Frage im Expertenforum Babypflege an Katrin Simon:

Vorbereitung auf MRT

Katrin Simon

 Katrin Simon
Kinderkrankenschwester, Pflege- und Heilpädagogin

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Frage: Vorbereitung auf MRT

Friederike1

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Liebe Katrin, heute schreibe ich Ihnen mal wieder, da ich Ihren Rat benötige: bei meinem 20 Monate alten Sohn muss ein MRT vom Kopf gemacht werden. Ich mache mir Gedanken darüber, wie es für ihn am schonensten gestaltet werden kann. Er darf ja 6 Stunden vorher noch etwas essen und da ich noch stille auch 4 Stunden vorher noch Stillen, ansonsten bis 2 Stunden vorher nur was trinken. Ich weiß, dass er sicher Hunger bekommen wird, da er im Moment ein guter Esser ist. In der Wartezeit werden wir natürlich viel mit Ablenkung arbeiten. Auch der innig geliebte Opa von ihm kommt dann mal vorbei, in der Hofffnung er denkt dadurch nicht so viel ans Essen/Stillen. Aber dennoch ergeben sich für mich einige Fragen: 1). Ich könnte natürlich meinen Mann mit ihm schicken (die beiden verstehen sich gut), dann würde zumindest wegfallen, dass er dann ständig an die Brust will und ich das ablehnen muss, andererseits bin ich schon die Hauptbezugsperson für ihn und denke, dass es für ihn wichtig ist, dass ich mit dabei bin. Ich möchte mich auch nicht aus der Verantwortung stehlen und für ihn da sein. Aber was wird leichter sein für ihn? 2). Es wird vermutlich ein Zugang gelegt werden müssen. Es wird ein Betäubungspflaster eingesetzt. Dennoch wird sich mein Sohn wehren, da er es nicht mag, wenn fremde Personen an ihm runhantieren. Ist es besser ich halte ihn in dem Moment oder sollte es jemand anderes machen, damit er Zwang nicht mit mir in Verbindung bringt? 3) Es gibt ja auch einen betäubenden Saft. Bisher konnte mir noch niemand schlüssig erklären, warum denn unbedingt eine Flexüle gelegt werden muss um das Medikament so zu verabreichen, wenn der Saft doch schonender für das Kind wäre? Wissen Sie etwas dazu? 4) Kann ich im Vorfeld etwas tun (mit ihm darüber reden, mal einen Verband spielerisch anlegen usw.?) Das MRT ist in 3 Wochen. Haben Sie sonst noch Tipps, wie ich meinen Sohn am besten unterstützen kann, dass er das "Hungern" und den Zugang legen am besten aushalten kann? Vielen herzlichen Dank! Friederike


