Frage im Expertenforum Babypflege an Katrin Simon:

Was ist mit unserem Baby los?

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Frage: Was ist mit unserem Baby los?

Iris_

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Hallo Frau Simon, vielen lieben Dank für die sehr nette Antwort auf meine Frage zum Thema Ernährung. Vllt können Sie uns ja noch mal helfen: Wir erkennen unsere Tochter (7 Monate) im Moment nicht wieder. Von einen Tag auf den anderen ist sie, vor allem nachts, ein ganz anderes Kind. Es fing vor ca. 10 Tagen damit an, dass sie nur sehr schwer einschläft bzw schon ein paar Minuten nach dem Einschlafen wieder wach wird. Und dann immer und immer wieder. Manchmal braucht sie drei oder vier Stunden und ist nur am zappeln oder macht Prust-Geräusche mit dem Mund und spuckt den Schnuller im hohen Bogen aus - und das gefühlte 1000 Mal. Sie zappelt sich in Rage und wird immer aufgedrehter. Oder sie weint und ich muss sie tragen bis sie einschläft. Mit scheint es so, als würde sie sich mit aller Kraft gegen das Einschlafen wehren. Sie ist hundemüde, reibt sich oft sie Augen, die ganz klein und glasig sind. Oft wird sie aber auch wach, wenn sie dann bei mir im Arm schläft. Ablegen ist ganz heikel. Wenn sie dann (natürlich nur zwischen uns) mal einschläft, wird sie 100 Mal wach. Dann wieder Nuckel rein, Hand halten und hoffen, dass sie schnell einschläft. Sie hat jetzt auch plötzlich nachts einmal Hunger und ist trotzdem früh wieder wach als sonst. Wenn man sie auf dem Arm schunkelt, jammert sie oft vor sich hin und macht diese selbstberuhigenden Geräusche. Mit scheint es so, als ob ihr irgendwas zu schaffen macht, das Sie nicht Ruhe kommen lässt. Wir wissen nicht, ob es die Zähne oder sonst was ist. Aber wir haben Angst, dass das ganze stundenlange Theater zur Gewohnheit wird und dass wir nie mehr zu unsrer alten Routine zurück finden. Wir sund alle müde und niemand kommt richtig zur Ruhe. Außerdem streiten mein Mann und ich auch noch oft über unser Verhalten in diesen Situationen, weil er immer anders handeln würde als ich und umgekehrt. Wenn ich zum Bsp merke, dass die kleine nicht zur Ruhe kommt, nehme ich sie auf den Arm und hoffe dass sie in meinem Arm einschläft. Das geht dann halt manchmal 2 oder 3 Stunden, weil sie immer wieder wach wird. Aber das ist mir lieber als ein Kind, dass 4 Std zappelt, weil es sich selbee so hochbauscht. Manchmal kommt es eh so und ich finde das ganz furchtbar. Oft kommt sie erst einigermaßen zur Ruhe, wenn sie um 1 oder 2 Uhr noch mal die Flasche will und dann schläft dann für 4 oder 5 Stunden. Er ist dann zwar bei ihr, lässt sie aber liegen. Ich finde, dass dann alles noch länger dauert. Mittlerweile hab ich aber mächtige Rückenschmerzen und keine Kraft mehr in den Armen. Ich möchte nicht, dass sie leidet oder Schmerzen hat, aber wir wissen einfach nicht, was es ist. Man schiebt es immer auf die Zähne, aber das sind nur Vermutungen. Sie bekommt manchmal Osanit. Ich meine, dass sie ab und zu etwas ruhiger und müder davon wird. Gestern hab ich ihr mal ein Norofen-Zäpfchen gegeben, weil sie lange gewimmert hat, aber wir meinen, dass es nicht wirklich geholfen hat. Tagsüber ist sie eigentlich immer gut drauf. Braucht etwas mehr Nähe und Aufmerksamkeit als sonst, aber sie ist gut drauf und nicht weinerlich oder so. Allerdings ist sie selber kaputt von den Nächten und ist dann auch oft müde. Unsere bisherige Situation ab ihrem dritten Lebensmonat: ich lege sie zw 20 und 21 Uhr in ihr Beistellbett und wir hören ihre Schlafmusik. Dabei halte ich ihre Hand bis sie eingeschlafen ist. Das sind mal 5 Minuten, mal 20 oder auch mal 40. Aber alles kein Vergleich zu dem Drama, das wir jetzt haben. Sie hat dann bis halb 8 geschlafen. Es gab natürlich auch mal Ausnahmen, aber in 90% der Nächte war es so. Sie wurde immer gut gelaunt wach und lag ruhig in ihrem Bettchen. Man blickte in ein lächelndes Gesicht und konnte in Ruhe ihre Flasche machen, sich selber einen Kaffee und auch noch den Katzen was zu essen machen. Jetzt wieder nur ungeduldiges Gebrüll ab der ersten Sekunde. Was ist nur mit ihr? Wird das wieder? Wie können wir ihr helfen?


