roxi1989
Hallo liebe Katrin mein Sohn ist jetzt 1 J und 7.Mon. egal was ich ihm zum essen anbiete er haut mir alles aus der Hand oder vom Tisch er will nur Banane essen und ich weiß nicht ob das so gesund ist.noch ein beisp: Wir haben eine Schiebetür im Wohnzimmer die er gerne mal auf macht obwohl er weiß das er das nicht darf weil er sich schon 3 mal die finger eingeklemmt hat und wenn ich es ihm dann verbiete wirft er sich auf dem Boden und heult rum auch wenn ich es ihm dann versuche zu erklären schreit er noch mehr rum sodass ich gar nicht dazu komme und so ist das bei vielen Sachen die er nicht darf. wie auch beim essen wenn man ihm dann noch was anderes außer Banane zum essen anbietet haut er seinen Kopf gegen seinen hochstuhl und flippt total aus und da ich nicht handgreiflich werden möchte werde ich dann lauter weil es bei normale Lautstärke nichts bringt aber das bringt dann irgenwie auch nichts. ich bin ratlos und will nichts falsch machen.
Liebe Roxi, der Trotz lässt grüßen :-). Der kleine Mann möchte autonom werden- selber entscheiden, was und wo und wieviel und wann.... Die Willensbildung beginnt und nicht ausschließlich essentielle Bedürfnisse, die das "Überleben" sichern ( also Hunger, Durst, Schlaf, Wärme etc.). Die Reaktionen des kleinen zeigen eindeutig, dass er eine eigene Entscheidungsmacht sucht und hat er diese augenscheinlich nicht, dann zeigt er seinen Unmut. Wie kann man nun vorgehen? Ich empfehle meine persönliche Ansicht. Eine sehr feste Struktur hilft den Kindern den Alltagsrahmen zu erfassen. Es gibt so viele Begegnungen und Situationen täglich die hinzukommen,dass der "rote Faden" der Halt ist und damit alle Neuerungen abgemildert erfahren werden können. Der Erlebensberg häuft sich nicht so an... Wenn es im Punkt Essen den meisten Konflikt gibt: Lassen Sie nichts auswählen, sondern bieten Ihrem Kind täglich das selbe Frühstück und Abendbrot an. Mittags darf es natürlich wechselhaft sein. Warum? Ein trotzendes Kind ringt so sehr mit sich in dem Gefühl eine Entscheidung treffen zu können, dass es oft überfordert ist. Eine Vorgabe ist dahingehend o.k. Aber- es gibt eine Alternative, wenn nicht das gegessen wird, was angeboten wird, dann kann man ein Brot mit Butter, ein Knäckebrot o.ä. bekommen. Vorgabe- keine Wahl. Und wenn weder noch akzeptiert wird, dann ist der Moment des Hungers nicht groß genug. Ist die Aufregung abgeflaut, dann kann auch wieder gegessen werden und der kleine Mann wird sich seinem Essen zuwenden oder die Alternative akzeptieren. Kinder im Trotz brauchen Halt. Nehmen SIe Ihren Sohn auf den Schoß und halten ihn im Arm- wehrt er sich und muss toben, dann schauen Sie, dass er sich nicht verletzt. Ist der Ausbruch vorbei, dann kuscheln SIe mit ihm- bestätigen Sie Ihrem Sohn, dass Sie verstehen können, dass er wütend geworden ist und er sicherlich nun erschöpft und sicher hungrig.... Lachen Sie und "vergessen" Sie die Situation, so kann der kleine Mann neu anfangen. Je klarer also die Regeln im Alltag sind-desto besser die Orientierung für die kleinen. Die sog. liebevolle Konsequenz. Ganz wunderbare und sehr aufschlußreiche Bücher über das Trotzverhalten, Willensbildung und über die kindliche/familäre Entwicklung etc. hat Jesper Juul geschrieben. Vielleicht noch einmal eine Gelegenheit sich ein wenig intensiver zu orientieren. Aber- die Trotzphase verlangt ein hohes Maß an Selbstdisziplin und Loyalität von uns als Eltern ab. Hier sehen wir das Kind immer stärker als Indviduum und erleben uns als Eltern oft und völlig perplex auch in der selben Haltung wie die unserer eigenen Eltern. Plötzlich kommen Worte und Handlungen in die Erziehung des eigenen Kindes, die wir uns u.U. gerne ersparen möchten. Die Trotzphase ist anstrengend, aber auch eine Chance eigene Wertigkeiten zu überdenken und seine Haltung u. U. zu verändern. Bis bald und viele Grüße und gute Nerven wünscht Katrin