carolinchen20
Hallo, meine Tochter ist nun knapp 6 Monate alt und seit sie gut 4 Monate alt ist, ist es mit dem Schlafen ziemlich kompliziert. Nachts schläft sie zwar auch seitdem sehr unruhig (ständiges HIn- und Herwälzen des Kopfes, ständiges Augenreiben), lässt sich aber durch Berühren / Hand auf die Brust Legen recht gut beruhigen. Mein eigentliches Problem, das mich zur Zeit wirklich teils zur Verzweiflung bringt, ist der Schlaf tagsüber. Meine Tochter macht zwei Tagschläfchen, einen am Vormittag im Bettchen und einen am Nachmittag im Kinderwagen beim Spazierengehen. Das Problem ist auch nicht so sehr das Einschlafen (vormittags stille ich sie, wobei sie schläfrig wird, dann wiege ich sie noch kurz und lege sie schläfrig ab, wo sie dann mit Hilfe von Berührungen /Streicheln ziemlich schnell einschläft), sondern das Weiterschlafen nach 30min Tiefschlaf, also der Wechsel in die nächste Schlafphase. Ich kann die Uhr danach stellen, nach exakt 30 Minuten ist sie wach. Ich weiß, dass es wichtig ist, dass das Baby beim Wachwerden die gleichen Bedingungen vorfindet wie beim Einschlafen, und das ist bei uns auch gegeben. Aber trotzdem findet sie einfach nicht wieder in den Schlaf zurück. Wenn ich es sein lasse und sie wieder zum Spielen mit runter nehme, ist sie sofort wieder müde und quenglig. Daraus habe ich gefolgert, dass sie wohl mehr als die 30 Minuten Schlaf am Vormittag bräuchte, und versuche nun vergeblich, ihr das "beizubringen". Sie wirkt, wenn sie nach 30 Minuten aufwacht, sogar erst recht wach und kuckt mit grossen Augen um sich. Nach wenigen Minuten merke ich aber, wie sie schon wieder massiv gähnt und sich die Augen reibt. Leider findet sie in diesem Zustand dann immer nur mit viel Hilfe (Hochnehmen, Schaukeln im Arm) zurück in den Schlaf, und lässt sich dann auch nur mit ganz viel Glück ablegen. Dann schläft sie meist nochmal so ca 50 Minuten weiter. Ich habe irgendwie das Gefühl, dass sie nach 30 Minuten zu wach ist, um alleine wieder einzuschlafen (nachts klappt das viel besser, da habe ich das Gefühl, sie ist viel müder), aber viel zu müde, um ein paar Stunden munter wach sein zu können. Ich frage mich, ob ich sie vielleicht zum falschen Zeitpunkt zum Vormittagsschlaf bringe? Eigentlich reibt sie sich bereits eine halbe Stunde bis Stunde nach dem morgendlichen Aufstehen schon wieder das erste Mal die Augen, aber bis sie dann wirklich so müde wirkt, dass ich sie ins Bett bringe, sind meist so knapp zwei Stunden nach dem Aufstehen vergangen. Vielleicht sollte ich auch das "Alleine im Bett Schlafen üben" auf den Nachmittagsschlaf verlegen? Im Kinderwagen wacht sie übrigens auch stets nach ca 30 Minuten auf, schläft aber durch die Fahrbewegung meist innerhalb von Sekunden bzw. wenigen Minuten wieder ein. Ich habe jedoch keine Nerven, zweimal am Tag stundenlang mit dem Kinderwagen umherzuspazieren, weil ich sonst zu gar nichts mehr komme, außerdem denke ich, dass sie sich auch daran gewöhnen sollte, zumindest einen Schlaf am Tag im Bettchen zu machen. Könnten Sie mir irgendwelche Tipps bzgl. meines Problems geben? Vielen herzlichen Dank schon einmal. Viele Grüße