Katrin Simon

Katrin Simon

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Liebe Iris Es freut mich, dass ich Ihr Anliegen begleiten konnte :). Zum Ihrer jetzigen Fragen : Sie erleben Ihre Tochter in der größten und ausführlichsten Entwicklungsphase, die es im ersten Lebensjahr gibt und dies offenbar genauso " wie es im Buche steht" ;). Kinder zeigen im sechsten/siebten Lebensmonat oft plötzlich Verhaltensweisen, die Eltern partout nicht kennen und sie an ihre Grenzen bringt. Die sehr sanfte und auch noch für die Mütter hormonell begleitete frühe Säuglingszeit, löst sich quasi auf. Es scheint, als würde ein Kind wach werden und sich nun mit allen Sinnen viel intensiver in das Lebensgeschehen einbringen. Das Kind zeigt viel deutlicher, was es möchte oder nicht möchte. Das bisher gewohnte verändert sich plötzlich- die sich eingefügte Routine in den Alltag steht Kopf. Zudem kommt hinzu, dass, wie gesagt, auch der hormonelle Schonraum der Mutter, sich langsam abbaut und Erschöpfung viel deutlicher wird. Das Einschlafwehren zeigt sich oft, da die Kinder in ihrer Wahrnehmung nun auch die unterschiedlichen Bewusstseinszustände besser unterscheiden. Sie lernen zu erkennen, dass es einen Übergang gibt zum Schlaf und dieser quasi von ihnen mitbestimmt werden kann. Dieser " Kontrollverlust" scheint einigen Kindern etwas ungeheuer zu sein- sie wehren sich. Zudem kommt hinzu, dass die Kinder natürlich auch ihre Tageserlebnisse kommunizieren möchten. Versuchen Sie zuzuhören und den Tag am Abend durch ein Zuhörritual ruhig zu beenden. Um das Wachzappeln einzustellen, kann es helfen, wenn Sie Ihre Tochter im Liegen fest in den Arm nehmen und ihr eine Begrenzung geben. Auch wenn sie sich anfangs wehrt- sie spürt die Grenze und kann sich in ihrer Nähe auf sich selbst konzentrieren. Bleiben Sie vor allem liegen. Damit erhält Ihre Tochter nicht noch mehr Impulse durch anderer Umgebungseinflüsse, wenn sie die Augen öffnet, sondern ist klar immer an der selben Ort und Stelle, wo sie einschlafen soll. Alternativ wäre die Idee, die kleine etwas zu pucken, so dass sie sich nicht durch Eigenbewegung immer wieder selbst erweckt. Wickeln Sie über dem Schlafsack die Ärmchen fest in eine Mullwindel und knoten diese auf der Brust zu. So können Sie sie sich auch im Arm halten und begrenzt ablegen, wenn Ihre Tochter eingeschlafen ist. Ich gehe davon aus, dass Ihre Tochter keine Schmerzen hat, sonst hätte ihr das Nurofenzäpfchen viel eindeutiger geholfen. Viele Kinder werden durch Nurofen aufgedreht. Alternativ rate ich zu Heel Lunafini Globuli oder auch Virburcolzäpfchen. Falls die Unruhe nach eine Impfung aufgetreten ist, kann auch hier ein Zusammenhang bestehen. Liebe Grüße von Katrin


Mamamaike

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Hallo, sag Dir immer wieder: Das ist nur eine Phase! Mein Sohn hat auch extrem schlecht geschlafen mit Stillen alle anderthalb Stunden und hysterischen Schreien, und dann kam das erste Zähnchen durch und er hat sich wieder beruhigt (ist eh ein schlechter Einschlafer). Macht Deine Tochter denn gerade tagsüber einen Entwicklungsschritt? Drehen, Krabbeln oder Sitzen? Das kann auch am Einschlafen hindern, weil das Gehirn das Abends verarbeitet. Schlechterer Schlaf ist also eigentlich was Gutes... Ich glaube auch nicht, dass sie schlimme Schmerzen hat (wobei Zahnen ja wehtut), sonst hätte sie die tagsüber auch. Wenn Du Dir aber nicht sicher bist, geh lieber zum Kinderarzt, der klärt das dann ab. Und was die Situation mit Deinem Mann angeht: Uns hat es geholfen zu akzeptieren, dass wir eben unterschiedlich mit unserem Sohn umgehen. Mein Mann ist auch eher der Typ, der das Kind hinlegt und nicht ewig schuckelt. Unser Sohn kommt aber mit beidem gut klar (beim Papa wird das Hinlegen akzeptiert, ich muss eher tragen), also ist es für mich so auch in Ordnung. Das ist jetzt ne lange Antwort geworden, aber ich hoffe, dass für Dich Hilfreiches drinsteckt. Viele Grüße


frau_e_2017

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Ich kenne einige Babys aus meinem Freundeskreis, die ab dem 6./7. Lebensmonat wesentlich schlechter geschlafen haben. Mein Sohn hat auch mit drei Monaten durchgeschlafen und ab dem 4. Monat war das vorbei. Er ist jetzt 18 Monate und nach wie vor kein besonders guter Schläfer... ich habe einiges probiert, aber nichts hat geholfen. Einfach akzeptieren, irgendwann wird’s besser...


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