Frage im Expertenforum Babypflege an Katrin Simon:

Überforderung

Frage: Überforderung

OpheliaLuna

Beitrag melden

Liebe Frau Simon, Ich bin momentan so überfordert. Mein Sohn, 10 Monate, ist ein sehr forderndes Kind. Er hat schon immer sehr schlecht geschlafen und lässt sich kaum absetzen. Ich habe durch das allstündliche aufwachen in den ersten 8 Monaten habe ich inzwischen selbst eine Insomnie entwickelt, was mich sehr schlaucht. Momentan ist es ganz extrem. Er brüllt richtig laut (es klingt schon fast nach trotzen) und meckert so viel ... ich kann nicht einmal kurz etwas in der Küche schneiden, weil er auf den Arm genommen werden möchte. Ich denke nicht, dass er Schmerzen hat oder Ähnliches, denn er lässt sich auch wieder leicht ablenken, wenn man ihn volle Aufmerksamkeit schenkt. Das schlimmste ist, dass ich mich wie eine miserable Mutter fühle... ich weiß mir nicht anders zu helfen, als ihn ab und an schreien zu lassen, wenn ich etwas erledigen muss. Und wenn er nachts wieder ständig wach ist und stundenlang schreit, werde ich so sauer... ich habe ihn dann auch schon richtig geschimpft, oben ich das auf gar keinen Fall wollte... Was kann nur mit ihm los sein? Ich möchte ihm so gerne helfen und weiß nicht wie. Ich habe hier auch keine Familie und Freunde, die mir gehen können... ich liebe meinen Sohn so sehr, aber es ist so anstrengend und ich befürchte, eine schlechte Mutter zu sein...


Katrin Simon

Katrin Simon

Beitrag melden

Liebe OpheliaLaura Gerne möchte ich Ihnen zuerst sagen, dass Sie KEINE miserable Mutter sind!!! Sondern sich in einer Herausforderung befinden, die ganz eindeutige Signale sendet. Und deshalb schreiben Sie auch hier! Und das ist, und das möchte ich betonen, eine erhebliche Stärke! Sich und seine Gefühle und seine eigenen Grenzen und Impulse auszusprechen. Ich bin mir sicher, dass viele Mütter diese Gefühle in sich spüren und aus Scham nicht! darüber reden ( können). Von einer Mutter wird viel erwartet; am wenigsten aber, dass sie mal STOP sagt und zeigt, dass sie erschöpft ist. Und das sind Sie! Und das ist angemessen und normal. Alles, was Sie an Verhalten an sich selbst beobachten, ruft nach Unterstützung. Was halten Sie davon, wenn Sie eine Tagesmutter, einen Babysitter, eine "Leihoma" o.ä als Entlastung hinzuziehen. Oft reicht das Einbinden von nicht betroffenen Personen schon aus, dass sich die Anspannung in der Familie entschärft. Das Spannungsbarometer sinkt, weil der Teufelskreislauf durchbrochen werden kann. Weiterhin können für das Verhalten Ihres Sohnes natürlich auch viele Ursachen möglich sein. Haben Sie in sich eine Ahnung, ob Ihr Sohn etwas wahrnimmt, was ihn emotional beschäftigt? Wie ist ihr eigener ( genereller) Anspruch an Ihr Muttersein? Bewerten Sie sich oder werden Sie bewertet als Mutter? Schreiben Sie gerne Ihre eigene Einschätzung und auch genau so gerne, was Sie sich wünschen würden, damit es Ihnen gut geht und Sie sich aus dem Bild einer " schlechten Mutter" entlassen dürfen. Schreienlassen! ist in Kontakt zu Ihrem Kind, keine Vernachlässigung! Bitte legen Sie dieses schlechte Gewissen ab! Sie geben Ihrem Sohn Trost, sind in einer Verbindung zu ihm und ignorieren ihn natürlich nicht. Sie verstehen Ihren Sohn. Aber! er darf auch einmal warten. DAMALS ;), als man in Großfamilien lebte, gab es immer jemanden, der sich um das Kind kümmert. Dieses Phänomen haben wir eben nicht mehr und können es als Mütter nicht ununterbrochen leisten. Das konnten im übrigen auch die Frauen "damals" nicht. Irgendwann schwinden Kräfte! Daher braucht es heute eine erweiterte Familie, die Sie selbst gestalten können und die Bezugspersonen selbst auswählen. Vielleicht nutzen Sie diese Option und sehen darin einen ganz natürlichen Prozess, den es schon immer gab :). Was denken Sie? Liebe Grüße von Katrin


manma

Beitrag melden

Hallo! Ich wollte nur kurz schreiben, dass Du Dich nicht schlecht fühlen solltest. Wir alle fühlen uns manchmal als Mamas überfordert, das ist normal, mir geht es manchmal auch so. Manchmal weint mein Sohn ohne dass ich herausfinden kann warum. Dann fühle ich mich auch schuldig, aber manchmal kann man nicht mehr tun, als den Kleinen beizustehen und da zu sein. Du bist bestimmt eine tolle Mama, denn Du machst Dir viele Sorgen um Deinen Sohn und willst, dass es ihm gut geht. Halte durch, es kommen bestimmt auch leichtere Zeiten, das sage ich mir selbst immer, wenn wir mal einen anstrengenden Tag haben.


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.