Frage im Expertenforum Babypflege an Katrin Simon:

Wie können wir den Vater in Schlafsituationen miteinbeziehen?

Katrin Simon

 Katrin Simon
Kinderkrankenschwester, Pflege- und Heilpädagogin

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Frage: Wie können wir den Vater in Schlafsituationen miteinbeziehen?

09Marina06

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Guten Tag Frau Simon, Unsere Tochter ist neun Monate alt und schläft aktuell im Beistellbett im Schlafzimmer. Grundsätzlich sind wir mit ihrem Schlafverhalten ganz glücklich. Sie braucht beim Einschlafen Begleitung (manchmal mehrmals am Abend) und wacht ein- bis zweimal in der Nacht auf. Leider haben wir es vermutlich aufgrund des Stillens verpasst, meinen Mann in die Schlafsituation mit einzubeziehen. Nun habe ich abgestillt und es zeigt sich, dass unsere Tochter nur mit meiner Begleitung ruhig in den Schlaf findet. Wenn ich meinen Mann bitte, dass (Wieder-)Einschlafen zu begleiten, weint sie schon nach wenigen Sekunden bitterlich. Das Wiedereinschlafen kann anstatt weniger Minuten dann bis zu 2 Stunden dauern. Ich habe den Eindruck, dass meine Tochter meinen Mann in der Schlafzimmersituation einfach nicht zuordnen kann. In Alltagssituationen wie spielen, füttern, spazieren gehen etc. gibt es keinerlei Probleme. Nun fragen wir uns, wie wir es in dem Alter am besten anstellen, meinen Mann in die Schlafsituation mit einzubeziehen: Soll mein Mann, wie schon oft gehört, einfach mehrere Tage am Stück das Ins-Bett-bringen übernehmen? Oder sollen wir als Übergang regelmäßig 1-2mal in der Woche Situation schaffen, in denen ich vielleicht schon beim Abendessen nicht anwesend bin, so dass es keine Alternative zu meinem Mann gibt? Ist es sinnvoll, dass mein Mann sich an die Einschlafrituale hält, die in den letzten Monaten gut geklappt haben und unserer Tochter so Struktur geben? (Vermutlich wird er sich bspw. schwer tun, für sie zu singen) Oder ist es sinnvoller, dass mein Mann und meine Tochter ihre eigenen Strukturen entwickeln? In den nächsten Monaten stände der Umzug ins eigene Bett an. Ist das ein guter Zeitpunkt meinen Mann mit einzubeziehen, oder wäre das vielleicht eine zu große Überforderung da die Umstellung an sich ja schon vieles von einem Baby abverlangt? Uns ist klar, dass jedes Kind anders mit diesen Situationen umgeht. Trotzdem würde uns ihre Einschätzung interessieren, wie wir am besten starten. Vielen Dank! Marina


Katrin Simon

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Liebe Marina Vielen Dank für Ihren wertvollen Beitrag, den andere Eltern sicher gespannt mitverfolgen. Denn- Ihre Tochter zeigt ein Verhalten, was oftmals zu beobachten ist, wenn in der Zubettgehphase die Mutter die Bezugsperson ist. Was können Sie tun? Ihre Ideen sind toll :). Und fasse sie noch einmal zusammen: - Es ist gut, wenn Papa und Tochter eigene Rituale entwickeln, wenn sie zusammen sind. Das Ritual als solches muss nicht "künstlich" verändert werden, da es sich durch die Regieübernahme von Papa bereits von alleine anders anfühlt und sich anders gestaltet. D.h., Ihr Mann sollte einfach genau das tun, wie es Ihre Tochter gewohnt ist :). Leichter kann es fallen, wenn Sie nicht anwesend sind. Am besten mit einigem Vorlauf bereits die Wohnung verlassen haben, so dass die beiden ganz autag und in ihrer Stimmung den Abend gestalten. Auch wenn es zu einem Tröstmoment kommen muss, macht es Sinn, dass die beiden es gemeinsam "schaffen". Dies heißt nicht, dass Sie nicht dazukommen sollten, wenn Ihr Mann das Gefühl bekommt, dass das Trösten ohne Sie, gar nicht mehr funktioniert. - der Übergang ins eigene Bettchen ist ein guter Anlass, da die gewohnte Routine eh verändert wird, den Papa stärker einzubeziehen. Bei diesem Umzug rate ich dazu, dass Sie in der Nähe bleiben und sich abwechseln sollten, beim Zubettbringen ansonsten nehme ich an, wird die Umstellung zu viel. Versuchen Sie die beiden, Vater und Tochter, so lang es geht und ohne lieb gemeinte und unterstützende Worte und Gesten, das Zubettgehen alleine durchführen zu lassen. Ich bin gespannt und freue mich, wenn Sie einmal berichten, wie es Ihnen geht :). Liebe Grüße von Katrin


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