Liebe Carolinchen Ich frage direkt an Sie zurück, ob Sie Ihre Tochter schon einmal gepuckt haben? Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass eine feste umhüllende Mullwindel die Eigenbewegung Ihrer Tochter möglicherweise so "hält", dass sie nicht aufwacht und sich selbst wach macht. Desweiteren denke ich, ist es an der Zeit, das sich aus den einzelnen Schläfchen nun ein längerer Mittagschlaf entwickeln sollte und am Nachmittag ggf. noch ein kurzer Powernap, bevor es ins Bett geht. Hierzu wäre meine Idee: den Vormittagschlaf anbieten, Ihre noch müde Tochter langsam begleiten und wenn sie wach genug ist, am späten Vormittag oder frühen Mittag ( so gegen 11.00 Uhr) ein Mittagessen oder einen Snack anbieten und sie dann in ihr Bettchen zu dem Mittagschlaf hinlegen. Dort darf sie dann so lange schlafen, wie möglich; ggf. auch leicht eingepuckt oder mit einer dünnen Decke zugedeckt. Prüfen Sie generell auch, ob Ihre Tochter noch warm genug schläft und ggf. fröstelt- die Kinder wachen dann auch auf... Für eine mögliche Rhythmusumstellung braucht es etwas Zeit. Vielleicht ist möglich, einmal eine Woche für diese Umstellung zu "reservieren" :). Zudem sollten die Rahmenbedingungen so unaufregend, wie möglich sein und z.B. das Zahnen noch kein Thema oder die Umstellung in eine Fremdbetreuung, ein Ortswechsel o.ä.. Was denken Sie zu diesen Ideen? Liebe Grüße von Katrin
carolinchen20
Hallo Frau Simon, vielen Dank für Ihre rasche Antwort! Gepuckt habe ich meine Tochter nur in den ersten zwei bis drei Lebenswochen, als die abendliche Schreierei noch ein großes Thema war. Danach nie mehr, weil ich über einige kritische Aspekte des Puckens (plötzlicher Kindstod etc) gelesen hatte. In den ersten Lebensmonaten war das dann auch sowieso nie mehr nötig, da sie nachts 10 Stunden durchgeschlafen hat ohne jede Bewegung ... Da sie noch im Familienbett schläft, ersetze ich das Pucken im Moment nachts halt immer, indem ich ihre Arme festhalte, wenn sie sich wieder an die Augen fassen will, eine Dauerlösung kann das aber auch nicht sein ... Ist es wirklich sinnvoll, ein so altes Baby noch zu pucken? Am besten dann mit einer Mullwindel, die ich am Bauch vorne zusammenknote oder? Einen Versuch wäre es sicherlich wert. Und bzgl. Mittagsschlaf: Verstehe ich es richtig, dass Ihre Idee wäre, meiner Tochter einen kurzen, 30minütigen Vormittagsschlaf anzubieten, und ihr danach dann gleich ziemlich bald ein Mittagessen anzubieten, danach dann der längere Mittagsschlaf? Dann hätte sie aber nach dem kurzen Vormittagsschlaf gar keine wirklich längere Wachphase/Spielphase, sondern würde nur essen und dann gleich wieder schlafen. Ich hatte eigentlich auch gedacht, dass es mit dem Übergang zu einem einzigen Mittagsschlaf noch Zeit hätte, bis sie auf ein Jahr zugeht. Viele Babys in meinem Bekanntenkreis in ihrem Alter machen sogar noch 3 Schläfchen. Aber ich denke auch, wie Sie, dass es sinnvoller ist, sie nach 30 Minuten Vormittagsschlaf wieder wach werden zu lassen, wenn sie nicht mehr müde genug ist, als sie zeitraubend und mit grosser Hilfe (Tragen etc) zum Weiterschlafen zu bewegen. Viele Grüße
