Wie macht man es jetzt richtig

 Katrin Simon Frage an Katrin Simon Ausbilderin von Kinderkrankenschwestern

Frage: Wie macht man es jetzt richtig

Hallo, Ich frage mich wie ich es bei meiner Tochter, jetzt genau 3, 5 Jahre, richtig mache. Sie hat schon länger mit Verstopfung zu tun , aber mit Juniorlax haben wir das gut im Griff. Ich frage mich jetzt wie ich es mit ihr angehe Trocken zu werden. Von selbst hat sie überhaupt noch kein Interresse gezeigt.  Gestern habe ich sie einfach mal mit Unterhose rumlaufen lassen und ihr ein Töpfchen gekauft.  Ich habe, ehrlich gesagt, mit kleinen Bestechungungen gearbeitet, damit sie sich einfach mal draufsetzt.  Es kam auch mal Pipi und einmal auch Stuhl. Ich habe sie überschwänglich gelobt und mich mit ihr gefreut. Dann war ich einmal nicht schnell genug und ihr ist Pipi die Beine runtergelaufen. Jetzt macht sie natürlich einen Rückzieher und will gar nicht mehr. Heute will sie unbedingt wieder eine Windel und sich auch nicht mehr aufs Töpfe setzten. Man liest ja mehrere Meinungen  Ich habe ihr jetzt wieder eine Höschenwindeln angezogen und zu ihr gesagt , wenn sie wieder möchte darf sie sich wieder draufsetzen.  Soll ich sie öfter daran erinnern? Soll ich es gar nicht mehr zum Thema machen? Oder hätte ich es gegen ihren Willen durchziehen sollen? Wenn sie jetzt selbst die Entscheidung hat ,mit windel rumzulaufen,denke ich nicht, dass sie in nächster Zeit trocken wird. Habe gerade kein Plan. Und brauche mal nen Tipp. Vielen Dank 

von Mika82 am 18.02.2024, 11:33



Antwort auf: Wie macht man es jetzt richtig

Hallo Mika Zu erst einmal ist es gut, dass Sie Ihrer Tochter bis hierher die Zeit gegeben haben, sich selbst zu entscheiden, wann das Interesse für das Trockenwerden grundsätzlich von allein eintritt. Die Neugierde auf das Töpfchen war ja offenbar kurz da. Das Nässegefühl an den Beinen durch den herunterlaufenden Urin, scheint für Ihre Tochter unangenehm zu sein. D.h., diese Situation sollte vermieden werden; was natürlich nicht immer zu ermöglich ist, beim Trockenwerden. Haben SIe denn grundsätzlich das Gefühl, dass Ihre Tochter Urin und Stuhldrang spürt? Oder ist dieses Gefühl noch nicht ausreichend ausgeprägt? Wenn Ihre Tochter keinen Harndrang fühlt und dies sich auch zukünftig nicht so zeigt, dann wäre es sinnvoll, den Kinderarzt darauf anzusprechen. Ansonsten ist eine regelmäßige Aufforderung für das Benutzen des Töpfchens sinnvoll. Z.B. nach dem Aufstehen, vor einer Pause, vor dem Nachdraußengehen usw...Also dann, wenn sich ein Toilettengang in den Tagesablauf gut einbauen lässt. Allerdings sollte in diesem Zusammenhang erkennbar sein, dass Ihre Tochter eine Blasenkontrolle verspürt. Ansonsten ist ein eher spielerischer Umgang mit dem Töpfchen sinnvoll. Z.B. dieses in geselliger Runde und am Ort des Beliebens aufstellen, so dass Ihre Tochter Lust hat, sich für ein Weilchen niederzulassen :). Das kann in Begleitung eines Kuscheltiers sein, oder mit einem Lieblingsbuch oder... Vielleicht mag das Kuscheltier auch eine Unterhose tragen und/oder sich parallel auf ein Puppentöpfchen setzen :). Und- vielleicht kann es auch die Funktion der Aufforderung für eine " Töpfchensitzung" übernehmen, weil es selbst "mal muss" ;)?!. Das Kuscheltier oder die Puppe agiert quasi als Mediator. Wenn der Zugang zum Töpfchen wieder hergestellt ist, kann sich vermutlich eine systematischere Struktur für das Töpfchengehen entwickeln.  Sie können auch das normale WC als Option anbieten. Manche Kinder finden es viel spannender sich auf der großen Toilette niederzulassen, weil sie sich bequemer anfühlt UND die Kinder sich selbst größer/ erhabener auf der WC Erhöhung fühlen. Als Alternative zwischen Stoffunterhose oder Windel gibt es sog Trainingshöschen aus Stoff z.B: von Lotties. Vielleicht ist dies ein Nässeschutz, den Ihre Tochter akzeptiert und sich genug geschützt fühlt, auch wenn ggf. etwas Urin daneben geht?! Was denken Sie? Viele Grüße von Katrin

von Katrin Simon am 20.02.2024