Mami0715
Hallo liebe Frau Simon, ich wende mich heute mit einer dringenden Frage an Sie, wir wissen langsam nicht mehr, was wir machen sollen, weil keiner uns bisher weiterhelfen konnte. Unsere Tochter ist am 3.7. ein Jahr alt geworden und bringt uns gerade mit ihren Schlafgewohnheiten an den Rand der Verzweiflung. Schlaf war schon immer ein sensibles Thema, so sensibel, dass meine Hebamme drei Wochen nach der Geburt sagte, wir sollten es mit dem Familienbett probieren, weil die Kleine nie länger als 20 min - und dann auch unruhig - schlief, ständig aufwachte, wenn man sie ins Beistellbett legte und schrie, bis man sie auf den Arm nahm und sie dann erst aufhörte und einschlief. Durch das Familienbett wurde unsere Schlafqualität dann aber wieder gut hergestellt. Schlafen tagsüber war aber stets ein Problem, auch im Kinderwagen und im Auto. Besonders während der Schübe war es unerträglich - ein müdes, quengeliges Kind, das einfach nicht schlafen möchte... Seit nun über 3 Wochen befindet sich unsere Tochter nun wieder - wie wir annehmen - in einem dieser Schübe, obwohl wir uns manchmal fragen, ob sie sich in einem Dauerschub befindet. Mittags ist sie so müde, dass sie teilweise torkelnd durch die Gegend läuft und ständig hinfällt (Lenya läuft seit 2 Wochen vor ihrem 1. Geburtstag). Aber wehe, man möchte sie hinlegen... Sie schreit und wehrt sich, obwohl sie kurz vorm Umfallen ist. Manchmal hilft es, wenn wir uns dazu legen und sie im Arm halten, aber momentan wird geschrieen, als wolle man sie abschlachten. Erst wenn sie sich wieder hinsetzen kann, hört sie auf zu schreien und möchte einfach die Augen nicht zumachen. Sie dreht und windet sich in alle möglichen Positionen und findet keine Ruhe. Das Zimmer ist abgedunkelt, aber auch da findet sie immer was zum Gucken... Dieses Geschrei, als würde man ihr etwas antun, setzt uns ganz schön zu. Wir fühlen uns immer schlecht, als hätten wir unser Kind gequält, dabei wollen wir nur das Beste! Wenn sie dann nach ihrem Theater, was sich locker 30 min hinziehen kann, dann endlich einschläft, schläft Lenya mindestens 2 Stunden. Wir haben schon alles probiert, haben sie machen lassen, wie sie möchte, also ohne Mittagsschlaf. Das ist für alle Beteiligten unerträglich, weil sie den ganzen Tag dann quengelt und todmüde durch die Gegend rennt - bis 19 Uhr, bis sie dann endlich einschläft. Wir haben sie hingelegt und 20-30 min lautes Geschrei in Kauf genommen und uns danach schlecht gefühlt, auch wenn sie nach dem Mittagsschlaf wie ausgewechselt war. Wir waren spazieren, da schläft sie aber nur für kurze Zeit ein und ist nachmittags auch quengelig und todmüde. Wie sollen wir uns denn nun verhalten, wie können wir ihr einen erholsamen Mittagsschlaf bieten? Wir sind so ratlos und vor allem möchten wir nicht, dass sie eventuell irgendeinen Schaden davon bekommt, nur quasi unter Zwang und Geschrei mittags einzuschlafen. :( Abends schläft sie übrigens meistens problemlos ein, und wir können sie dann auch friedlich hinlegen - ohne Geschrei... Sie schläft dann 10-11 Stunden. Vielleicht können Sie uns ja mit dem einen oder anderen Rat helfen? Unsere Kinderärztin sagte, dass unsere Kleine wohl zu den Kindern zählt, die früh keinen Mittagsschlaf mehr brauchen. Das stimmt aber ja so auch nicht, denn wir wissen ja, sie braucht ihn ganz dringend, ansonsten ist sie den ganzen Tag zu nichts zu gebrauchen... Herzlichen Dank und viele Grüße Nicole Koch
Liebe Nicole, darf ich fragen, wie die Schwangerschaft und Geburt verlaufen ist? Hat Lenya eine sehr intensive Geburt ggf. mit Hilfsmitteln oder sogar eine Sectio durchlebt? Wie war das Wochenbett für Sie als Familie? Gab es viel Stress in der Schwangerschaft? Es gibt durchaus Zusammenhänge zwischen der Geschichte von Schwangerschaft und Geburt UND dem Schlafverhalten. Die Schlafbegleitung kann keine "Technik" lösen, sondern braucht eine Aufarbeitung des erlebten. Berichten Sie gerne :). Liebe Grüße von Katrin
Mami0715
Liebe Katrin, eine besonders stressige Schwangerschaft hatte ich nicht. Es ist soweit alles gut verlaufen, aber natürlich hatte ich mir auch meine Gedanken gemacht und gehofft, dass alles gut geht, mich teilweise psychisch ganz schön unter Druck gesetzt. Als 37-Jährige gehörte ich ja schon zu den Spätgebärenden... Irgendwann stellte meine Frauenärztin dann fest, dass Lenya sich noch nicht gedreht hatte und trotz Hoffen und Bangen passierte es auch leider nicht mehr, sodass ich mich auf Anraten für einen Kaiserschnitt entschied. Sie ist also zum errechneten Geburtstermin per Kaiserschnitt zur Welt gekommen, die Wehen setzten tatsächlich noch kurz vor der OP ein - für mich aber kaum spürbar. Das Wochenbett empfand ich als sehr stressig und auch anstrengend. Die Nachwirkungen der OP waren unangenehm und ich kämpfte darum, meine Tochter voll zu stillen. Mit Anlegen und Abpumpen versuchten wir, meine Milchproduktion anzukurbeln, die leider nach dem Kaiserschnitt nicht richtig anlief. Nach 3 Wochen war ich körperlich und psychisch so fertig, dass meine Hebamme und ich uns für die Variante Stillen plus Flasche (halb/halb) entschieden. So hatte ich das dann auch weitergeführt, erst dadurch entspannte sich endlich die Lage. Bis Lenya ein halbes Jahr alt war, war es nicht möglich, mit ihr im Kinderwagen in Ruhe spazieren zu gehen - sie war nur am Brüllen, auch beim Autofahren, oft schlief sie vor Erschöpfung ein. Anders eben abends und nachts, da war es nie ein Problem mit dem Schlafen. Nachdem man mir bei unserem Babymassagekurs riet, mal zu einem Osteopathen zu gehen und prüfen zu lassen, ob eine Blockade vorliegen würde, weil sie sich überhaupt nicht ablegen lassen wollte, machte ich gleich einen Termin aus. Es wurde eine leichte Blockade der HWS diagnostiziert, die in 2 Sitzungen gelöst wurde. Danach wurde es besser, vielleicht auch, weil ich die Babywanne des Kinderwagens gegen den Sportsitz tauschen durfte, der ihr deutlich besser gefiel. Lenya ist bis heute sehr anhänglich und braucht beim Einschlafen und nachts viel Körperkontakt. Sie hat dies von Anfang an gefordert und es hält eben noch an. Für mich ist das Familienbett momentan die beste Lösung, ihre Bedürfnisse zu erfüllen. Ich hoffe, mein kleiner Einblick in unser erstes gemeinsames Jahr hat ein wenig Licht ins Dunkel gebracht. Herzlichen Dank und liebe Grüße Nicole
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