Liebe Caroline Das Pucken kann so lange durchgeführt werden, wie ein Kind es sich wünscht. Dabei ist es immer wichtig auf eine mögliche Überwärmung zu achten. Pucken kann unterschiedlich passieren. Die Idee mit der Mullwindel, die man nicht knotet, sondern z.B. nur feststeckt und welche sich eh in der Eigenbewegung etwas mitlockert. Ein schwereres Kuscheltier oder sogar eine sog. Therapiedecke können ebenso Begrenzung geben und ersetzen damit möglicherweise das Ärmchen halten. Die Therapiedecke ist schwerer als gewöhnlich gefüllt und bietet einen gewissen Gegendruck an. @Mittagschlaf: ich meine, dass Ihre Tochter wie gewöhnlich aufsteht und kein Schläfchen mehr hält zwischendurch, sondern früh zu Mittag isst oder snackt und dann einen Mittagschlaf erhält. Schauen Sie einfach, ob es für Ihre Tochter schon möglich ist. Manchmal ist das Komprimieren von Schlafphasen eine gute Möglichkeit, um dem Schlaf dann eine längere Dauer zu ermöglichen und damit einen höheren Erholungswert. Ich bin sehr gespannt und freue mich erneut auf Feedback! Liebe Grüße von Katrin
carolinchen20
Hallo Frau Simon, vielen Dank für Ihre Antwort und die Idee mit dem Pucken. Ich habe jetzt vergangene Woche tatsächlich die Arme meiner Tochter mit einer Mullwindel "weggepuckt" und es hatte tatsächlich die Wirkung, dass sie ruhiger schlief! Der Vormittagsschlaf meiner Tochter hat sich in der vergangenen Woche nun folgendermaßen gestaltet: an 5 von 7 Tagen war sie tatsächlich vormittags müde genug, um nach 30 Minuten alleine weiterzuschlafen, sodass sie vormittags zw 1 und 2 Stunden geschlafen hat. An den anderen zwei Tagen war sie bereits nach 30 Minuten wieder hellwach. Das Problem dieser sehr unterschliedlich langen Vormittagsnickerchen ist halt, dass dadurch dann auch die Nachmittagsnickerchen keinerlei Regelmässigkeit haben. Denn als sie vormittags nur 30 Min geschlafen hat, hat sie dann schon früh (so um 13 Uhr) einen langen, zweistündigen Mittagsschlaf gemacht (das war sehr angenehm für mich!). An den Tagen, wo sie vormittags bereits deultich über einer Stunde geschlafen hatte, hat sich ihr Nachmittagsschlaf dagegen auf den späteren Nachmittag (nicht vor 15.30) verlagert und war nur noch 30 min lang, weil sie dann offenbar nicht mehr müde genug war, um länger zu schlafen (hat dann aber auch nicht bis Abends gereicht und sie war dann quenglig bzw. brauchte noch einen zweiten Powernap). Ich weiß, das Ganze ist schon fast ein "Luxusproblem", da andere Mütter in dem Alter mit Geschrei beim Einschlafen etc zu kämpfen haben. Dennoch empfinde ich dieses Auseinandertriften der Schlafenszeiten nachmittags zur Zeit als sehr sehr anstrengend, weil ich überhaupt nichts planen kann, weil ich ja nie weiß, ob sie bereits um 13 Uhr oder erst viel viel später ihr Nickerchen machen wird. Ich frage mich, ob das jetzt halt eine Phase von ein paar Wochen ist, wo sie so unregelmässig schläft (evtl. Wachstumsschub mit 26 Wochen) und ob ich das so hinnehmen muss, um ihren Bedürnissen uneingeschränkt gerecht zu werden, oder ob ich den Schritt gehen kann, sie jetzt zu einem einigermassen regelmässigen frühen Mittagsschlaf hinzubringen. Dazu müsste ich sie wohl vormittags nach spätestens 45 Minuten wecken, damit sie nachmittags dann noch genügend "Schlafdruck" hat und dann gut schläft. Ganz auf den Vormittagsschlaf verzichten kann sie wohl noch nicht, da sie spätestens um 10/10.30 sehr müde ist. Eine Freundin meinte dazu, ich solle doch froh sein, dass meine Tochter überhaupt in der Lage ist, tagsüber mal länger als 30 min zu schlafen und auch noch alleine, und solle damit zufrieden sein." Was würden Sie mir denn raten? Einfach akzeptieren, wie es ist, oder optimieren? Viele Grüße und vielen Dank!