Frage im Expertenforum Babypflege an Katrin Simon:

Wie kann ich mich selbst und den Tag mit Baby besser strukturieren?

Katrin Simon

 Katrin Simon
Kinderkrankenschwester, Pflege- und Heilpädagogin

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Frage: Wie kann ich mich selbst und den Tag mit Baby besser strukturieren?

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Liebe Kathrin, Unsere kleine Tochter ist fast 13 Wochen alt, sie kam 20 Tage zu früh. In den letzten Monaten war bei uns viel los: Umzug von einer Stadt in eine andere, Jobwechsel meines Mannes und natürlich die Umstellung, nun eine Familie zu sein! :-) Demenstprechend habe ich die Tage mit der Kleinen immer spontan "gelebt", sprich: stillen wenn sie hungrig ist (im Schnitt alle drei Stunden), schlafen wenn sie müde ist. Wenn wir Termine außerhalb hatten, habe ich natürlich vorher zugesehen, dass sie satt und zufrieden ist. Eine wirkliche Routine konnte so nicht entstehen, was weder das Baby noch wir besonders schlimm fanden. Inzwischen werde ich allerdings unzufriedener weil ich das Gefühl habe, "in den Tag hinein zu leben" und nichts zu schaffen. Vom Umzug sind immer noch nicht alle Kisten ausgepackt und oft muss ich abends noch Sachen im Haushalt machen, die liegen geblieben sind. Mein Mann arbeitet ganztägig. Die Kleine möchte viel Aufmerksamkeit, die ich ihr auch gerne geben möchte. Allerdings weiß ich nicht, ob es "richtig" ist, dass sie nur dann WIRKLICH gut schläft, wenn ich unmittelbar neben ihr bin und sie berühre? Wenn ich weggehe wacht sie meistens kurze Zeit später auf, weil natürlich tagsüber Alltagsgeräusche da sind, die sich kaum abstellen lassen. Irgendwie bin ich planlos, wie ich den Tag besser planen und strukturieren kann, damit die Maus evtl besser schläft. Ich möchte halt auch nicht total festgefahren sein und auch Besuche oder gelegentliche Termine wahrnehmen können. Vielleicht haben Sie ja den ein oder anderen Tip? Irgendwie hab ich das Gefühl, nichts und niemandem richtig gerecht zu werden und den Wald vor lauter Bäumen nicht zu sehen :-( Leicht überforderte und verpeilte Grüße von der Grummelhummel


Katrin Simon

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Liebe Grummelhummel, Du hast Eure Lebenssituation so wunderbar plastisch beschrieben :))... und es hört sich nach einem ganz normalen Leben mit einem Baby an. Als Mutter hat man den Eindruck von sich, dass der Tag noch viele Stunden mehr haben könnte- gleichzeitig weiß man oft nicht mehr, ob Dinge heute, gestern oder vor drei Tagen geschehen sind, da sich die Tage oft sehr ähnlich sind und man sich in einer gewissen Routine befindet, die allerdings offensichtlich nicht sehr ergebnisorientiert ist ( Wäschestapel, unausgepackte Kisten, Papierberge etc.). Deine Tochter ist noch sehr jung bzw. hat gerade mit Euch gemeinsam eine intensive turbulente Zeit erlebt. Wenn Eure kleine zudem noch via Sectio, Einleitung o.ä. zur Welt kam, so hat Eure Tochter ausserdem ein zusätzliches Erleben zu verarbeiten... Was aber kann Euch/ Dir helfen? Am einfachsten ist es im Grunde, wenn DU Dir Struktur gibt, die Du suchst und das in kleinen Schritten. Schau einmal, ob Du im Wochenplan etwas festes planen kannst, wie z.B. den Wocheneinkauf incl. Getränke o.ä. Der Tagesplan kann feste Punkte haben, die z.B. heißen: morgens Duschen, Kaffee trinken, Besorgungen... UND ein oder zwei integrierte Qualitätszeiten ( Spielzeiten für Deine kleine). Dieses rund um das Schlafen/ Trinken Deiner Tochter arrangiert. Mittags kannst du ggf. eine Pause für Dich planen. Der Nachmittag wird mit den Dingen gefüllt, die Du tun musst. Um insgesamt flexibler zu sein, ist das Tragen, wie schon erwähnt in einem Beitrag, sehr hilfreich. Deine Tochter kann bei Dir schlafen, währen Du etwas tust und/oder Du kannst Dich mit ihr gemeinsam hinlegen und ihr ruht zusammen. Mit jedem Tag, neuen Schüben und Eurem Ankommen in der neuen Stadt, wirst Du erleben, dass sich das "Chaos" lichtet :). Genieße die noch so recht individuelle Tagsstruktur, so ist es egal, ob etwas länger oder kürzer dauert etc. Mit Beginn der Beikost ist der Tag recht durchgetaktet. Wenn Du den Schlaf anders begleiten möchtest, dann versuche Deine kleine zu pucken; ggf. nur um die Schultern/ Arme...., dann erhält Deine Tochter ein ganz ähnliches Gefühl, wie beim Händehalten/ der Berührung. Bis bald und ganz liebe Grüße von Katrin


Lovie

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Darf ich dir als Otto-Normal-mutter auch antworten? Leb weiter in den Tag hinein, erfülle ihre Bedürfnisse nach Schlaf und essen usw weiterhin wann immer sie es braucht und nicht nach der Uhr. Du sagst selbst, weder deine Tochter noch ihr Erwachsene wärt unzufrieden damit. Dein Baby ist noch so winzig klein, die Zeit wo sie dich so intensiv Braucht ist schnell vorüber. Dass Dinge mit Baby liegen bleiben ist normal, man gewöhnt sich dran. :-) Hast du ein Tragetuch/trage? Darin könnte sie schlafen während du Kisten ausräumst oder andere Sachen machst.


Verenchen123

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Hallo, Ich sehe es genauso wie Lovie. Ich kenne das Gefühl, in den Tag hinein zu leben. Leider wird in der heutigen Zeit von einer Mutter viel zu viel abverlangt. Baby, Kochen, putzen und dann am Besten noch abends strahlend den Mann empfangen:-) Das ist leider sehr unrealistisch. Das lässt sich alles auf einmal nicht schaffen. Das Baby alleine macht genug Arbeit. Und dann noch einen Umzug dazu, finde ich unfassbar viel. Ich bin der Meinung, dass sich eine Struktur erst so mit einem Jahr langsam einschleicht. Dann wenn man ungefähr abschätzen kann, wann die Kleinen tagsüber schlafen. Es ist so wie es ist. Genieße die Zeit. Irgendwann ist sie auch vorbei. Liebe Grüße Verena


Martinasophia

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Sag das gleiche wie die anderen, mach so weiter wie bisher... Bei uns hat sich das nach dem 1. Geburtstag eingependelt und lief automatisch ohne Druck und Stress... davor war auch immer an das Kind angepasst... stillen wann sie wollte schlafen wann sie wollte und nun ist sie 15 Monate und schläft ihren Mittagsschlaf, stillen nur noch abends/nachts und ich arbeite sogar 6 Std/woche was ich vorher nie geplant hatte...


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