vermutlich hast Du selbst beobachtet, dass er, wenn er beschäftigt ist, auch dementsprechend Ruhe gibt. Versuche es einfach mal. Kinder in diesem Alter beginnen einen eigenen Willen zu entwickeln. Also, es möchte zunehmend selber bestimmen und handeln. Die Grenzen, die es so manches mal erfährt kann es oftmals nicht akzeptieren und protestiert dann. Außderm lernt es durch konsequentes Ausprobieren ursächliche Zusammenhänge zu verstehen. Es ist fasziniert diese Dinge immer wieder zu tun. Aus diesen beiden Meilensteinen der Entwicklung ist es daher sinnvoll in den täglichen Situationen einen Kompromiß zu finden, der Eltern und Kindern naheliegt und den elterlichen Erziehungsvorstellungen entspricht. Die Einbeziehung des Kindes fördert damit die Selbständigkeit und unterstützt auch den Willen des Kindes auszuprobieren und zu forschen. Dabei lernt es seine eigenen Grenzen und Möglichkeiten immer wieder neu kennen. Das Kind wird sich im großen ganzen stolz und selbstbewußt zeigen können. Nicht zu vergessen sind aber immer wieder auch die kleinen Trotzepisoden,die natürlich auch in diesem gutgemeinten elterlichen Erziehungsansatz auftauchen. Daher: behalte die Nerven und die Geduld. Setze Dir erreichbare nahe Ziele, die Du mit liebevoller erzieherischer Konsequenz ausbauen kannst. Ich drücke Die Daumen! Viele Grüße von Katrin


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