Katrin Simon

Katrin Simon

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Liebe Friederike, ich kann Ihre Gedanken und Ihre Anspannung sehr gut nachvollziehen Sureamtu hat Ihnen sehr gute Erklärungen von Mutter zu Mutter gegeben :)). Ich ergänze :): - Sie sollten auch unbedingt bei der Untersuchung dabei sein und Ihrem Sohn den Beistand und Halt geben, den er braucht! Um Ihren kleinen Schatz abzulenken ist eine Beschäftigung toll, die ihn faszinieren könnte. Das muss nichts neues sein, sondern etwas, was Ihr Sohn sehr gerne mag. - ein Zugang wird immer! bei jedem Kind/Menschen gelegt, der unter bestimmten Umständen untersucht wird. Entweder wird ein Medikament verabrecht ( z.B Kontrastmittel), was für die Untersuchung unumgänglich ist oder/und es kann, im Falle eines Notfalls ( davon gehen wir nicht aus) ein entsprechendes Notfallmedikament gespritzt werden. In solch einer Situation können Venen quasi "verschwinden" und es wird sehr sehr schwer einen Zugang zu legen. Daher solche eine Kanüle als Vorsorge. Der Notfallgedanke soll Sie bitte nicht beunruhigen!!! Rein objektiv wäre es vermutlich nicht notwendig, aber es gibt Standards und Leitlinien, die ein KHs einhalten muss; ansonsten wird es aus juristischer Perspektive sehr heikel. - Die Idee im Vorfeld einfach mal " Krankenhaus" zu spielen und die Utensilien vertrauter zu machen, halte ich für gut. Gehen Sie dabei nicht so ins Detail- wenig kognitive Ansprache. Einfach spielen :). Auch ist es für ein Kind in seinem Alter nicht wichtig zu verstehen, was ein MRT ist. Denn- Ihr Sohn erhält den "Traumsaft" ;), damit genau diese Unruhe und ggf. Ängste aus der Situation vermieden werden. Legen Sie Verbände an, geben Sie ruhig auch eine Spritze... - wichtig ist, dass Sie den Satz " du musst keine Angst haben!", vermeiden. Beim Spiel und auch in der Praxis. Dieser oder ähnliche Formulierungen sin der Trigger für Skepsis und sorgen dann natürlich für ein Misstrauen seiten des Kindes. Oft ist es gut gemeint, bewirkt leider nur das Gegenteil. Auch der Satz " Da hat die Schwester Dir aber böse weh getan oder die böse Schwester will Dich pieksen....", soll vermeint Solidarität mit der Mutter schaffen. Natürlich ist auch hier klar, dass das Kind sich nicht besonders kooperativ einer " bösen Schwester" zuwendet... Insofern sind Worte wie : " Ich bin bei Dir mein Schatz und passe auf Dich auf " ... oder " Es ist jetzt aufregend, aber gleich ist alles vorbei und wieder gut" usw. ein ehrlicher Satz, der stimmig ist mit der Situation. Sie als Mutter sollten bitte nicht! mit festhalten o.ä. Sie trösten Ihr Kind, sind bei ihm und zeigen Ihrem Kind aber auch, dass es richtig ist, was geschieht- wenn es für Sie als richtig aufgefasst wird! Fragen Sie, wenn Sie eine Erklärung brauchen und zweifeln Sie an, wenn Ihre Intuition dies sagt. Es ist Ihr gutes Recht. Das Hungern ist meistens mit viel Essen am Vortag gut auszuhalten ;) und viel Ablenkung ( auch wenn es ggf. nicht mehr so pädagogisch wertvoll ist;)). Ich bin mir sehr sicher, dass Sie tolle Ideen haben! Vergessen Sie auf keinen Fall das Kuscheltier mit in die Klinik zu nehmen und eine tolle Tapferkeitsüberraschung nach dem Aufwachen und der überstandenen Untersuchung :). Alles Gute und viele Grüße von Katrin


Surematu

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Guten Morgen, ich dachte ich antworte mal. Mein Sohn war 16 Monate alt,als ein CT vom Kopf gemacht wurde und danach folgten 2 Ops. Das mit dem hungern war bei uns jetzt nicht allzu schwer, da er keine Milch mehr wollte aber das funktioniert, es gibt ja soviel neue Dinge zu sehen,mit denen man ablenken kann. Mein Sohnemann bekam beim CT nur ein Zäpfchen zur Beruhigung aber eben auch einen Zugang zur Sedierung, beim MRT braucht es Kontrastmittel daher der Zugang und es wird ja auch mit Sedierung gearbeitet. Mein Sohn war mehr als tapfer,wenn ihm Zugänge gelegt wurden. Natürlich ist man angespannt, ich kann das sehr nachvollziehen aber du musst versuchen zu diesem Zeitpunkt ruhig und gelassen zu sein, dann wird es angenehmer für dein Kind. Ich z.b. habe mich in der Apotheke beraten lassen und sollte einem Abend vorher mit einem pflanzlichen Beruhigungsmittel anfangen, dass ich aller 30 Minuten bis 1 Stunde nehmen konnte und es hat sehr geholfen um runter zu kommen. Ich finde ihn darauf vorzubereiten nicht so gut, aber das muss jeder selbst entscheiden. Wir hatten auch super Schwestern, die sehr feinfühlig waren und meinen Kleinen auch abgelenkt haben. Alles Gute für euch.


Friederike1

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Hallo, danke für das Mitteilen deiner Erfahrung! Wie hieß denn das Beruhigungsmittel was du für dich genommen hast? Und wie war die Situation bei euch. Hast du dein Kind beim legen des Zugangs gehalten oder warst du einfach dabei und hast ihm gut zugeredet? Von dem Zäpfchen habe ich auch schon gelesen. Es soll der gleiche Wirkstoff sein wie beim Saft. Aber das wollen sie bei ums im KH ja nicht verabreichen... Ich hoffe alles läuft einfach gut und vor allem, dass der Befund unauffällig ist. Liebe Grüße


Surematu

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Ich habe Neurexan genommen und es hat wirklich sehr gut geholfen runter zukommen und ich hab es nur genommen, wenn ich gemerkt habe, ich fang schon wieder an. Ich hätte ihn auf meinen Schoss und die Schwester und ich haben ihn beruhigt- es ist wirklich alles halb so schlimm. Wenn du möchtest, kannst du mir gern eine PN schicken. Alles Gute :)


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